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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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einfaches Soldatenleben – ohne dauernd einen Vorgesetzten im Nacken sitzen zu haben.«
    »Wenn ich mich recht erinnere, wolltest du doch damals unbedingt wieder zur Legion zurück?«
    »Das war, bevor diese ganze Scheiße passiert ist. Wir hatten einfach Pech, Maximius zugeteilt zu werden. Dem würde ich nicht mal eine Suppenküche anvertrauen.«
    »Mir kommt er durchaus fähig vor. Grob, manchmal vielleicht zu grob. Aber er weiß, was er tut.«
    »Du hast ja keine Ahnung.« Macro schüttelte den Kopf. »Jetzt bist du schon ein paar Monate lang Centurio und kannst immer noch nicht gute Soldaten von Schlappschwänzen unterscheiden. Sieh dir die anderen doch an. Tullius hat ja noch einigermaßen was auf dem Kasten. Keine Ahnung, wie er gestern mit dir Schritt halten konnte. Anscheinend ist er zäher, als er aussieht«, räumte Macro ein. »Aber Felix und Antonius sind viel zu jung und unerfahren für diese Aufgabe.«
    »Sie sind fünf und zehn Jahre älter als ich«, bemerkte Cato.
    »Ja. Das merkt man auch manchmal. Aber wenigstens hast du ein Hirn im Kopf und ein gutes Auge. Wenn wir letztes Jahr nicht so viele Verluste gehabt hätten, wären bessere Männer befördert worden als diese beiden Witzfiguren.«
    Macro schwieg, als sie an den Torwachen vorbeigingen, die in der heißen Sonne strammstanden. Die beiden Centurionen konnten ungehindert passieren, und bald schlenderten sie die sanfte Anhöhe zum Fluss hinunter. Das hohe, trockene Sommergras raschelte unter ihren Füßen. Sie entfernten sich ein paar Hundert Schritt von der Furt und den Leichen, die noch immer den Fluss verstopften. Unglücklicherweise wehte der Wind aus der falschen Richtung. Gelegentlich brachte eine Bö die langen Weidenäste zum Rascheln und trug den Übelkeit erregenden Gestank toter Männer zu ihnen herüber.
    Die beiden Centurionen entdeckten eine Stelle, an der das Ufer sanft zum Wasser hinunterführte. Sie zogen die Tuniken aus und schnürten die Stiefel auf. Macro sprang mit dem Kopf voraus ins Wasser. Sofort tauchte er wieder auf und schüttelte sein dunkles, kurz geschnittenes Haar.
    »Scheiße, ist das kalt!« Er drehte sich um und machte ein paar kräftige Schwimmzüge auf die Flussmitte zu. Cato wartete, bis er das Ufer verlassen hatte, und watete ein paar Schritte in den Fluss. Trotz der glühenden Hitze war das Wasser eiskalt. Zögernd trippelte er auf Macro zu und hob die Arme, als das kühle Nass seinen Bauch umspülte. Macro stand in den Fluten und lachte ihn aus.
    »Du führst dich auf wie ein altes Weib. Jetzt komm schon rein!«
    Cato biss die Zähne zusammen und beugte die Knie. Als sein Oberkörper untertauchte, traf ihn das kalte Wasser wie ein Schock, doch dann schwamm er mit ungeschickten Stößen auf Macro zu. Zappelnd versuchte er, den Kopf über Wasser zu halten.
    »Nur gut, dass ich mitgekommen bin!« Macro grinste, als Cato sich neben ihn stellte. »Du musst noch ordentlich üben.«
    »Wann komme ich denn schon dazu?«
    »Pass auf. Ich zeig’s dir.«
    Macro versuchte mit Hingabe, seinem Freund die Grundzüge des Schwimmens beizubringen. Cato befolgte die Lektionen so gut wie möglich, allerdings behinderte die Angst, auch nur für einen Wimpernschlag den Kopf unter Wasser zu bekommen, seine Fortschritte beträchtlich. Irgendwann gab Macro auf, und sie setzten sich auf eine Kiesbank. Das Wasser floss um ihre Hüften, die Sonne wärmte ihnen den Rücken …
    »Daran könnte ich mich gewöhnen«, murmelte Macro.
    »Würde ich an deiner Stelle nicht tun.«
    »Was? Hab ich irgendwas nicht mitbekommen?«
    »Nein. Aber mir scheint, dass es der Legat ziemlich eilig hat. Ich glaube, dass er die Untersuchung so schnell wie möglich abschließen will, damit er sich auf die Jagd nach Caratacus machen kann. Er hat einen Ruf zu verlieren.«
    »Wieso denn? Es war ja nicht seine Schuld, dass die Kohorte nicht rechtzeitig in Position war, um Caratacus aufzuhalten.«
    »Richtig, aber die Kohorte gehört nun mal zu seiner Legion. Also wird die Scheiße auch an ihm hängen bleiben. Darauf kannst du Gift nehmen. Die Gelegenheit ist zu günstig, als dass sie sich seine Rivalen entgehen lassen werden.«
    »Rivalen?«
    »Jetzt hör aber auf, Cato! Stell dich nicht dümmer, als du bist. Vespasian hat sich bis zum Prätor hochgearbeitet. Das ist kein Spaziergang. Ich habe gehört, dass er bei seiner ersten Bewerbung zum Ädil übergangen wurde. Und bei jedem weiteren Schritt nach oben streiten sich immer mehr Senatoren um immer weniger

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