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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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»Julia … Alles in Ordnung?«
    Sie hustete immer noch zu sehr, um sprechen zu können, und nickte bloß rasch.
    »Was hast du verdammt noch mal da drin gemacht«, fuhr er sie wütend an. »Wolltest du dich umbringen?« Er starrte sie einen Moment lang an, dann ließ sein Zorn nach, und er strich ihr sanft das lose Haar aus der rußigen Stirn. Er küsste sie und nahm sie in die Arme. »Mach so was nie wieder. Niemals. Hast du verstanden?«

    Sie sah ihn blinzelnd an und lächelte, bevor ein neuer Hustenanfall sie überkam.
    »Julia?«, fragte Cato nervös, der spürte, wie ihre zarte Gestalt in seinen Armen bebte. Aber schließlich legte sich der Husten, sie holte mehrmals tief Luft, legte ihm die Arme um den Hals und hielt ihn fest.
    »Warum bist du meinetwegen zurückgekommen?«, flüsterte sie ihm rau ins Ohr.
    »Warum?« Er küsste ihren Hals. »Weil ich dich liebe.«
    Die Worte waren ihm spontan entschlüpft, ohne Nachdenken. Er befürchtete nun einerseits, zu viel gesagt zu haben, fühlte sich andererseits aber befreit. Es war die Wahrheit. Er liebte sie wirklich und merkte, dass er froh war, es ausgesprochen zu haben.
    Sie zog den Kopf von seinem Hals zurück und sah ihm tief in die Augen. »Cato … Mein Cato. Mein Geliebter.«
    Sie küssten sich kurz, dann stand Cato auf und half Julia auf die Beine. Er rief einen seiner Männer zu sich.
    »Bring die Tochter des Botschafters in ihr Quartier. Dann suche jemanden, der ihre Verbrennungen behandelt.«
    »Jawohl, Herr.« Der Hilfssoldat war ein kräftiger Mann und nahm Julia auf beide Arme, bevor sie protestieren konnte. Als er zum Eingang des Hofs marschierte, sah Julia über seine Schulter hinweg auf Cato und formte mit den Lippen die Worte, nach denen er sich so sehnte. Dann war sie weg, und Cato blickte sich im Hof um, um die Lage einzuschätzen. Die Seite, wo man die Kranken und Verwundeten versorgt hatte, war ein Inferno, und der helle Schein der Flammen erleuchtete einen breiten Streifen der Zitadelle und ihrer Mauern. Aber die Verwundeten
waren in Sicherheit gebracht worden und wurden von den Krankenwärtern und Catos Hilfssoldaten aus dem Hof getragen. Er stand eine Weile da und fragte sich, wie groß die Gefahr war, dass das Feuer sich ausbreitete. Aber eine schnelle Überprüfung zeigte ihm, dass das Torgewölbe auf der einen Seite und die dicken Zitadellenmauern auf der anderen die Flammen einschließen würden.
    Er stand noch immer da, als ein Hilfssoldat aus einer anderen Centurie in den Hof stürzte. Sobald er Cato erblickte, rannte er auf ihn zu, um Bericht zu erstatten.
    »Herr! Du musst sofort kommen.«
    Cato richtete sich auf und knurrte: »Nimm Haltung an, wenn du mit deinem vorgesetzten Offizier sprichst!«
    »Jawohl, Herr.« Der Hilfssoldat schlug die Hacken zusammen und richtete die Augen geradeaus, über Catos Schulter hinweg. »Melde gehorsamst, Centurio Parmenion bittet hochachtungsvoll, ihm jeden verfügbaren Mann zu schicken, Herr.«
    »Was ist passiert?«
    »Sie haben die Schuppen mit den Nahrungsmittelvorräten getroffen, Herr. Mehrere Schüsse dicht beieinander. Das ganze verdammte Lager steht in Flammen.«

KAPITEL 26
    N och am nächsten Morgen lag dick und beißend der Brandgeruch in der Luft. Macro stieß mit der Stiefelspitze gegen einen der verkohlten, noch immer schwelenden Getreidekörbe. Asche und Ruß rieselten herunter. Ein großer Teil des Getreides war zu einer festen, schwarzen Masse verbacken. Macro blickte auf und betrachtete die qualmenden Überreste der den Stallungen gegenüberliegenden Lagerschuppen, in denen das Fleisch aufbewahrt worden war. Obwohl den Aufständischen in der Mitte der Nacht die Munition ausgegangen war, hatten die Verteidiger in den verbliebenen Stunden bis zum Tagesanbruch Dutzende von Feuern bekämpfen müssen. Selbst in den Gemächern des Königs loderten noch immer die Flammen, wo ein verirrter Schuss durch ein hohes Fenster eingedrungen war und die Wandbehänge in Brand gesteckt hatte. Der König war zur Flucht gezwungen gewesen und hatte sich, während das Feuer bekämpft wurde, in seinen Audienzsaal zurückgezogen, umgeben von ausgewählten Söldnern seiner griechischen Leibwache.
    Im bleichen Licht der Morgendämmerung lag eine Decke aus Qualm über der Zitadelle wie ein Leichentuch. Die aufsteigenden Rauchwolken der verbliebenen Brände machten das Licht noch trüber, und selbst von den Feuern, die niedergebrannt waren, stiegen noch zahllose Rauchfahnen auf.

    »Wie viel von dem

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