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Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Titel: Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Thomas
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herum lag nicht nur die Dunkelheit der Nacht, es lag auch der Feind darin. Nur die Götter vermochten zu wissen, wie weit sie voneinander entfernt rasteten. Der Kriegsbeginn stand ihnen bevor und wer konnte schon ahnen, für wen dies die letzte Nacht sein würde. An die Liebe hatte Morris seit langer Zeit nicht mehr gedacht, warum auch? Die Frage seines Königs berührte ihn. Liebe war der Grund, weshalb sie alle hier waren. Sie wollten für das– kämpfen, was sie liebten. Für den einen war es die Familie, für den anderen das Vaterland, für den nächsten ein friedvolles Leben.
    »Es ist lange her, mein König«, antwortete Morris in Gedanken versunken.
    »War sie eine gutes Weib?«, wollte Carus wissen.
    Morris lächelte bei dieser Erinnerung. »Sie war die Beste.« Er klang stolz. »Sie war liebevoll und wunderschön. Ich genoss jede Minute mit ihr. «
    Wir waren sehr glücklich, Hoheit.«
    Auch Carus begann zu lächeln. Ein Mensch muss geliebt haben, bevor man von ihm behaupten konnte, dass er richtig gelebt hatte, sagte er immer. »Wisst Ihr, Hauptmann …« Der Blick des Königs wanderte zu Morris. »… ich habe Angst vor dem, was kommt. Doch sollte mein Ende nahe sein, so werde ich es ohne Murren ertragen, denn ich werde dann meine Königin wiedersehen.«
    In den Augen der Männer erkannte man Wehmut.
    »Ich werde mein Weib ebenfalls wiedersehen - nach meinem Tod«, erwiderte Morris sich leise.
    »Eure Liebelei endete nicht einfach?«
    Der Hauptmann schüttelte den Kopf. »Wie ich sagte, es ist lange her. Sie war damals sehr krank.«
    Mitfühlend seufzte der König auf. »Verzeiht«, entschuldigte er sich. »Ich wollte keine schmerzhaften Erinnerungen wecken.« Doch Morris winkte lächelnd ab. »Ihr habt mich an eine glückliche Zeit erinnert. Ich habe bereits Ewigkeiten nicht mehr von ihr gesprochen.«
    »Tut es Euch gut?« Carus hoffte es.
    »Sehr gut. Es nimmt mir die Angst, denn Ihr habt mich daran erinnert, dass mich jemand bei den Göttern erwarten wird, sollte dies meine letzte Nacht sein.«

    Im Königssaal Lordas’, weit weg vom Grauen See und des dortigen Heers, ging der Älteste der Obscuras nachdenklich auf und ab. Seine Gedanken drehten sich um das Niedergeschriebene. Er versuchte die Zeichen zu deuten. Hatten die Seher der Welt diesen Beginn der Geschichte etwa nicht vorhergesagt? Sollte es nicht der Kampf der Götterkreaturen werden? Er durchforstete in seinem Gedächtnis alle Schriften, die er einst gelesen hatte. Aber so sehr er sich auch anstrengte, er fand nichts. Warum war nirgendwo von den Sehern niedergeschrieben worden, dass die Menschen den Krieg begannen indem sie gegen die mordenden Orks vorgingen? Die Menschen und nicht etwa die göttlichen Kreaturen, wie vorausgesagt.
    »Der Krieg wird vom Licht selbst begonnen«, erinnerte er sich. Murmelte dies immer wieder vor sich hin.
    »Und genau das bedeutet es auch!«, erkannte er plötzlich aufgeregt.
    Seine getreuen Obscuras atmeten erleichtert auf.
    »Wir dachten, dass Splendor das Licht verkörperte, und dass erst durch die Sonnenfinsternis der Krieg beginnt. Aber wir irrten uns«, erklärte der Älteste seine Gläubigen. »Das Licht sind wir! Die guten Seelen Cataneos!«
    Ein Raunen ging durch den Raum.
    »Mit dem Ziel, uns zu wehren, beginnen wir den Krieg. Der Kampf der Götterkreaturen wird damit ebenfalls eingeläutet. Sobald der Himmel durch den Mond Splendor in ein Zwielicht getaucht wird – denn nur dieses Zwielicht ist für die Kinder des Lichts und der Dunkelheit gleichermaßen erträglich – beginnt ihr Kampf. Die Worte treffen also gleich zweimal zu.« In jenem Moment stieg in ihm Erleichterung auf und die Erkenntnis, dass die Geschichte sich nun doch bewahrheitete. Sie hatten das Richtige getan. Die Männer, die nun dort draußen waren, würden getreu ihrem Schicksal handeln und nur dieses würde entscheiden, ob sie siegreich sein würden. Ihm blieb nur, aus der Ferne abzuwarten. Es würde Tage dauern, bis ein Bote ihnen die Kunde über den Ausgang des gegenwärtigen Kampfs überbringen würde. Tage, in denen er gedanklich bei ihnen sein würde. In denen er hoffte und bangte. Seines Schlafes beraubt, würde er immer wieder zu Vell beten. Mehr konnte er nicht tun. Ein Gedanke, mit dem er sich nicht anfreunden konnte. Doch seine Krankheit sollte ihn daran erinnern, dass er dies musste. Hustend brach der Alte nur wenige Augenblicke nach seiner Erkenntnis zusammen.

EIN LETZTES MAL
    Sie saß auf einem Stuhl inmitten des

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