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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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unaufhaltsam herantrabenden Gegner.
    Ein Befehl ertönte auf Latein. »Lasst sie!«
    Die acht Reiter steckten ihre Schwerter in die Scheide und rissen fest an den Zügeln, um den verängstigten Römerhaufen zu umrunden. Dann gaben sie ihren Pferden die Fersen und galoppierten in Richtung des Legionslagers.
    »Scheiße«, murmelte jemand in plötzlicher Erleichterung. »Das war knapp. Ich dachte schon, dass sie uns gleich den Garaus machen.«
    Instinktiv schloss sich der Decurio dieser spontanen Gefühlsregung an. Doch dann gefror ihm das Blut in den Adern.
    »Der Grieche … sie sind hinter dem Griechen her.«
    Und sie würden ihn erreichen. Trotz ihres Vorsprungs würde der benommene Mann die Prätorianer erheblich verlangsamen. Man würde sie einholen und abschlachten, lange bevor sie sich in General Plautius ’ Lager in Sicherheit bringen konnten.
    Der Decurio verwünschte den Griechen und sein eigenes Pech, weil ausgerechnet er mit dieser Aufgabe betraut worden war. Er packte die Zügel des Pferdes, auf dem der verwundete Soldat ritt, der sich immer noch damit abmühte, den Wurfspeer aus seinem Bauch zu ziehen.
    »Runter da!«
    Der Mann biss vor Schmerzen die Zähne zusammen. Offenbar hatte er den Befehl gar nicht gehört. Der Decurio warf ihn aus dem Sattel und schwang sich aufs Pferd. Mit einem entsetzlichen Schrei fiel der Mann so heftig auf den Boden, dass der Speer dabei zerbrach.
    »Alle, die noch im Sattel sitzen – mir nach!«, rief der Decurio, wendete das Pferd und galoppierte den Angreifern hinterher. »Mir nach!«
    Er beugte sich so weit vor, dass die Mähne des Tieres gegen seine Wange strich. Das Pferd schnaubte und strengte jeden Muskel an, um den erbarmungslosen Befehlen seines Herren zu gehorchen. Der Decurio sah sich um. Vier Männer hatten sich aus dem Haufen gelöst und folgten ihm. Fünf gegen acht. Es sah schlecht aus, doch zumindest hatte der Feind keine Wurfspeere mehr. Gegen ein einfaches Schwert hatte der mit Lanze und Schild bewaffnete Decurio einen deutlichen Vorteil. Sein Herz war mit dem Verlangen erfüllt, blutige Rache an den unbekannten Gegnern zu üben, und so trieb er sein Pferd unbarmherzig an. Gleichzeitig sagte ihm sein Verstand, dass er in erster Linie den Griechen retten musste, der an diesem Desaster überhaupt erst schuld war.
    Die Straße führte eine sanfte Anhöhe hinab. Der Feind donnerte in dreihundert Schritten Entfernung dahin. Eine Drittelmeile davor ritten die Prätorianer, die immer noch Mühe hatten, den Griechen im Sattel zu halten.
    »Los doch!«, rief der Decurio über die Schulter. »Nicht zurückfallen!«
    Die drei Reitergruppen durchquerten das Tal und ritten zu der Anhöhe dahinter hinauf. Nun wurde deutlich, dass die Angreifer ihre Tiere bei der ersten Attacke über Gebühr ermüdet hatten. Die Lücke zwischen ihnen und dem heranstürmenden Decurio schloss sich zusehends. Mit einem Triumphschrei rammte er die Fersen in die Flanken des Pferdes. »Los doch! Los doch, meine Schöne! Mit letzter Kraft!«, brüllte er in die Ohren seiner Stute.
    Als der Feind die Spitze des Hügels erreicht hatte, war sein Vorsprung bereits um die Hälfte zusammengeschmolzen. Die Reiter waren mittlerweile hinter der Hügelkuppe verschwunden, doch der Decurio war sich sicher, dass sie sie einholen würden, bevor sie über den Griechen und die Prätorianer herfallen konnten. Er drehte sich um und bemerkte erfreut, dass ihn seine Männer fast erreicht hatten. Also würde er nicht allein gegen den Feind anreiten.
    Auf der Spitze des Hügels angekommen, erkannte er in etwa drei Meilen Entfernung das gewaltige, lang gestreckte Lager des Generals. Ein verworrenes Muster aus winzigen Zelten überzog ein riesiges Areal, das von einem mit einer Palisade gekrönten Erdwall begrenzt wurde. Hier hatten sich drei Legionen und zahlreiche Hilfskohorten versammelt, um in einem unaufhaltsamen Vorstoß Caratacus und seine britische Armee aufzuspüren und zu vernichten. Der Decurio hatte nur wenige Augenblicke, um diesen Anblick zu genießen – dann wurde die Aussicht durch mehrere feindliche Reiter blockiert, die gewendet hatten und nun auf ihn zugestürmt kamen. Er hatte keine Zeit mehr, anzuhalten und seine Männer um sich zu scharen, daher hob er schnell seinen Schild und richtete die Lanzenspitze auf die Brust des nächsten Angreifers.
    Und plötzlich war er mitten im Getümmel. Der wuchtige Aufprall schleuderte seinen Arm zurück und verdrehte ihm schmerzhaft die Schulter. Die Lanze

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