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Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Titel: Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Augen sprühten Funken. Ich konnte sehen, wie sehr ihn das überraschte.
    »Junge, bist du schön, wenn du wirklich wütend wirst«, sagte er. »Ich habe dich noch nie so wütend gesehen, aber ich will dich nicht wütend machen. Ich verspreche es dir.« Er hob die Hand. »Ich werde nicht mehr trinken und dann Auto fahren. Gibst du mir noch eine Chance?«
    »O Luke Casteel, du weißt doch genau, daß ich dir eine Chance gebe«, sagte ich, und wir fielen uns in die Arme und küßten uns.
    »Ich habe etwas Bauholz im Lastwagen«, sagte er. »Und ich werde auf der Stelle anfangen, dir einen Abort zu bauen.«
    Ich folgte ihm vors Haus und sah zu, wie er das Holz ablud. Ma warf mir einen beifälligen Blick zu, weil ich ihn so schnell ernüchtert hatte. Dann wandte sie sich an Luke.
    »Wofür ist das Holz da?« fragte sie ihn.
    »Für Angels Toilette«, sagte er, und das brachte Ma und Pa Casteel zum Lachen.
    »Na los, macht euch ruhig über mich lustig«, rief Luke, »aber wenn ihr das Ergebnis seht, werdet ihr nicht mehr lachen.«
    Luke baute wirklich das schönste Plumpsklo, das man sich denken konnte. Hinterher strich er es weiß und bestand darauf, daß wir es nicht Abort, sondern Toilette nannten. Ma zog ihn bei jeder sich bietenden Gelegenheit damit auf.
    »Ich suche jetzt meinen Abort auf. Ich meine natürlich, die Toilette«, sagte sie immer wieder, und dann wandte Luke den Blick von ihr ab und schüttelte den Kopf.
    Es wurde Herbst. Luke nahm Reparaturen an der Hütte vor und probierte einiges aus, was er in seiner Schreinerlehre lernte. Er baute Ma ein paar Schränke und Regale und besserte die Veranda und die Stufen zur Veranda aus, um beides stabiler zu machen. Er schloß manche der Ritzen im Boden und in den Wänden, aber seine Arbeit in der Stadt nahm immer mehr von seiner Zeit in Anspruch. Schon bald kam er erst nach Einbruch der Dunkelheit nach Hause und war todmüde, fast zu müde, um noch zu Abend zu essen. Manchmal roch sein Atem nach Whisky. Immer, wenn ich ihn darauf ansprach, behauptete er, nur einen kleinen Schluck getrunken zu haben, um den Tag zu überstehen.
    »Er versucht, mir die Arbeit von zwei Männern aufzubrummen, Angel«, klagte er eines Abends nach dem Essen. Wir machten einen Spaziergang auf einem Pfad durch die Wälder, der zu einem Kamm führte, von dem aus man auf das Tal hinunterschauen konnte. Es war ein atemberaubender Ausblick. Wir konnten meilenweit die Lichter in den Häusern sehen. »Alle Geschäftsleute in Winnerrow nutzen die Leute aus den Bergen früher oder später aus«, erklärte Luke. »Ich nehme mich zusammen, weil ich sobald wie möglich mit unserem eigenen Haus beginnen möchte, aber es wird immer schwerer.«
    »Mir gefällt nicht, daß du deine Sorgen und deinen Ärger im Alkohol ertränkst, Luke. Kannst du dir nicht eine andere Arbeit suchen?«
    »Für uns Leute aus den Bergen gibt es nicht viele Arbeitsstellen.«
    »Ich habe nachgedacht, Luke. Vielleicht sollte ich versuchen, Kontakt zu meinem Daddy aufzunehmen. Ihm gehört eine Dampfschiffahrtsgesellschaft, und ich bin sicher, daß er eine gute Stellung für dich hätte.«
    »Was für eine Arbeit soll das sein? Soll ich im Maschinenraum eines Dampfers arbeiten und die meiste Zeit von dir getrennt sein?«
    »Ich bin sicher, daß er dir eine Büroarbeit geben könnte, Luke.«
    »Mir? Büroarbeit? Da käme ich mir vor wie ein Eichhörnchen, das in einen Käfig gesperrt wird. Nein, nein, das ist nichts für mich. Ich muß im Freien sein können oder das aufregende Leben beim Wanderzirkus führen, das einem noch mehr Freiheit gibt.«
    »Möchtest du vielleicht wieder zum Zirkus gehen, wenn das Baby geboren ist, Luke?« fragte ich. »Wenn du willst, gehe ich mit.«
    »Nee. Das Zirkusleben ist hart, und man ist ständig unterwegs. Ich halte durch, bis wir uns ein eigenes Haus bauen können«, sagte er.
    »Ich könnte meinem Daddy schreiben und ihn bitten, mir einen Teil meines Geldes zu schicken. Außerdem habe ich auch noch Geld in einem Treuhänderfonds auf Farthy.«
    »Wir wollen dieses Geld nicht haben«, fuhr mich Luke an. Es war das allererste Mal, daß er böse auf mich wurde. Sogar im Dunkeln konnte ich sehen, daß seine Augen entrüstet funkelten. »Ich kann selbst für uns sorgen.«
    »Ich wollte damit nicht sagen, daß du das nicht kannst, Luke.«
    Er nickte, und es tat ihm sofort leid, daß er seine Stimme gegen mich erhoben hatte.
    »Es tut mir leid, daß ich wütend geworden bin, Angel. Ich bin nur einfach

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