Castle 1 - Castle, R: Castle 1
Ich sagte Matthew, dass es seine Sache sei, wenn er unbedingt mit solchen Leuten Geschäfte machen wolle. Mir war nicht recht, dass sie hierherkamen.“ Er erschauderte, um seine Abneigung zu unterstreichen. „Auf keinen Fall.“ Sie hatte ihn hinters Licht geführt und ihre Antwort bekommen. Kimberlys Erklärung, warum der Finanzverwalter den Buchmacher nicht kannte, stimmte.
Dann fragte Heat ihn nach Morgan Donnelly, der Frau, deren Namen Kimberly ihr gegeben und mit der Matthew Starr eine längere Affäre gehabt hatte. Paxton bestätigte, dass Donnelly in der Firma gearbeitet hatte und ihre beste Marketingdirektorin gewesen war. Er bestätigte ebenfalls, dass sie und Matthew eine geheime Büroaffäre gehabt hatten, die alles andere als geheim gewesen war, und beschrieb ausführlich, wie die Mitarbeiter Matthew und Morgan immer als „Mm …“ bezeichnet hatten.
„Eine Sache noch, und dann sind Sie mich wieder los. Heute Morgen erhielt ich den Bericht der Wirtschaftsprüfer.“ Sie holte die Akte aus ihrer Tasche und beobachtete, wie sich sein Gesichtsausdruck veränderte. „Mir wurde mitgeteilt, dass Sie kein zweiter Bernie Madoff und damit auch kein Milliardenbetrüger sind, was wohl das ist, was wir sicherstellen mussten.“
„Das ergibt Sinn.“ Er wirkte gelassen, aber Heat erkannte Schuld, wenn sie sie sah, und sie stand ihm ins Gesicht geschrieben.
„Es gab allerdings eine Unregelmäßigkeit in Ihrer Buchführung.“ Sie reichte ihm die Seite mit der Kalkulationstabelle und der Zusammenfassung und sah, wie sich sein ganzer Körper anspannte. „Nun?“
Er legte das Blatt auf den Tisch. „Mein Anwalt würde mir raten, diese Frage nicht zu beantworten.“
„Haben Sie das Gefühl, dass Sie einen Anwalt benötigen, um meine Frage zu beantworten, Mr. Paxton?“
Sie konnte erkennen, dass ihre Taktik funktionierte. „Es war mein einziges ethisches Vergehen“, sagte er. „In all den Jahren war es nur dieses eine.“ Nikki starrte ihn einfach nur an und wartete. Nichts schrie lauter als vollkommene Stille. „Ich habe Geld beiseitegeschafft. Ich führte eine Reihe von Transaktionen durch, um eine große Summe auf ein privates Konto zu schleusen. Ich versteckte einen Teil von Matthew Starrs Privatvermögen, damit sein Sohn später aufs College gehen kann. Ich sah, wie schnell das Geld draufging – für Glücksspiele und Nutten. Ich bin nur ein Verwalter, aber was mit dieser Familie geschah, konnte ich nicht ertragen. Also schaffte ich zu ihrem eigenen Wohl etwas von dem Geld beiseite, damit Matty Junior die Chance auf eine gute Ausbildung haben würde. Doch Matthew fand es, auf die gleiche Weise, wie Alkoholiker versteckte Flaschen finden können, und plünderte das Konto. Kimberly ist fast genauso schlimm, wie er es war. Ich denke, Sie können sich ganz gut vorstellen, wofür sie das Geld ausgibt.“
„Ja, das war nicht zu übersehen.“
„Die Kleidung, der Schmuck, die Urlaube, die Autos, die Schönheitsoperationen. Außerdem hat sie selbst Geld versteckt. Ich habe es natürlich entdeckt. Es ist so ähnlich wie bei Ihren Wirtschaftsprüfern – die Zahlen sprechen mit einem, wenn man weiß, wonach man suchen muss. Neben anderen Dingen hatte sie ein Liebesnest, eine Wohnung mit zwei Schlafzimmern in der Columbus Avenue. Ich sagte ihr, sie solle sie verkaufen, und als sie den Grund dafür wissen wollte, erklärte ich ihr, dass wir pleite seien.“
„Wie hat sie darauf reagiert?“
„Zu sagen, dass sie am Boden zerstört war, würde es nicht mal ansatzweise beschreiben. Ich denke, man könnte wohl behaupten, dass sie vollkommen ausflippte.“
„Und wann haben Sie ihr das alles mitgeteilt?“
Er warf einen Blick auf seinen Kalender unter der Glasscheibe auf seinem Schreibtisch. „Vor zehn Tagen.“
Detective Heat nickte. Zehn Tage. Eine Woche bevor ihr Ehemann ermordet wurde.
ACHT
Als Detective Heat den Crown Victoria aus der Tiefgarage unter dem Starr Pointe Tower lenkte, vernahm sie das dumpfe, gleichmäßige Brummen von Helikoptern und ließ das Fenster auf der Fahrerseite herunter. Links von ihr, etwa einen halben Kilometer entfernt in westlicher Richtung, schwebten drei der Flugvehikel in der Nähe des Time Warner Buildings. Der niedrigste war der Polizeihubschrauber, das wusste sie. Die beiden anderen, die etwas höher flogen, gehörten zu Fernsehsendern. „Eilmeldung“, sagte sie in die Stille ihres leeren Wagens hinein.
Sie schaltete das Radio ein und reimte sich anhand der
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