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Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Titel: Castle 1 - Castle, R: Castle 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
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füllte eine Plastiktüte mit Salben und Wundheilcremes und schlich dann weiter in die Erste-Hilfe-Abteilung, um sich mit Verbandszeug und Fingerschienen einzudecken.
    „Der Typ ist in echt übler Verfassung. Erinnern Sie mich daran, mich nie mit Ihnen anzulegen“, sagte Raley.
    „Oder Sie meine Hemden Bügeln zu lassen“, fügte Ochoa hinzu.
    Sie witzelten noch ein wenig herum. Bis jemand eine magische Pille dagegen erfand, war Galgenhumor für einen Polizisten immer noch die beste Methode, um unangenehme Erlebnisse zu verarbeiten. Andernfalls würde der Job einen fertigmachen. Normalerweise hätte Nikki bei der Sprücheklopferei mitgemacht, aber die Sache hatte sie doch zu sehr mitgenommen. Sie war noch nicht dazu in der Lage, das Erlebte einfach so abzuschütteln. Vielleicht würde es helfen, Pochenko in Handschellen auf dem Rücksitz eines Vans sitzen zu sehen, der ihn für den Rest seines Lebens nach Sing Sing brachte. Dann würde sie ihn nicht mehr riechen oder seine riesigen Hände an ihrer Kehle spüren. Vielleicht konnte sie dann darüber lachen.
    „Wow, sehen Sie sich diesen Finger an, ich glaube mir wird schlecht“, rief Ochoa.
    „Das Pianostipendium an der Juilliard kann er vergessen“, fügte Raley hinzu.
    Der sonst so vorlaute Rook war ausnahmsweise ungewöhnlich still. Nikki warf einen Blick in seine Richtung und stellte fest, dass er sie mit genau dem gleichen Ausdruck in den Augen ansah, den er auch schon beim Pokerabend gehabt hatte, nur dass er dieses Mal viel intensiver war. Sie wandte sich ab, da sie das Bedürfnis verspürte, sich von diesem, was auch immer es war, zu distanzieren. Genauso war es gewesen, nachdem er ihr den gerahmten Kunstdruck geschenkt hatte. „Also gut, das ist definitiv unser Mann“, sagte sie und betrachtete nachdenklich das Mordfallbrett.
    „Muss ich darauf hinweisen, dass er sich immer noch in der Stadt befindet?“, fragte Rook.
    Sie entschied sich dafür, ihn zu ignorieren. Die Tatsache war offensichtlich und seine Sorge nutzlos. Stattdessen wandte sie sich an Raley. „Auf dem Guilford-Video war nichts zu sehen?“
    „Ich habe es mir angesehen, bis ich viereckige Augen bekam. Es besteht keine Möglichkeit, dass sie noch einmal durch diese Lobby hereingekommen sind, nachdem sie das Gebäude verlassen hatten. Ich habe mir ebenfalls das Überwachungsvideo des Dienstboteneingangs angesehen. Nichts.“
    „Na schön, es war ein Versuch.“
    „Sich dieses Lobbyvideo anzusehen, war definitiv das Schlimmste“, sagte Raley. „Es war noch langweiliger, als Farbe beim Trocknen zuzuschauen.“
    „Dann habe ich eine gute Nachricht für Sie: Sie dürfen wieder nach draußen in die richtige Welt. Warum schauen Sie und Ochoa nicht mal in Dr. Van Peldts Praxis vorbei und finden heraus, ob Kimberly Starrs Alibi stimmt? Und da sie ihre einzig wahre Liebe wahrscheinlich schon vor uns gewarnt hat …“
    „Schon klar“, sagte Ochoa, „wir befragen auch die Sprechstundenhilfen, die Schwestern und/oder die Hotelangestellten, wie immer.“
    „Meine Güte, Detective“, erwiderte Heat, „das klingt ja fast so, als wüssten Sie, was Sie tun.“
    Detective Heat stand vor dem Mordfallbrett und schrieb mit einem roten Stift
nutzlos
unter die Überschrift „Guilford-Überwachungsvideo“. Es musste an dem Winkel liegen, in dem sie ihren Arm hielt, denn plötzlich spürte sie wieder den stechenden Schmerz in ihren steifen Muskeln, den sie ihrer gestrigen Auseinandersetzung mit Pochenko verdankte. Sie ließ die Schultern sinken und rollte ihren Kopf in einer langsamen kreisförmigen Bewegung hin und her. Sie genoss das unangenehme Ziehen, das ihr versicherte, dass sie noch lebte. Als sie fertig war, kreiste sie die Worte „Matthews Geliebte“ auf der Tafel ein, steckte die Kappe auf den Stift und riss Rook die Zeitschrift aus der Hand, die er gerade las. „Lust auf einen Ausflug?“, fragte sie.
    Die beiden nahmen den West Side Highway Richtung Downtown, und selbst dem Fluss war anzusehen, dass er unter der Hitze litt. Der Hudson zu ihrer Rechten sah so aus, als wäre ihm zu heiß, um sich zu bewegen. Seine Oberfläche lag still und träge da und schien sich den Temperaturen ergeben zu haben. Im Bereich westlich des Columbus Circles herrschte immer noch Chaos. In den Fünf-Uhr-Nachrichten würde man zweifellos groß darüber berichten. Der hervorschießende Dampfstrahl war eingedämmt worden und stellte kein Problem mehr dar, aber es gab dort immer noch einen mondgroßen

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