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Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Titel: Castle 1 - Castle, R: Castle 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
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Karton, und sah hinein. „Es ist irgendwas Gerahmtes.“
    Nikki zog das geheimnisvolle gerahmte Etwas aus dem Karton und erkannte, um was es sich handelte. Und als sie es sah, verschwand auch der letzte Rest der Dunkelheit, die sie nach der vergangenen Nacht mit sich herumgetragen hatte. Nun wurde sie durch warmes, goldenes Sonnenlicht ersetzt, das ihr Gesicht beim Anblick der beiden Mädchen erhellte, die in ihren langen weißen Kleidchen Gartenlampions im Zwielicht von
Nelke, Lilie, Lilie, Rose
entzündeten.
    Sie starrte den Kunstdruck an und drehte sich dann zu Rook um, der mit gerunzelter Stirn neben ihr stand. „Da sollte irgendwo eine Karte sein, auf der ‚Raten Sie mal‘ steht. Im Übrigen sollten Sie lieber raten, dass es von mir stammt, sonst werde ich nämlich ganz schön sauer sein, dass ich mich für den Expressversand entschieden habe.“
    Sie schaute wieder das Bild an. „Es ist … einfach so …“
    „Ich weiß, ich habe es gestern in Starrs Wohnzimmer in Ihrem Gesicht gesehen. Als ich die Bestellung aufgab, hatte ich ja noch keine Ahnung, dass es ein ‚Gute Besserung‘-Geschenk werden würde … Na ja, eigentlich eher ein ‚Ich bin froh, dass Sie gestern Nacht nicht getötet wurden‘-Geschenk.“
    Sie lachte, damit er nicht bemerkte, dass ihre Unterlippe ein wenig zitterte. Dann wandte sich Nikki von ihm ab. „Dieses Licht blendet mich irgendwie“, sagte sie, und alles, was er sehen konnte, war ihr Rücken.
    Gegen Mittag nahm sie ihre Tasche, und als Rook aufstand, um sie zu begleiten, sagte sie ihm, er solle sich etwas zum Mittagessen besorgen, da sie diese Sache allein erledigen müsse. Er erwiderte, dass sie jemanden brauche, um sie zu beschützen.
    „Ich bin Polizistin. Ich bin diejenige, die die Leute beschützt.“
    Er schien zu merken, wie ernst ihr die Sache war und diskutierte ausnahmsweise einmal nicht mit ihr herum. Auf der Fahrt nach Midtown fühlte sich Nikki ein wenig schuldig, weil sie ihn zurückgelassen hatte. Immerhin hatte er sie an seinem Pokertisch willkommen geheißen und ihr dieses Geschenk gemacht. Sicher, er nervte sie manchmal, wenn er sie begleitete, aber das hier war etwas anderes. Es hätte an der harten Nacht liegen können, die sie hinter sich hatte, oder auch an der schmerzhaften Erschöpfung, aber das war nicht der Grund dafür. Was auch immer Nikki Heat da gerade fühlte, dieses Gefühl brauchte Freiraum.
    „Bitte entschuldigen Sie die Unordnung“, sagte Noah Paxton. Er warf die Überreste seines Feinkostsalats in den Mülleimer und wischte seine Schreibtischunterlage mit einer Serviette ab. „Ich habe Sie nicht erwartet.“
    „Ich war gerade in der Gegend“, sagte Detective Heat. Ihr war egal, ob er wusste, dass sie log. Ihrer Erfahrung nach brachte es oft unerwartete Ergebnisse, wenn man unerwartet bei Zeugen auftauchte. Sie waren dann unvorsichtiger und weniger wachsam als bei einem vereinbarten Treffen, und Nikki erfuhr mehr. An diesem Nachmittag wollte sie einige Dinge aus Noah herausbekommen. An erster Stelle stand dabei seine weniger wachsame Reaktion auf die Überwachungsfotos aus dem Guilford, die sie ihm erneut zeigte.
    „Sind neue Fotos darunter?“
    „Nein“, sagte sie und legte das letzte vor ihn auf den Tisch. „Sind Sie sicher, dass Sie keine dieser Personen erkennen?“ Nikki ließ es beiläufig klingen, aber zu fragen, ob er sicher war, setzte ihn unter einen gewissen Druck. Es ging ihr darum, Kimberlys Erklärung zu überprüfen, warum Noah Miric nicht erkannt hatte. Wie schon am Tag zuvor betrachtete er jedes einzelne Bild und sagte dann, dass er nach wie vor niemanden darauf erkenne.
    Sie sammelte alle Fotos bis auf zwei wieder ein: Miric und Pochenko. „Was ist mit diesen hier. Können Sie mir irgendetwas zu diesen Personen sagen?“
    Er zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf. „Tut mir leid. Wer sind sie?“
    „Diese beiden sind interessant, das ist alles.“ Detective Heat war hier, um Antworten zu bekommen, nicht um selbst welche zu geben, es sei denn, es war zu ihrem Vorteil. „Ich wollte Ihnen außerdem ein paar Fragen zu Matthews Glücksspielaktivitäten stellen. Wie hat er dafür bezahlt?“
    „Mit Bargeld.“
    „Bargeld, das Sie ihm zur Verfügung stellten?“
    „Sein eigenes Geld, ja.“
    „Und wenn er Schulden bei den Buchmachern hatte, wie wurden die bezahlt?“
    „Auf die gleiche Weise, mit Bargeld.“
    „Kamen Sie zu Ihnen, um es abzuholen? Die Buchmacher, meine ich.“
    „Oh, Himmel, nein.

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