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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Kriegsmaterial.«
    Cato hielt inne und war sich plötzlich schneidend bewusst, dass er fast nur von älteren und weit erfahreneren Offizieren umgeben war. Sie würden vielleicht über
seinen Plan spotten, aber er wusste mit Sicherheit, dass er die beste Chance bot, die Armee zu retten. Falls der Plan fehlschlug, würde das sein eigenes Leben und das Leben vieler weiterer Männer kosten. Aber diese Männer würden sonst vielleicht ohnehin unterwegs sterben. Seine Augen begegneten dem Blick des Statthalters, und Longinus nickte. »Nun, Präfekt, du erklärst uns besser, was du dir überlegt hast.«

KAPITEL 31
    E s dauert nicht mehr lange bis zum Tagesanbruch«, brummte Centurio Parmenion. Er reckte sich und sah sich ein letztes Mal auf ihrer Stellung um. Zu allen Seiten erstreckte sich der zerfurchte Boden mit den tiefen Rinnen. Nach Norden zu wurden die Rinnen immer flacher, bis sie schließlich in die ebene Wüste ausliefen. Etwa eine Meile dahinter begann erneut ein Gelände voller Spalten und Geröllhaufen. Hinter Cato lagen die Männer der Zweiten Illyrischen und weitere zwei Kohorten von Hilfstruppen am Grund einer Rinne verborgen, die sich in nordsüdlicher Richtung durch die Landschaft zog. Auf der anderen Seite des ebenen Streifens lag Macro mit seiner Kohorte, Balthus und dessen Männern und einer weiteren Kohorte von Hilfssoldaten versteckt. Der Rest der Armee zog sich entlang der Handelsstraße stetig nach Palmyra zurück, eine dunkle Masse, die langsam über den Sand kroch. Cato beobachtete sie einen Moment lang mit wachsendem Unbehagen. Es war entscheidend, dass Longinus und seine Leute nicht zu schnell marschierten, damit sie die Engstelle nicht räumten, bevor die Parther sie einholten und die Schlacht erzwangen. Er sah in die offene Wüste hinter der Armee zurück. Inzwischen mussten die parthischen Kundschafter das verlassene Lager entdeckt und die Spur von Longinus und seiner Armee aufgenommen haben. Sie waren gewiss zu ihrem Kommandanten
zurückgeeilt und hatten ihm berichtet, dass die Römer versuchten, sich heimlich davonzumachen. Wenn, wie Cato hoffte, der Anführer der Parther ebenso auf Ruhm erpicht war wie Longinus, würde er sofort sein Lager abbrechen und den Römern hinterhereilen. Schon jetzt mussten seine Voraustrupps ganz in der Nähe sein, den erschöpften Legionen dicht auf den Fersen.
    »Lass den Kopf besser unten«, gab Cato zurück. »Wir wollen nicht riskieren, uns zu verraten.«
    Parmenion nickte und ging so tief hinunter, dass seine Augen auf einer Höhe mit dem Rand der Rinne waren. Beide Offiziere hatten ihre Helme mit den unverkennbaren quergestellten Helmkämmen aus Pferdehaar abgelegt. Die Nacht war kalt gewesen, und bei Anbruch der Dämmerung saß Cato mit klappernden Zähnen da, die Knie an die Brust gezogen, während ihn von Zeit zu Zeit ein Kälteschauder durchlief. Parmenion sah ihn mitfühlend an. Der Veteran hatte mehr Fleisch auf den Rippen, und lange Dienstjahre in weit kälteren Regionen hatten ihn abgehärtet. Er griff in seinen Beutel, holte einen Streifen getrocknetes Schaffleisch heraus und riss ein Stück davon ab.
    »Herr, nimm etwas von dem hier.«
    Cato fuhr aus seinen Gedanken auf, blickte auf das dunkle, fasrige Fleisch und schüttelte den Kopf. Die nervöse Frage, ob alle Einzelheiten seines Plans klappen würden, schnürte ihm den Magen zu, und er verspürte eher Übelkeit als Hunger.
    »Es täte dir gut«, beharrte Parmenion. »Das Kauen wird dich von der Kälte ablenken, und du musst etwas im Magen haben, wenn der Kampf beginnt.«

    Cato zögerte einen Moment, begriff dann aber, dass dies eine Gelegenheit war, sich im Angesicht der Schlacht ruhig und gelassen zu geben. Er nahm das Angebotene entgegen. »Danke.«
    Das Trockenfleisch fühlte sich an wie Holz, bis man eine Weile darauf herumgekaut hatte. Dann wurde es allmählich so biegsam und auch in etwa so schmackhaft wie Stiefelleder. Dennoch, so sinnierte Cato beim Kauen, war der Räuchergeschmack für einen Mann mit leerem Magen nach einer Weile doch recht angenehm. Und wie Parmenion vorhergesagt hatte, ließen ihn die Anstrengungen beim Verzehr des Schaffleischs die Kälte einen Moment lang vergessen.
    »Es ist gut«, murmelte er zwischen zwei Bissen.
    Parmenion nickte. »Ich lasse es nach einem Rezept zubereiten, das mir ein ehemaliger Bekannter, ein alter Kaufmann aus Alexandria, verraten hat. Der Geschmack kommt daher, dass es in einer Marinade aus Garum eingelegt wird, bevor man es zum

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