Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition)
Hund attackiert wurde, als sie hier vorbeikamen. Können Sie diesen Hund beschreiben?“
„Der war total abgefahren, Detective. Wie ein kleiner Schäferhund, aber irgendwie wild, verstehen Sie?“
„Wie ein Kojote?“, hakte Nikki nach.
„Nun, ja, schätze schon. Aber mal im Ernst, das hier ist New York City.“
Den gleichen Gedanken hatte Nikki auch gehabt. „Danke für ihre Kooperation, Mr. Dove.“
„Machen Sie Witze? Darüber werde ich heute Abend so was von in meinem Blog schreiben.“
Heat trat ein paar Schritte zur Seite, um einen Anruf entgegenzunehmen. Es war die Zentrale, die einen anonymen Hinweis bezüglich eines Mordes in Verbindung mit einem Einbruch meldete. Während sie telefonierte, ging sie zu Raley und Ochoa hinüber. Die anderen beiden Detectives verstanden ihre Körpersprache und machten sich zum Aufbruch bereit, noch bevor sie den Anruf beendet hatte.
Nikki ließ ihren Blick über den Tatort schweifen. Uniformierte Polizisten hatten mit den Befragungen begonnen, die übrigen Geschäfte würden erst in ein paar Stunden öffnen, und die Leute von der Spurensicherung waren mit ihrer Arbeit beschäftigt. Momentan gab es hier nichts mehr für sie zu tun.
„Wir haben einen neuen Fall, Leute.“ Sie riss eine Seite aus ihrem Notizblock und reichte Raley die Adresse. „Folgen Sie mir. Achtundsiebzigste Straße zwischen Columbus und Amsterdam.“
Nikki bereitete sich darauf vor, auf eine weitere Leiche zu treffen.
Das Erste, was Detective Heat auffiel, als sie von der Amsterdam Avenue in die Achtundsiebzigste Straße einbog, war die Stille. Es war kurz nach sieben, und die ersten Sonnenstrahlen hatten das Dach des Naturkundemuseums überwunden. Nun verwandelte ihr goldenes Licht den Wohnblock in eine friedliche Stadtlandschaft, die regelrecht darum bettelte, auf einem Foto festgehalten zu werden. Doch die Ruhe kam Heat auch seltsam vor.
Wo waren die Streifenwagen? Wo waren der Krankenwagen, das gelbe Absperrband und die Traube aus Gaffern? Als Ermittlerin hatte sie sich daran gewöhnt, nie als Erste an einem Tatort einzutreffen.
Raley und Ochoa reagierten ebenfalls darauf. Sie schoben ihre Mäntel zurück, um freien Zugriff auf ihre Waffen zu haben, als sie aus dem Auto stiegen, und suchten auf dem Weg zu ihr systematisch die Umgebung ab. „Ist das die richtige Adresse?“, fragte Ochoa und ließ es nicht wirklich wie eine Frage klingen.
Raley drehte sich herum, um den Obdachlosen zu überprüfen, der den nicht abgeholten Müll am oberen Ende der Straße nach Brauchbarem durchsuchte. Abgesehen davon herrschte auf der Achtundsiebzigsten Straße West absolute Stille. „Das fühlt sich so ähnlich an wie der Erste auf einer Party zu sein.“
„Als ob du zu Partys eingeladen wirst“, kam die Erwiderung seines Partners, während sie sich dem Sandsteingebäude näherten.
Raley reagierte nicht auf die Stichelei. Sobald sie auf den Bordstein traten, endete die Unterhaltung abrupt, als ob sie eine unsichtbare Linie überquert hätten. Nacheinander eilten sie durch eine freie Stelle, die jemand zwischen den Müllsäcken und Abfällen geschaffen hatte, und die beiden Männer flankierten Heat, als sie vor dem nächsten Haus stehen blieb. „Die Adresse ist eine in der ersten Wohneinheit, also muss es dieses Haus sein“, flüsterte sie und deutete auf die Wohneinheit mit Garten, die sich ein halbes Stockwerk unterhalb der Straßenebene befand. Fünf Granitstufen führten vom Bürgersteig zu einer kleinen Ziegelveranda hinunter, die von einem Metallgeländer sowie hölzernen Blumenkästen umgeben war. Hinter den verschnörkelten gusseisernen Gittern vor den Fenstern befanden sich schwere zugezogene Vorhänge. In der Fassade darüber saßen aufwendig gravierte Steinplatten. Die Tür unter dem Bogen, der von den Stufen gebildet wurde, die in die darüberliegende Wohnung führten, stand weit offen.
Nikki gab ein Handzeichen und näherte sich der Eingangstür. Ihre Detectives folgten ihr und gaben ihr gleichzeitig Deckung. Raley behielt die hintere Flanke im Auge, und Ochoa überwachte den vorderen Bereich, während Heat die Hand auf ihre Sig legte und sich auf der anderen Seite der Tür positionierte. Als sie sicher sein konnte, dass alle bereit waren, rief sie in die Wohnung hinein: „NYPD, wenn da drinnen jemand ist, dann melden Sie sich.“
Sie warteten und lauschten. Nichts.
Regelmäßiges Training und die Tatsache, dass sie schon so lange als Team zusammenarbeiteten, hatten diesen Teil
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