Castle Hill - Stuermische Ueberraschung
war mir haushoch überlegen. Erst nachdem er mich in die Luft gehoben und mit einem Riesenklatscher ins Wasser geworfen hatte, so dass ich vor den versammelten Hotelgästen fast mein Bikini-Oberteil verloren hätte, fand er, dass aus dem Spiel langsam die Luft raus war. Ich japste und prustete, während er zu mir schwamm und mir die Bikini-Schnüre im Nacken wieder festband.
»Zufrieden?« Ich spritzte ihn nass und warf ihm einen gespielt erzürnten Blick zu.
Er küsste mich auf den Nacken und schlang unter Wasser die Arme um meine Taille. »Immer.«
Bei so einer Antwort konnte niemand lange beleidigt sein, deswegen ließ ich die Sache auf sich beruhen. Wir gingen zu unseren Liegen zurück, um uns dort von der Sonne trocknen zu lassen. Braden lag auf dem Bauch. Er war zu lang für die Liege, schien es aber trotzdem bequem zu haben. Der Augenblick war vollkommen. Das Rauschen der Wellen, die sanft an den Strand spülten, das Geschrei übermütiger Kinder, gemurmelte Gespräche, der Geruch von Sonnencreme und Meerwasser, das leichte Zucken der Wimpern meines Mannes, der neben mir lag und träumte.
Eigentlich hätte mir das einen Heidenschrecken einjagen müssen.
So viel zu verlieren.
Die alte Angst meldete sich kurz, doch ich schob sie entschieden beiseite.
»Was starrst du mich so an?«, murmelte Braden, die Augen noch immer vor der blendenden Sonne geschlossen.
»Ich habe noch nie gesehen, dass du so lange entspannt bist. Das ist schön.«
»Es tut gut, mal zu entspannen.«
Ich zog eine Augenbraue hoch. »Willst du damit etwa sagen, dass dir die Arbeit nicht fehlt?«
Träge schlug er die Augen auf und blinzelte im grellen Licht. Er stützte sich auf die Ellbogen. »Ich kann in den nächsten Wochen ungehindert über meine Frau verfügen. Glaub mir, mir fehlt gar nichts.«
Ein köstlicher Schauer überlief mich, und ich beugte mich zu ihm, so dass unsere Münder sich beinahe berührten. »Wer so was sagt, riskiert Streit.« Ich strich mit meiner Lippe über seine. »Ich glaube, da will mir jemand ans Höschen.«
»Was heißt hier ›will‹?«, brummte Braden und umfasste sanft meinen Nacken. Seine nächsten Worte waren kaum zu verstehen, weil er mich währenddessen küsste, aber das Wesentliche bekam ich trotzdem mit: irgendeine überhebliche Bemerkung darüber, dass er sowieso unbegrenzten Zugang zu meinem Bikinihöschen hätte. Zur Strafe biss ich ihm sanft in die Lippe, was allerdings nur dazu führte, dass er in meinen Mund stöhnte und den Kuss vertiefte.
Wie immer verblasste dabei die Welt um uns herum. Halb lag ich auf meiner Liege, halb hing ich in der Luft und klammerte mich an Bradens Oberarmen fest, während er mich mit seinen Küssen fast betrunken machte. Sie zogen mir immer noch den Boden unter den Füßen weg, genau wie am Anfang.
Der übermütige Schrei eines Kindes, der über den Strand schallte, brachte uns zur Besinnung. Ich lächelte bedauernd, als Braden mir mit der Daumenkuppe über die Unterlippe strich. Er sah in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war, und ich folgte seinem Blick. Ein Junge machte Jagd auf ein Mädchen, allem Anschein nach seine kleine Schwester. Sein Lachen und ihr aufgeregtes Gekreisch erregten das Missfallen eines Pärchens, das in der Nähe des ausgelassenen Treibens auf Liegen in der Sonne döste.
Braden sah mich an. »Wir können auch zurück zur Villa gehen und am Pool liegen, wenn die Kids dich stören.«
Stirnrunzelnd schüttelte ich den Kopf. Die Kinder störten mich überhaupt nicht. Ihre Ausgelassenheit und Freude machten die Urlaubsstimmung erst komplett. »Die Villa kommt mir im Moment so weit weg vor, und die Kinder machen mir gar nichts aus.«
Braden legte den Kopf schief und fragte überrascht: »Wirklich nicht?«
Ich ließ mich lachend auf meine Liege zurücksinken. »Nein, wirklich nicht.«
»Na, das ist doch ein gutes Zeichen.«
Als ich das Lächeln in seiner Stimme hörte, krampfte sich mir aus unerfindlichen Gründen der Magen zusammen – und nicht auf eine angenehme Art. »Was ist ein gutes Zeichen?«, fragte ich, unsicher, ob ich die Antwort überhaupt hören wollte.
»Dass du kein Problem mit den Kindern hast.«
Es stimmte: Ich hatte die Antwort nicht hören wollen.
»Wenn dir das Geschrei fremder Kinder nichts ausmacht, dann wird dir das Geschrei unserer Kinder erst recht nichts ausmachen.«
Es war, als hätte er mich an der Gurgel gepackt und zugedrückt. Vergeblich schluckte ich gegen die Enge in der Kehle an, die
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