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Cathérine und die Zeit der Liebe

Titel: Cathérine und die Zeit der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benzoni Juliette
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sterben!«
    »Schweig! Ich wußte nicht, daß du da warst!« fuhr er sie mit bewundernswerter männlicher Logik an. »Aber du, du, Cathérine, was hast du denn anderes im Djenan-el-Arif getan? Und du wußtest, daß ich da war, warst mir ganz nahe …«
    »Dir nahe?« gab Cathérine böse zurück. »Du warst mir nahe, im Bett Zobeidas zweifellos? Du dachtest an mich, nur an mich?«
    »Du glaubst nicht, wie wahr das ist! Ich mußte die Wut auslöschen, die mich jedesmal befiel, wenn ich an dich dachte, wenn ich dich mir in den Armen Brézés vorstellte, neben Brézé lebend, mit ihm sprechend, ihm zulächelnd, ihm deine Lippen bietend … und das übrige! Ein Frauenleib ähnelt einer Flasche Wein: Er kann einen Augenblick Vergessen schenken …«
    »Bei dir dauern die Augenblicke offenbar lang! Vielleicht hätte es andere Mittel gegeben, deiner würdigere, um zu vergessen!« warf Cathérine ein, jede Vorsicht außer acht lassend. »Hättest du nicht versuchen können zu fliehen? Nach Montsalvy, nach Hause zu den Deinen?«
    »Damit man dich als Bigamistin verurteilt und dem Scheiterhaufen überantwortet hätte? Die Eifersucht hätte mich weniger verzehrt, wenn ich dich weniger geliebt hätte … aber ich wollte dich nicht sterben sehen!«
    »Und deshalb«, unterbrach Cathérine, absichtlich seine Liebeserklärung übergehend, »zogst du es natürlich vor, in den Genüssen dieses Palastes und in den Armen deiner Geliebten zu ›vergessen‹, zu vergessen, daß du, ein christlicher Ritter, Liebhaber einer Ungläubigen warst und deine Zeit zwischen der Jagd, dem Wein und der Liebe vergeudetest … Das hast du mir in deinem Brief nicht angekündigt. Hätte ich Fortunat nicht getroffen, hätte ich bis ins Heilige Land gehen können, um dich zu suchen, denn ich glaubte, du wolltest, geheilt oder noch krank, den Tod im Dienste Gottes oder des Königs suchen!«
    »Erweist du mir die Ehre, mir einen Vorwurf daraus zu machen, daß ich noch lebe? Das wäre wirklich die Höhe!«
    »Warum hast du nicht versucht zu fliehen?«
    »Ich habe es tausendmal versucht … aber aus der Alhambra entkommt man nicht! Dieses unter Rosen und Orangenbäumen verborgene Palais wird besser bewacht als die sicherste königliche Festung. Jede Blume verbirgt ein Auge oder ein Ohr, jeder Strauch einen Spion. Übrigens, da du Fortunat getroffen hast, muß er dir erzählt haben, mit welcher Aufgabe ich ihn betraut hatte, wenn er nach dem Verlassen Toledos mit meiner Hilfe entwischen würde …«
    »In der Tat: Er sagte mir, du hättest ihn zu deiner Mutter geschickt, um ihr von deiner glücklichen Heilung zu berichten!«
    »… und von meiner Gefangenschaft in Granada. Er sollte ihr diskret, weil ich glaubte, du seist wieder verheiratet, die Wahrheit mitteilen, sie bitten, sich zum Konnetabel de Richemont zu begeben und ihm das Abenteuer zu gestehen, ihn zu ersuchen, es auf Ehre und Gewissen eines Ritters für sich zu behalten, was er zweifellos getan hätte, ihn aber auch aufzufordern, eine Delegation zum Sultan von Granada zu schicken, um von ihm meine Freilassung gegen Lösegeld zu verlangen. Darauf wäre ich unter einem falschen Namen ins Heilige Land oder in die Staaten des Papstes gezogen, und kein Mensch hätte mehr von mir gehört … zumindest hätte ich einen meiner und meines Namens würdigen Lebensweg gehen können!«
    »Fortunat hat mir nichts von alledem gesagt! Alles, was er zu tun wußte, war, mir seinen Haß ins Gesicht zu schleudern und seine Freude, dich endlich in den Armen einer Prinzessin Ungläubig zu wissen, in die du leidenschaftlich verliebst seist.«
    »Der Dummkopf! Und obgleich du dies wußtest, bist du weitergezogen?«
    »Du gehörst mir an, wie ich dir angehöre, was du auch darüber denken magst. Für dich habe ich auf alles verzichtet, ich wollte aber nicht zugunsten einer anderen auf dich verzichten …«
    »Was dir bei den Umarmungen mit dem Kalifen ein angenehmes Rachegefühl eingeflößt haben muß, nicht wahr?« warf Arnaud dickköpfig ein.
    »Vielleicht!« gab Cathérine zu. »Meine Bedenken haben sich tatsächlich vermindert, denn ich bitte dich, mir zu glauben, daß es ein langer Weg zwischen dem Hospiz von Roncevaux, wo ich Fortunat traf, und dieser verfluchten Stadt ist! Ich habe Zeit gehabt zu überlegen, mir in aller Muße vorzustellen, was mein schlechter Stern mir noch bescheren würde.«
    »Komm nicht immer wieder darauf zurück! Ich darf dich darauf aufmerksam machen, daß ich nach wie vor auf

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