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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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detaillierten Bericht über den Marsch der Kohorte zum Hilfstruppenlager, was sie dort vorgefunden hatten, dass Macro der Befehl erteilt wurde, nach Werkzeugen zu suchen und sich dann zur Furt zu begeben, sie zu befestigen und darauf zu warten, bis der Rest der Kohorte das Überfallkommando verfolgt und vernichtet hatte. Er scheute sich auch nicht davor, Maximius ’ Befehl, den Gefangenen die Augen auszustechen, zu erwähnen. Dann unterbrach er seine Schilderung, um eine Frage zu stellen.
    »Hat jemand nach diesen Gefangenen gesehen, Herr?«
    »Ja. Ein Spähtrupp hat sie heute Morgen von ihren Leiden erlöst.«
    »Oh … «
    »Bitte, fahr fort.«
    Cato beschrieb, wie sich die Kohorte so schnell wie möglich zur Furt aufgemacht hatte und dass sie in einen Eilmarsch verfallen war, sobald man gesehen hatte, dass Macros Centurie bereits angegriffen wurde. Sie hatten beobachtet, wie Macro zurückgefallen war, und hatten seine Verteidigungslinie verstärkt, um das Südufer zu halten. Schließlich waren sie zurückgedrängt worden und hatten sich nach verzweifeltem Kampf hinter den Reihen der Zweiten Legion in Sicherheit bringen können.
    Als Cato geendet hatte, nickte Vespasian und griff nach der Wachstafel, um sich die Aussage nochmals durchzulesen. Hin und wieder verglich er sie mit anderen Tafeln, auf denen allem Anschein nach die Ausführungen der anderen Centurionen verzeichnet waren. Schließlich nahm Vespasian eine leere Tafel und einen Griffel zur Hand und machte sich sorgfältig Notizen, bevor er wieder zu Cato aufsah.
    »Ein paar Fragen noch, Centurio, dann bist du entlassen.«
    »Ja, Herr.«
    »Als Centurio Maximius am Lager den Befehl gab, das Überfallkommando zu verfolgen – hast du oder ein anderer Offizier ihn darauf hingewiesen, dass er damit gegen den Befehl handelte, der der Kohorte erteilt worden war?«
    »Ich nicht, Herr. Es steht mir nicht zu, die Order eines Kohortenkommandanten anzuzweifeln. Den anderen ging es wohl ähnlich, Herr. Bis auf Macro. Er gab zu bedenken, dass wir laut Befehl die Furt zu einem bestimmten Zeitpunkt erreichen mussten und dass wir bereits zurücklagen.«
    Vespasian hob eine Augenbraue. »Aber ihr habt das Marschlager doch rechtzeitig verlassen. Warum diese Verzögerung?«
    »Die Männer marschierten meiner Meinung nach viel zu langsam.«
    »Ist das sonst noch jemandem aufgefallen?«
    »Möglicherweise hat jemand eine Bemerkung darüber fallen lassen. Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Hat Maximius es bemerkt?«
    »Das weiß ich nicht, Herr.«
    »Nun gut.« Der Legat kritzelte eine Notiz und fuhr mit dem Finger zur nächsten Frage auf der Tafel. »Hat Maximius Gründe für seinen Befehl zur Verfolgung des Überfallkommandos angegeben?«
    »Das brauchte er nicht, Herr. Er ist der Kohortenkommandant.«
    »Nun gut. Weshalb hat der Kohortenkommandant deiner Meinung nach Centurio Macros Einwand ignoriert und ist den Angreifern gefolgt?«
    Cato wusste, dass er sich nun auf dünnem Eis bewegte. Von jetzt an musste er sich seine Antworten gut überlegen.
    »Ich vermute, dass ihn das Massaker an der Besatzung des Hilfstruppenlagers aus der Fassung gebracht hat.«
    »Aber er hat doch ohne Zweifel zuvor schon tote Männer gesehen?«
    »Ja, doch einer davon – der Lagerkommandant – war sein Freund. Ein guter Freund, wie es schien.«
    »Willst du damit andeuten, dass er den Befehl aus persönlichen Gründen nicht befolgt hat?«
    Cato erstarrte. Wenn er diese Frage bejahte, würde seine Aussage Maximius schwer belasten. »Das weiß ich nicht, Herr. Es ist gut möglich, dass Centurio Maximius der Ansicht war, dass das Überfallkommando eine Gefahr für die Kohorte darstellte, wenn es uns bei der Befestigung der Furt angegriffen hätte. Vermutlich wollte er diese Gefahr ausschalten.«
    »Vermutlich«, wiederholte Vespasian. »Aber du kannst nicht mit Bestimmtheit sagen, dass er diese Gefahr explizit erwähnt hat?«
    »Nein, Herr.«
    Vespasian schnaufte. »Bitte halte dich von nun an an die Fakten.«
    »Entschuldige, Herr.«
    »Nächste Frage … als die Furt in Sichtweite war und du erkennen konntest, dass der Feind auf die Insel vorstieß, würdest du sagen, dass Macros Centurie dem Feind großen Widerstand geleistet hat?«
    »Großen Widerstand?«
    »Formulieren wir es anders: Wie lange hat die Centurie versucht, die Furt zu verteidigen, sobald sie die heranrückende Kohorte bemerkt hatte?«
    Cato begriff die Absicht hinter dieser Frage sofort, und zum ersten Mal hatte er Angst um

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