Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)
berühmte Nikki Heat?“ Sie kannte die Stimme nicht, aber sie klang, als würde ihr Besitzer lächeln. Für ihren Geschmack war diese Begrüßung für einen Fremden ein wenig zu überschwänglich.
Sie nahm einen neutralen Tonfall an, den sie normalerweise bei Telefonvermarktern benutzte. „Hier spricht Detective Heat.“
„Nicht mehr lange, wie ich gehört habe“, sagte der Anrufer. „Detective, ich bin Zach Hamner, Seniorverwaltungsberater in der Rechtsabteilung. Ich rufe an, um Ihnen persönlich zum Bestehen Ihrer Prüfung zum Lieutenant zu gratulieren.“
„Oh.“ Sie wollte in den Flur hinausgehen, aber aus Rücksicht auf die trauernden Familien und aus ihrem eigenen Sinn für Anstand heraus, hielt sich Nikki streng an ihre persönliche Regel gegen das Benutzen ihres Handys in den öffentlichen Bereichen dieses Gebäudes. Also nahm Heat auf dem leeren Stuhl Platz und kauerte sich in die Nische, obwohl sie wusste, dass diese nicht viel Privatsphäre bot. „Danke. Tut mir leid, aber Sie haben mich gerade irgendwie auf dem falschen Fuß erwischt.“
„Kein Problem. Sie haben nicht nur äußerst gut abgeschnitten, Detective, sondern besitzen, wie ich sehe, auch eine herausragende Dienstakte. Wir brauchen gute Polizisten wie Sie, um leitende Positionen im Dezernat zu übernehmen.“
Sie legte ihre Hand um das Mundstück des Telefons. „Ich kann nur wiederholen, Mr. Hamner …“
„Zach.“
„Zach … Ich weiß Ihre freundlichen Worte zu schätzen.“
„Wie ich schon sagte, kein Problem. Hören Sie, der Grund für meinen Anruf ist, dass ich sicherstellen möchte, dass Sie vorbeikommen und Hallo sagen, wenn Sie in Downtown sind, um sich Ihre Prüfungsergebnisse abzuholen.“
„Äh, klar“, sagte sie und plötzlich kam ihr ein Gedanke. „Das geschieht in der Personalabteilung. Sie arbeiten aber gar nicht in der Personalabteilung, nicht wahr?“
„Oh Gott, nein. Ich sitze ein paar Etagen höher, beim Deputy Commissioner für Rechtsangelegenheiten. Vertrauen Sie mir, das geht sowieso alles über meinen Schreibtisch“, sagte er mit einem Anflug von Wichtigkeit. „Wann kann ich mit Ihnen rechnen?“
„Tja, ich bin gerade in der Gerichtsmedizin. Ich ermittle in einem Fall.“
„Richtig“, sagte er, „der Priester.“ Die Art und Weise, wie er es sagte, ließ Nikki vermuten, dass Zach Hamner gerne mit seinem Wissen über alles und jeden angab. Er war der Kerl, der alle Antworten kannte. Der vollkommen unverzichtbare Mann. Was wollte er von ihr?
Sie ging im Geiste ihren Terminkalender durch. Autopsie … hoffentlich Montrose … Teambesprechung … das Pfarrhaus … „Wie wäre es mit morgen?“
„Ich hatte gehofft, Sie heute noch sehen zu können.“ Er hielt inne, und als sie nicht auf seine Aussage reagierte, fuhr er fort. „Ich habe morgen einen ziemlich vollen Terminplan. Treffen wir uns früh. Zum Frühstück. Danach können Sie die Dokumente unterschreiben.“ Heat, die sich mehr als nur ein wenig überfahren fühlte, stimmte zu. Er nannte ihr den Namen eines Feinkostrestaurants in der Lafayette Street, sagte, er würde sie um sieben dort treffen, und legte nach einer weiteren Runde Glückwünsche auf.
„Hast du irgendwas von deinem Weltreisenden gehört?“, fragte Lauren Parry. Sie sah von ihrem Computer im Büro neben dem Autopsieraum zu ihrer Freundin auf. Die Gerichtsmedizinerin trug den vorgeschriebenen Schutzanzug, und wie üblich war dieser voller Blut- und Sekretflecken. Sie deutete Nikkis Reaktion und nahm ihren Gesichtsschutz aus Plexiglas von dem Stuhl neben ihr. „Willst du dich setzen?“
„Es geht mir gut.“ Heat, die gerade den sterilen Overall angezogen hatte, den Besucher ausgehändigt bekamen, lehnte sich gegen die Rückwand des schmalen Vorzimmers und starrte durch die Glasscheibe auf die vor ihr aufgereihten Tische. Auf dem nächstgelegenen, Unterlage Nummer 8, lag Pater Gerald Grafs abgedeckte Leiche.
„Lügnerin“, sagte ihre Freundin. „Wenn so gut aussieht, dann zeig mir niemals schlecht.“
Nikki wandte sich wieder Lauren zu. „Okay, lass mich das korrigieren: Es wird mir gut gehen. Schätze ich.“
„Du machst mir Angst, Nikki.“
„Schon gut, schon gut, also …“ Heat erzählte Lauren von ihrer morgendlichen Überraschung: Rooks triumphale Rückkehr nach New York, um das Ende seines Auftrags zu feiern – eine Feier, an der sie nicht hatte teilnehmen dürfen –, und um das Ganze noch schlimmer zu machen, hatte er noch nicht einmal
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