Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)

Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)

Titel: Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
Vom Netzwerk:
zum Gruß wortlos zu, sodass sie sich fragte, warum Van Meter sich überhaupt die Mühe gemacht hatte, das Fenster herunterzulassen. „Pass bloß auf, Dutch, sonst laberst du ihr noch ein Ohr ab“, sagte Detective Feller und ließ wieder sein Candy-Kichern vernehmen. „Glückspilz Nikki Heat wird mitten in der Nacht zum Dienst gerufen.“
    „Manche Leute haben einfach keine Manieren“, fügte Dutch hinzu. „Eine Frechheit, sich zu dieser frühen Stunde ermorden zu lassen.“ Heat konnte sich nicht vorstellen, dass Van Meter oft innehielt und noch einmal in sich ging, bevor er auf eine Leiche traf.
    „Hören Sie“, sagte sie. „Es ist nicht so, dass ich nicht gerne bei minus vier Grad draußen herumstehen würde, aber da drinnen wartet ein Opfer auf mich.“
    „Wo ist Ihr Begleiter?“, fragte Feller mit mehr als nur ein wenig Interesse. „Dieser Journalist, wie heißt er noch gleich?“
    Feller stocherte schon wieder herum. So wie er es jedes Mal tat, wenn sie sich über den Weg liefen, um herauszufinden, ob Rook noch aktuell war. Seit sie in dieser Nacht vor ein paar Monaten in Rooks Loft einem Auftragsmörder entkommen war, befand sich Nikki auf Fellers Radar. Nach Heats Kampf mit dem Texaner, waren er und Dutch unter den ersten Polizisten gewesen, die ihr zu Hilfe geeilt waren. Seitdem ließ sich Feller keine Gelegenheit entgehen, so zu tun, als würde er Rooks Namen nicht kennen, und sie über die aktuelle Lage mit ihm auszuhorchen. Heat spielte mit. Dass Männer Interesse an ihr zeigten, war ihr nicht fremd, und es gefiel ihr sogar, solange sie nicht zu weit gingen, aber Feller …
    In einer romantischen Komödie würde ihm eher der Komödien- als der Romantikanteil zukommen. Er wäre mehr der herumalbernde Bruder als der Schwarm. Detective Feller war witzig und bot angenehme Gesellschaft, aber eher bei ein paar Bier in der Polizistenbar als bei einem Glas Sancerre bei Kerzenschein. Vor zwei Wochen hatte sie ihn aus der Herrentoilette im Plug Uglies kommen sehen. Er hatte einen Kranz aus Handreinigungstüchern um den Hals getragen und gefragt, ob sonst noch jemand einen Hummerlatz brauche.
    „Wie heißt er noch gleich?“, wiederholte Nikki. „Der hat einen Auftrag und ist deswegen unterwegs.“ Und dann machte sie ihre Botschaft klar und deutlich, indem sie hinzufügte: „Er wird allerdings gegen Ende der Woche zurück sein.“ Doch der Detective las etwas anderes in ihrer Stimme.
    „Ist das gut oder schlecht?“
    „Gut“, antwortete Heat ein wenig zu schnell. Also ließ sie ein Grinsen aufblitzen und versuchte, ihren Tonfall dadurch auszugleichen. „Sehr gut.“ Und um sich selbst zu überzeugen, ergänzte sie: „Wirklich gut.“
    Was Nikki auf der anderen Seite der Tür vorfand, war kein städtischer Schrein der Weinkunde mit kunstvoll gestapelten grünen Flaschen. Ebenso wenig hörte sie das Klacken eines Aluminiumschlägers, dem die gedämpfte Landung eines Balls in einem gepolsterten Netz folgte. Stattdessen wurde sie bei ihrem Abstieg in den Keller von einer erstickenden Mischung aus Räucherstäbchenduft begrüßt, der sich mit den Dämpfen eines ätzenden Lösungsmittels vereinte. Hinter ihr ließ Detective Van Meter ein leise gekeuchtes „Wow“ vernehmen, und als Heat den Treppenabsatz umrundete, um die letzten paar Stufen hinunterzusteigen, hörte sie, wie sich Dutch und Feller Handschuhe überstreiften. „Wenn ich mir hier unten irgendeine Geschlechtskrankheit einfange, verklage ich die verdammte Stadt so lange, bis sie mir gehört“, raunte Van Meter seinem Partner zu.
    Im Keller erreichten sie etwas, das man nur mit sehr viel Wohlwollen als Empfangsbereich bezeichnen konnte. Die purpurrot gestrichenen Ziegelwände hinter der Theke aus Resopal und die billigen Stühle erinnerten sie an einen kleinen privaten Fitnessclub, allerdings keinen besonders luxuriösen. In der gegenüberliegenden Wand befanden sich vier Türen. Sie standen alle offen. Drei führten in schummrige Zimmer, die nur von den Ausläufern der grellen Strahlen der Lampen der Spurensicherung erhellt wurden, die im Zuge der Ermittlung im Empfangsbereich aufgestellt worden waren. Aus der am weitesten entfernten offenen Tür strahlte mehr Licht, das von stroboskopartigen Blitzen unterbrochen wurde. Detective Raley, der ebenfalls Gummihandschuhe trug, stand vor dem Durchgang und beobachtete das Geschehen im Inneren. Als er Nikki aus dem Augenwinkel entdeckte, kam er auf sie zu.
    „Willkommen im Pleasure Bound,

Weitere Kostenlose Bücher