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Castello Christo

Titel: Castello Christo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
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Stationen für Ereignisse nach Jesu Tod stehen: ›Jesus wird vom Kreuz genommen‹ und ›Jesus wird zu Grabe getragen‹. Die für uns wichtigste Station, das heißt das Ziel dieses makabren Kreuzweges, dürfte also die zwölfte sein: ›Jesus stirbt am Kreuz.‹ Bis dahin sind es noch sechs Stationen. Wenn es, wie ich fürchte, weitergeht wie bisher, findet das ›Finale‹ in sechs Tagen, also am 24.   Oktober statt.« Und nach einer kurzen Pause fügte er leise hinzu: »Was bedeutet, dass bis dahin wahrscheinlich noch mindestens fünf Menschen sterben müssen.«
    Varotto raufte sich die Haare. »Und wir tappen noch immer im Dunkeln und haben nicht die geringste Spur, der wir nachgehen können!« Er holte tief Luft und sah Matthias an. »Wenn ich Sie richtig verstanden habe, denken Sie, wir sollten herauszufinden versuchen, was esmit dem 24.   Oktober auf sich hat. Hm   ... das ist gar nicht so abwegig. Einen Versuch ist es jedenfalls wert. Vielleicht ist dieses Datum wirklich der Schlüssel zu dem Ganzen.«
    »Was ist mit den Tatorten?«, mischte sich Alicia ein. »Gibt es da vielleicht eine Symbolik? Haben sie etwas gemeinsam? Ergeben sie eine Spur – vielleicht einen
römischen Kreuzweg?
«
    Varotto nickte und sah dabei Matthias an. »Ein paar Kollegen recherchieren zwar seit Tagen, haben aber bisher keine diesbezüglichen Hinweise finden können. Vielleicht fällt Ihnen als Experte ja was dazu ein.«
    Matthias runzelte nachdenklich die Stirn. »Soweit ich das sehe, ist der heutige Tatort der einzige, der aus theologischer Sicht eine Bedeutung haben könnte. Morgen wollte ich wegen der Tätowierung in die Bibliothek des Vatikans. Vielleicht finde ich dort ja auch etwas zu den anderen Tatorten. Aber ehrlich gesagt habe ich da wenig Hoffnung. Nach dem Mord von heute bin ich mir fast hundertprozentig sicher, dass es nicht um Rom geht. Und dass eine geheime Organisation dahinterstecken muss.«
    »Aber mit welchem Ziel?«, fragte Alicia.
    »Tja, das ist die große Frage«, brummte Varotto. »Vielleicht möchten die Täter . . .«
    Er wurde vom Läuten des Telefons unterbrochen, das gleich neben ihm auf einem antiken Beistelltischchen stand. Nachdem Varotto einige Zeit zugehört und zunächst »Mist! Das wäre auch zu einfach gewesen«, dann aber »Das ist zumindest eine Möglichkeit« und »Ja, versuchen wir es« gesagt hatte, legte er auf und sah seine beiden Besucher an.
    »Das war Tissone mit den ersten Ergebnissen der DN A-Analysen .Bisher gibt es noch keinerlei Übereinstimmungen mit einem der Opfer. Es stehen jedoch noch knapp die Hälfte der Elternpaare aus, deren Kinder etwa zur gleichen Zeit wie Stefano Costali entführt wurden. Es gibt aber auch etwas, das für uns vielleicht interessant sein könnte: Der Tote von heute hat am rechten Oberschenkel ein außergewöhnlich großes Muttermal, das die Form einer Mondsichel hat. Morgen wird ein Bild davon in allen Zeitungen sein. Vielleicht haben wir ja Glück, und jemand erkennt das Muttermal. Das ist doch zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer.«
    Es entstand wieder eine Pause, in der alle drei vor sich hin starrten, bis Matthias den Kopf schüttelte.
    »Warum haben sie das bloß getan?«
    Die Reporterin sah ihn verständnislos an. »Was meinen Sie? Warum diese Irren diese Morde begehen?«
    »Nein, Alicia, ich glaube, Signore Matthias fragt sich, warum sie gerade so einen Mann umgebracht haben«, erwiderte Varotto und nickte Matthias aufmunternd zu, damit er es ihr erklärte.
    »Die ersten Opfer, denen die Rolle Jesu zukam, hatten keinerlei Merkmale, anhand derer wir sie hätten identifizieren können. Gestern dann diese Geschichte mit dem entführten Jungen. Dass seine Mutter ihn fand, war wohl unumgänglich, weil die Täter diese Kreuzwegstation anders nicht eins zu eins hätten nachstellen können. Die Erkenntnis, wer der Tote ist, erlaubt uns dennoch bislang keine Rückschlüsse auf ein Motiv oder die Täter.« Matthias machte eine kurze Pause und sah die Reporterin erwartungsvoll an. Erst als sie nickte, fuhr er fort: »Nun aber präsentieren sie uns ein Opfer mit einem untrüglichen Merkmal, so dass dessen Identität leicht für uns herauszufinden sein wird. Wenn wir aber zwei Opfer kennen, könnenwir versuchen, eine Verbindung zwischen den beiden herzustellen. Dadurch erhöht sich unsere Chance, Hinweise auf das Motiv oder sogar die Täter zu erhalten. Sie müssen sich sehr überlegen fühlen und sicher sein, dass sie ihr Ziel erreichen.«
    »Und

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