Cato 08 - Centurio
Trocknen aufhängt.«
»Garum?« Cato war kein großer Freund der aus verfaulten Fischabfällen hergestellten Sauce. Macro allerdings kippte sie auf alles, wann immer er einen kleinen Vorrat davon ergattern konnte. »Na ja, das Rezept ist gut. Schmackhaft.«
Parmenion lächelte und freute sich, dass er etwas für das Wohl seines Vorgesetzten hatte tun können, während sie auf das Auftauchen des Feindes warteten. Sie aßen noch eine Weile schweigend und sahen zu, wie der erste schwache Schein des Morgenrots sich am östlichen Horizont ausbreitete.
»Wenn wir das hier heil überstehen«, Parmenion schob
beim Sprechen einen halbzerkauten Fleischklumpen in die Wange, »was wird dann deiner Meinung nach mit dem Statthalter geschehen?«
Cato dachte einen Moment lang nach, bevor er bitter antwortete: »Gar nichts. Wenn das hier so gut klappt, wie ich hoffe, kannst du davon ausgehen, dass er den Erfolg für sich verbucht und dass man ihn in Rom als den Mann feiert, der die Parther geschlagen hat. Das gestrige kleine Malheur wird man schnell vergessen. Ich könnte mir vorstellen, dass irgendein Speichellecker im Senat aufstehen und Longinus für eine Ovation vorschlagen wird.«
»Nicht für einen Triumphzug?«
Cato wandte sich ihm überrascht zu, sagte sich dann aber, dass Parmenion kein gebürtiger Römer und wahrscheinlich nie in Rom gewesen war, so dass es keinen Grund gab, warum er sich mit den rituellen Feierlichkeiten auskennen sollte, die die Hauptstadt zu Ehren ihrer erfolgreichen Heerführer veranstaltete. Wenn einem Feldherrn ein Triumphzug oder die geringere Ovation zuerkannt wurde, war die Via Sacra, die alte Straße, die durchs Herz der großen Stadt führte, gerammelt voll mit jubelnden Bürgern, freigelassenen Sklaven und sogar Sklaven, die sich vor Begeisterung die Seele aus dem Leib schrien, während ihr Held in voller militärischer Montur vorbeiparadierte, gefolgt von Soldaten, die mit der Beute des Eroberungszugs beladen waren.
»Triumphzüge sind heutzutage Angehörigen der Kaiserfamilie vorbehalten. Für einen Senator wie Longinus wäre das nicht angebracht. Es könnte ihm den Kopf verdrehen und ihn zu ein bisschen mehr Ehrgeiz ermutigen, als für das Imperium gut wäre. Also wird er sich stattdessen
mit einer Ovation zufriedengeben müssen, und unsere Belohnung wird sein, dass er ein anderes Kommando bekommt, so weit von Syrien entfernt wie nur möglich.«
Parmenion lachte. »Die Jungs werden froh sein, den Kerl von hinten zu sehen. Ich kann nicht behaupten, dass ich von vielen der Feldherren oder Legaten, unter denen ich gedient habe, sehr beeindruckt war. Die meisten haben ihre Ernennung nur dazu verwendet, hinter ihrem Ruhm herzujagen. Nichts als ein Haufen Anfänger.«
»Manche von ihnen verstehen ihr Handwerk aber auch«, meinte Cato. »In Britannien hatten Macro und ich einen guten Kommandanten, Vespasian. Hast du von ihm gehört?«
»Vespasian? Nein, kann ich nicht behaupten.«
»Nun, aber das wirst du eines Tages, falls auf meine Menschenkenntnis der geringste Verlass ist.«
Parmenion spannte sich plötzlich an und starrte aufmerksam über den Rand der Rinne. »Sie kommen.«
Cato schluckte den Klumpen zerkauten Fleischs herunter, steckte den Rest des Streifens in seinen Beutel und spähte nach Osten. Die Nachhut der Armee, die sich jetzt unter dem Kommando eines anderen Offiziers des Legaten Amatius befand, erreichte gerade den gangbaren Streifen zwischen den beiden Geländeabschnitten voller Rinnen und Gesteinsbrocken. Etwas mehr als eine Meile hinter ihnen, ganz am Rand des von den römischen Stiefeln aufgewirbelten Staubschleiers, der sich langsam setzte, trabten kleine Gruppen von Reitern. Als das Licht langsam heller wurde, erkannte Cato immer mehr von ihnen, die über die Wüste schwärmten, um den Legionären
und Hilfssoldaten einen weiteren qualvollen Tag zu bereiten. Am Ende des feindlichen Heers marschierte eine lange Kolonne von Männern: Prinz Artaxes und seine Aufständischen. Cato betrachtete sie eine Weile. Die Falle würde zuschnappen, sobald Artaxes darin festsaß.
Cato senkte den Kopf. »Gut, gib die Nachricht weiter. Feind in Sicht. Keiner unserer Männer soll auch nur einen Muskel rühren. Das Letzte, was wir wollen, ist, dass irgendein einfacher Soldat seinen Kopf hochstreckt, um sich einmal rasch umzuschauen, und die Sonne sich dann in seiner Ausrüstung spiegelt.«
»Die Leute haben das gut begriffen, Herr.«
»Sag es ihnen trotzdem noch
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