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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Arm und zog sie hoch, so dass sie neben ihm stand. »Ich werde Julia nun wohl doch heiraten dürfen.«
    »Heiraten?« Macros Augenbrauen schossen hoch. »Sempronius hat seine Einwilligung gegeben?«
    »Das hat er, und noch dazu äußerst wohlwollend. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich an einem bestimmten Punkt gefürchtet hatte, dass er Julia für Balthus aufsparen will. Doch wie die Dinge sich entwickelt haben …«
    Macros Gesichtsausdruck verhärtete sich einen Moment lang. »Ja, das stimmt. Ein gerechter Tod ist das nicht.«

    »Jedenfalls«, Cato legte den Arm um Julias Schultern und küsste sie auf die Stirn, »sobald wir in Rom ankommen, treffen wir die Vorbereitungen.«
    »Also das haut mich um«, sagte Macro erstaunt, fand dann aber seine Manieren wieder. »Ich meine, herzlichen Glückwunsch! Euch beiden natürlich.«
    Julia lachte. »Danke, Centurio Macro.«
    »Ja, danke«, fiel Cato ein. »Ich muss gestehen, Sempronius’ Einwilligung hat auch mich ein bisschen überrumpelt.«
    »Also, das hättest du besser wissen können«, erklärte Julia fest. »Ich hatte mich entschieden, dich zu heiraten. Und ein Vater bräuchte schon ziemlich viel Mut, um jemandem wie mir entgegenzutreten.«
    Macro starrte sie einen Moment lang an, legte theatralisch die Hand an den Mund und erklärte seinem Freund im Bühnenflüsterton: »Cato, mein Junge, pass auf, das ist eine Amazone.«
    Julia gab ihm einen Klaps und schob dann, bevor Macro noch reagieren konnte, ihren Arm unter seinen, so dass sie zwischen beiden Männern eingehakt war. »Na gut, so viel also dazu. Und jetzt lasst uns zur Feier gehen und uns etwas zu trinken besorgen.« Sie schwieg einen Moment und sah Jesmiah an. »Du auch. Ich könnte mir vorstellen, dass dir eine kleine Erfrischung nicht schaden könnte.«
    Jesmiah nickte heftig, was die anderen zum Lachen brachte. Julia wandte sich Macro zu und drückte ihm den Arm. »Wir könnten alle einen guten Schluck gebrauchen. Wie sagt man noch? Dem Baby das Köpfchen benetzen, ja, das ist die Redensart.«

    Macro warf seinem Freund einen raschen Blick zu. »Sie ist doch nicht etwa …«
    »Nein«, unterbrach ihn Cato.
    Julia lachte über ihre Verlegenheit. »Wie schon gesagt, das war nur eine Redensart … vorläufig zumindest. Kommt, gehen wir.«

ANMERKUNGEN DES AUTORS
    D ie Ruinen Palmyras befinden sich noch immer in der östlichen Wüste Syriens und sind äußerst sehenswert. Viele der Überreste bezeugen die wichtigsten Entwicklungen der Stadt über die Jahrhunderte seit ihrer Gründung. Der historische Höhepunkt Palmyras wurde etwa zweihundert Jahre nach der in diesem Buch erzählten Geschichte erreicht, als die Kriegerkönigin Zenobia für kurze Zeit die östliche Hälfte des römischen Imperiums zu überrennen drohte. Das ist ein Epos für sich (und ich könnte es mir durchaus später einmal vornehmen!). Ich habe mir ein paar Freiheiten mit der Anlage der Stadt erlaubt, wie sie Mitte des ersten Jahrhunderts ausgesehen haben muss. Dort, wo in diesem Buch die Zitadelle steht, ragte damals ein großer Tempel empor, und ich bin im Wesentlichen dem Umriss seiner Mauern gefolgt.
    Das Königreich Palmyra befand sich in einer schwierigen Lage zwischen zwei mächtigen Reichen, die durch eine Wüste getrennt waren. Rom und das Partherreich standen sich lange Zeit in einem kalten Krieg gegenüber, der gelegentlich in offene Kampfhandlungen überging. Nur selten wurden diese Konflikte zugunsten Roms entschieden. Der Triumvir Marcus Crassus war im ersten Jahrhundert v. Chr. an der Spitze einer mächtigen Armee in der Schlacht bei Carrhae vernichtend geschlagen worden, und auch Marcus Antonius’ Feldzug scheiterte hier
katastrophal, einige Jahre bevor er von seinem politischen Rivalen Octavian (dem späteren Augustus) bezwungen wurde.
    Etwa zu der Zeit, in der dieser Roman spielt, wurde Palmyra annektiert und der römischen Provinz Syrien eingegliedert. Dies geschah bei den kleinen Königreichen, die das römische Imperium umgaben, typischerweise durch ein Abkommen, das ihnen den Status eines Klientelstaates verlieh. Im Ausgleich für römischen Schutz ging die Autonomie der Könige, die die Verträge unterzeichnet hatten, allmählich verloren, bis ihr Gebiet im Imperium aufging.
    Das Hauptproblem, mit dem die römischen Armeen konfrontiert waren, bestand in der großen Beweglichkeit der Partherarmee, die aus berittenen Bogenschützen und kleineren Abteilungen von gepanzerter Kavallerie bestand. Die Römer hatten

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