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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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schließlich mit Cato zusammentreffen. Wenn Schnelligkeit die eine entscheidende Komponente des Plans war, so war zeitliche Abstimmung die andere, und Cato vertraute darauf, dass sein Freund seinen Vormarsch ungefähr zum selben Zeitpunkt begonnen hatte.
    Cato eilte weiter, zwang seine müden Beine vorwärts. Sein Herz hämmerte, und sein Atem ging keuchend. Er versuchte, in einen gleichmäßigen Laufschritt zu fallen, den er lange genug durchhalten konnte, um die Kohorte in Position zu bringen. Zwischen den Wänden der Rinne polterten und dröhnten die Soldatenstiefel unnatürlich laut. Aber wenigstens waren die Strahlen der aufgehenden Sonne noch nicht über den Rand der Rinne gewandert, so dass ihnen deren blendendes Licht und die Hitze erspart blieben.
    Die Rinne führte sanft nach oben, und ihre Wände wurden immer niedriger, als sie sich der offenen Fläche näherten. Cato blickte nach links. Das hintere Ende der Aufständischenkolonne war durch einen Staubschleier hindurch in einer halben Meile Entfernung zu erkennen. Dahinter drängten sich die parthischen Reiter auf dem ebenen Streifen zwischen den beiden zerklüfteten Geländeabschnitten. Sie hielten die Stellung und verschossen einen Hagel von Pfeilen auf Longinus’ Schlachtlinie: Diese Verluste würde die vorderste Front der Legionäre hinnehmen müssen, bis Cato und Macro in Position waren. Dann würde Longinus den Befehl zum Vormarsch
geben, und die Parther würden ihre Pferde wenden, um sich in sichere Entfernung zurückzuziehen, bevor sie den Beschuss wiederaufnahmen. Doch dann würden sie die neue Gefahr erkennen und merken, dass sie in die Falle gelockt worden waren. Cato lächelte vor Vorfreude auf ihre Überraschung. Die würde natürlich nicht lange anhalten. Sie würden sehen, dass die römische Kampflinie so dünn war, dass sie ohne allzu große Schwierigkeiten einfach hindurchsprengen konnten. Nur, dass sie dabei nicht damit rechnen konnten, dass Catos Plan noch ein weiteres Element beinhaltete.
    »Da ist Balthus!«, rief Parmenion, und Cato schaute nach vorn. Die kleine Truppe berittener Bogenschützen war aus der Rinne hervorgekommen und galoppierte nun auf Cato zu, bereit, ihre Stellung hinter den Infanteristen einzunehmen, gefolgt von Macro, der an seinem quergestellten roten Helmbusch zu erkennen war. Dahinter strömte die Kolonne der Legionäre mit ihren länglichen Schilden auf die freie Fläche. So versessen war der Feind auf die Vernichtung der Armee vor sich, dass er nicht reagierte, bis die beiden Arme der Falle sich in seinem Rücken vereinigt hatten. Erst dann sah Cato, wie einige Männer in der Aufständischenkolonne die Gesichter nach hinten wandten und mit den Armen winkten, um die Aufmerksamkeit ihrer Kameraden auf sich zu lenken.
    »Gleich werden sie uns angreifen«, sagte Cato keuchend zu Parmenion. »Bilde die Kampflinie.«
    Parmenion nickte, holte tief Luft und brüllte: »Halt! … Links um!«
    Nun stand die Zweite Illyrische in einer langen Kampffront da, zwei Reihen tief, mit einem Schritt Abstand
zur hinteren Reihe. Die Brustkörbe der Männer hoben und senkten sich vom anstrengenden Lauf. Die anderen Hilfskohorten stellten sich links von ihnen bis zur Rinne hin auf. Zu seiner Rechten hörte Cato, wie Macro seinen Männern den Befehl zurief, die Kampflinie abzuschließen. Einen Moment lang triumphierte Cato, weil sie es geschafft hatten, die Falle zuschnappen zu lassen, ohne dass der Feind etwas merkte. Nun fehlte nur noch ein letztes Detail.
    »Fußangeln!«, rief Cato die Front entlang, und die anderen Offiziere gaben den Befehl weiter.
    Die Männer mit den Körben traten zwischen den Kampfreihen hervor, marschierten dreißig Schritt und streuten rasch vor der Formation einen Streifen mit Fußangeln aus. Die eisernen Wurfeisen waren so geschmiedet, dass sie, gleichgültig wie sie auf den Boden fielen, immer auf drei Spitzen landeten und die vierte nach oben streckten, damit ein nichtsahnend angreifender Feind sich daran Füße oder Hufe verletzte.
    »Na, sie haben nicht lange gebraucht, um die Lage zu begreifen.« Parmenion zeigte nach vorn, und Cato sah, dass die hintersten parthischen Reiter ihre Pferde herumgerissen hatten und in lockerem Galopp auf sie zukamen. Er legte die Hand trichterförmig an den Mund und rief: »Beeilt euch mit den Fußangeln, bevor diese Drecksäcke hier ankommen!«
    Die Männer mit den Körben blickten kurz auf, hasteten dann weiter und streuten den Inhalt der Körbe aus wie Bauern, die

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