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Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Titel: Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Thomas
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Cataneo durfte sich zur Wehr setzen. Sie durften sich mit ihrer Rüstung kleiden und ihre Waffen ergreifen. Endlich konnten sie das beschützen, was ihnen am Herzen lag. Der Frieden würde von nun an als beendet erklärt werden und die Zeit des Krieges lag vor ihnen. Sie wollten sich zurückholen, was ihnen gehörte, halten, was in ihrem Besitz war und die Dunkelheit in ihre Ecke zurückschicken, aus der sie sich, wie ein immer größer werdender Schatten, verbreitet hatte. Die Kinder Splendors würden ihnen in wenigen Tagen – wenn dann die ganze Welt im Zwielicht lag – folgen und sich der Brut Vortex’ stellen.
    Zwölf Kriegertruppen mit je zwölf Mann wurden von Königin Lordas angewiesen, Morris und Annoth zurück nach Neckmar zu folgen. Sie hatten einen Brief bei sich. Einen Brief mit nur einer Zeile, die mehr aussagte als tausend Wörter:
    Lasst uns retten, was noch zu retten ist.

AUFBRUCH INS UNBEKANNTE
    Nach der Ankunft des Hauptmannes, des Draconers und den ihnen folgenden Lordas-Kriegern fiel den Königen ein Stein vom Herzen. Sie hatten die Zeile des Briefes mit Tränen in den Augen gelesen.
    »Es kann losgehen, mein Freund«, sagte König Zorthan und atmete erleichtert auf.
    Sie durften sich endlich wehren. Ein Großteil des Königreichs Carus war vielleicht noch zu retten, so hofften sie und daher lautete der sofortige Befehl an ihre Soldaten: »Rüstet euch!«. Die Männer waren nur allzu bereit zu kämpfen. Mit der Ankunft der ehemaligen Bewohner Zitelias hatten die Soldaten Neckmars nur noch auf den Startschuss gewartet. Sie wollten stolz und ehrenvoll für die vereinten drei Königreiche kämpfen, ganz gleich, ob sich ihnen Orks, Letifer oder Dämonen entgegen stellen würden.
    Der Befehl lautete: »Vorwärts!«, und so ritten mehr als fünfhundert Mann gerüstet und bewaffnet dem Sonnenuntergang entgegen. Im Wind flatterten die Wappen der drei Königreiche und die Hufschläge der Pferde gruben sich stampfend in den Boden. Im Galopp ging es durchs Stadttor und über die Grasebenen, und von den Fünfhundert blieb vor den Stadtmauern Neckmars nach kurzer Zeit nur noch eine Staubwolke übrig, die sich nach und nach legte.
    Sie waren auf dem Weg. Geführt von König Carus selbst, der nur eins im Sinn hatte: er wollte sein Land zurückerobern. Eine Streitmacht der Orks sammelte sich an den Ufern des Grauen Sees. Ein Kundschafter hatte König Zorthan erst vor einigen Stunden darüber informiert. Immer wieder gab es schlechte Neuigkeiten aus dem Lande Carus. Nicht nur die Brut des Vortex’ hatte sich immer mehr von Carus’ Land und seinen Bewohnern einverleibt, auch Tachal hatte die Stunden, in denen niemand etwas zu unternehmen wusste, genutzt, um Dörfer und kleine Städte anzugreifen. Er nahm keine Gefangenen. Er schlachtete unaufhörlich jeden ab, der ihm im Weg stand. Das musste ein Ende haben, so wussten die Könige. Es war an der Zeit, ihrem Volk zu beweisen, dass sie nicht mehr bereit waren, tatenlos zuzusehen. Und so war dieser Marsch in Richtung Osten eine Wende für sie. Es war die Möglichkeit, endlich etwas tun zu können, sich und ihr Volk zu befreien, und zu zeigen, dass sie ebenfalls für einen Kampf gerüstet waren.
    Der Anblick der untergehenden Sonne, die schon zu einem kleinen Teil durch den Mond Splendor verdeckt war, bot allen, die zum Himmel aufsahen, einen einzigartigen Anblick.
    »Es beginnt.« So dachten es sich viele von ihnen. Sie hatten sich wie der Mond Splendor auf den Weg gemacht, um in den Krieg zu ziehen. Mit jedem Schritt ihrer Pferde rückten die Soldaten ihrem Ziel näher. Der Himmel über ihnen verdunkelte sich allmählich, die Nacht kam und mit der Finsternis auch langsam die Kälte. Die Pferde schnauften und die vielen Schwerter und Speere klapperten lauthals gegen die schweren Rüstungen der Soldaten. Trotz dem eisigen Wind lief vielen der Schweiß. Sie wagten sich auf ein Heer zu, dessen Größe nur schwer zu schätzen war. Keiner konnte erahnen, wie viele Orks sich mittlerweile am Grauen See versammelt hatten. Noch dazu wussten sie nicht, ob Tachal bereits gewarnt worden war und sie längst erwartete. Die Gegend um den See lag in einem dichten Nebel und desto näher sie ihrem Ziel kamen, umso mehr stieg ihre Angst vor den untoten Letifern. Immer wieder erklangen die Kriegshörner der Könige in der Dunkelheit. Die fünfhundert Männer stießen ihre Schilder im gemeinschaftlichen Takt gegen ihre Brustpanzer. Sie machten sich Mut und hofften, damit das Böse

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