Castle, R: Derrick Storm 1: A Brewing Storm - Ein Sturm zieh
Schild mit der Aufschrift ‚National Park Service‘.“
Dann wurde die Verbindung abgebrochen.
Ein Abfallbehälter in einem öffentlichen Park. Das war ein ungewöhnlicher Ort für eine Lösegeldübergabe. Oder etwa doch nicht?
Storm lenkte den Wagen vom Parkplatz und fuhr in Richtung Westen über den Potomac nach Nord-Virginia hinein. Er warf einen Blick auf Toppers. Ihr Gesicht war noch immer gespenstisch weiß. Sie sah aus, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen oder sich übergeben. Als er seinen Blick senkte, bemerkte er, dass ihr eng sitzender Jeansrock nach oben gerutscht war, während sie ihr Handy von der Fußmatte des Wagens aufgehoben hatte. Ihre Unterwäsche war nun zu sehen. Sie trug einen kleinen roten Stringtanga mit weißen Punkten. Sie hatte straffe Schenkel. Entweder war ihr noch nicht aufgefallen, dass ihr Rock verrutscht war, oder sie sah einfach keine Notwendigkeit darin, ihren Rock runterzuziehen.
Sie ist vollkommen verängstigt. Ein Kind im Körper einer Frau. Sie war eine Ablenkung, doch er musste sich unbedingt konzentrieren. Er entschied sich, zu tun, was er immer tat, wenn ihn eine Frau ablenkte, besonders auf sexuelle Weise. Er würde mit ihr reden. Er würde sie beruhigen. Dann konnte er sich auf das konzentrieren, was wirklich wichtig war, und nicht auf ihren verführerischen Körper, ihre frisch rasierten Beine und ihre muskulösen Schenkel
.
„Sie halten sich wirklich gut“, sagte er. „Denken Sie an etwas Anderes. Erzählen Sie mir von Matthew. Wo haben Sie sich kennengelernt?“
„Wir waren im ersten Studienjahr im gleichen Englischkurs. Er fragte mich, ob wir einen Kaffee trinken gehen. Er hat mir die ganze Zeit lang in die Augen gesehen. Nicht viele Männer tun das.“
Ihre Offenheit überraschte ihn. Warum? Hielt er sie wirklich für so naiv, dass ihr nicht klar war, wie ihre Figur auf Männer wirkte? Und wie sie diesen Umstand einsetzen konnte, um sie zu manipulieren?
„Was studieren Sie?“
„Normalerweise glaubt mir niemand, wenn ich es erzähle, weil alle davon ausgehen, dass jemand mit meinem Aussehen nichts im Köpfchen hat, aber ich studieren Maschinenbau.“ Sie lachte.
Gut so. Ihre Anspannung ließ nach. Er half ihr dabei, sich zu entspannen. Maschinenbau. Interessant
.
Sie fuhr fort: „Ich weiß, dass Senator Windslow mich für dämlich hält. Er hat Matthew gesagt, ich sei ein Dummchen. Aber ich war schon immer gut in Mathe und im Entwerfen. Ich bin ein Genie, wenn es um das Lesen und Zeichnen von Bauplänen geht.“
„Alle Achtung“, erwiderte Storm. „Der Senator ist ein Idiot.“
„Wo sollen Sie eigentlich das Geld deponieren?“, fragte sie ihn.
Ihre Frage brachte all seine Alarmglocken zum Läuten. Obwohl er sie verstanden hatte, tat er so, als hätte er es nicht gehört. Er wollte sichergehen, dass er ihren genauen Wortlaut erfasst hatte
.
„Was sagten Sie?“, fragte er.
„Wo sollen Sie das Geld deponieren?“
Er hatte sie richtig verstanden
.
„In einem Abfallbehälter“, antwortete er. „Wie lange sind Sie schon mit Matthew verlobt? Erzählen Sie mir ein bisschen von sich.“
„Er hat mir vor drei Monaten einen Antrag gemacht. Es hat mich total überrascht. Er wünscht sich eine große Hochzeit in Texas.“
„Sie heiraten also nicht in Ihrer Heimatstadt?“
„Nein. Ich habe meine Familie verloren, als ich ein Teenager war. Bei einem Unfall.“
„Einem Unfall?“
„Einem schrecklichen Autounfall. Wir waren im Urlaub in Spanien, meine Eltern hatten dort ein Haus. Meine Eltern und das Au-pair-Mädchen – eine gute Freundin von mir – wurden von einem betrunkenen Autofahrer getötet, der auf ihre Spur hinüberzog. Es war schrecklich.“
„Sie waren nicht mit im Auto?“
„Nein. Alle sagen, ich hätte riesiges Glück gehabt.“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Ich hatte eine schlimme Erkältung und blieb an diesem Abend zu Hause, während die anderen zum Essen fuhren. Ich würde lieber nicht darüber reden.“
Der Taurus erreichte einen Kreisverkehr. Storm bog aus dem Kreisel in die Einfahrt zum Arlington National Cemetery ein.
„Wir müssen also dorthin?“, fragte Toppers und wies auf ein Haus direkt vor ihnen auf einem Hügel.
„Ja“, antwortete er. „Das ist Lees Anwesen.“
Ein Wachmann hielt sie am Eingangstor des Friedhofs auf.
„Tut mir leid, aber Sie haben die letzte Führung durch das Anwesen verpasst“, sagte er. „Die war um sechzehn Uhr dreißig.“
„Einige meiner Freunde
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