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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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rasch zu Ende. »Ich hatte nur gehofft, die Rennen von Anfang an beobachten zu können, das ist alles.«
    »Das ist alles?«, schnaubte Amatus, der aus dem Lagerraum trat. »Du brennst einfach nur darauf, das bisschen Geld, das du noch hast, beim Wetten aus dem Fenster zu schmeißen.«
    Sextus richtete sich auf und warf sich das Tuch über die Schulter. »Bei dir klingt das so, als würde ich überhaupt nicht darüber nachdenken, auf wen ich setze.«
    »Ach ja?« Amatus lächelte bitter. »Das wäre ja auch kein Wunder. Alles in allem könntest du dein Geld ebenso gut beim Würfelspiel verplempern.«
    »Das hier ist keine Frage des Spielglücks«, fuhr Sextus mit glänzenden Augen fort. »Bei den Rennen läuft es anders. Da gibt es Gesetzmäßigkeiten. Es geht nur darum, das wahrscheinlichste Ergebnis herauszufinden. Wenn man das System einmal verstanden hat, kann man ein Vermögen verdienen.«
    Amatus hob die Augenbrauen und schenkte seinem Bruder einen mitleidigen Blick. »So wie du?«
    »Spotte nur, aber morgen wird es dir leidtun, wenn …« Sextus verstummte plötzlich und sah weg.
    »Morgen? Warum denn morgen?« Amatus trat zu seinem Bruder und packte ihn beim Arm. »Sextus, was hast du getan?«
    »Nichts. Nichts, was dich etwas angeht.« Sextus riss
sich los und warf das Tuch auf die Theke. »Ich bin hier fertig und gehe jetzt zum Rennen. Bis später.«
    Macro erkannte seine Chance und hängte sich an, bevor sein Vater etwas erwidern konnte. »Kann ich auch gehen? Ich habe den Boden gefegt und die Tische abgeräumt. Vater, bitte?«
    Amatus schüttelte den Kopf. »Ich lasse nicht zu, dass du dein Leben so vergeudest wie dein Onkel. Außerdem müssen die Becher noch gespült werden. Das ist deine Aufgabe.«
    »Das kann ich doch später tun«, protestierte Macro. »Wenn ich von den Rennen zurückkomme. Das verspreche ich.«
    »Du machst es auf der Stelle.« Amatus wandte sich seinem Bruder zu und sagte müde: »Geh. Aber bring dich nicht in Schwierigkeiten, hörst du?«
    Sextus lächelte. »Passt du immer noch auf mich auf, Bruder?«
    »Ich habe von jeher auf dich aufgepasst. Und so wird es wohl auch immer bleiben, da du entschlossen scheinst, nicht erwachsen werden zu wollen.«
    Sextus lachte und schlug Amatus auf die Schulter. »Deine Güte wird belohnt werden, das schwöre ich dir. Und zwar früher, als du denkst.«
    Amatus deutete auf die Tür. »Geh einfach.«
    Sobald Sextus verschwunden war und sie hörten, wie sich seine Schritte über das Straßenpflaster entfernten, wandte Macro sich seinem Vater zu. »Was wollte er damit sagen, früher als du denkst?«
    Amatus zuckte mit den Schultern. »Wohl wieder irgend so ein todsicherer Wetttipp. Er wird seine letzten
paar Münzen verlieren. Und darauf kannst du wirklich wetten!« Einen Moment lang hellte sich seine Miene auf, und er klopfte seinem Sohn auf den Rücken. »Lass dir sein Schicksal eine Lehre sein. Noch nie hat jemand mit Rennwetten ein Vermögen gemacht. Geld kommt von harter Arbeit, Junge. Und wo wir gerade dabei sind …« Amatus nickte zu der Wasserbütte hinter dem Tresen.
    »Ja, Vater«, antwortete Macro mit einem Seufzer, griff nach dem ersten der schweren, glasierten Becher und legte ihn in das saubere Wasser.
    »So ist es brav, mein Junge.«
     
    Der Nachmittag war schon weit fortgeschritten, als Macro endlich fertig wurde. Bei der Arbeit hörte er das gedämpfte Gebrüll des Publikums, das jedes Mal anschwoll, wenn ein Rennen gefahren wurde, und er wünschte inständig, er hätte mit Onkel Sextus gehen können. Die meisten Jungen seines Alters waren glühende Fans der Wagenteams, aber Macros Vater missbilligte solche Leidenschaften und betrachtete sie als unnötige Ablenkung von der Aufgabe, den Lebensunterhalt zu verdienen. Macro gab zu, dass sein Vater wahrscheinlich Recht hatte, aber das war nur ein schwacher Trost. Er wollte gerade die Fensterläden vorlegen und die Taverne bis zum Abend schließen, als ein mächtiger Schatten auf die Schwelle fiel. Macro blickte auf und sah eine riesige Gestalt, die den Eingang blockierte. Er schluckte nervös. »Kann ich etwas für dich tun?«
    Einen Moment lang ragte die Gestalt bedrohlich vor ihm auf, dann trat sie zur Seite, und Macro erkannte einen großen Mann in einer schönen, schwarzen Tunika, die
mächtige Muskeln bedeckte. Sein Kopf war rasiert und das Gesicht pockennarbig. Der Mann nickte zur Tür und sagte leise: »Alles sicher.«
    Gleich darauf tauchte ein zweiter Mann auf, hochgewachsen

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