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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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dichte Gedränge der überlebenden Aufständischen.
Nun befand sich Artaxes unmittelbar vor dem Soldaten, und bevor der Prinz reagieren konnte, stürzte dieser sich auf ihn und stieß den Standartenträger mit seinem Schild zur Seite. Die Standarte fiel zu Boden, während der Hilfssoldat auf Artaxes einhieb und ihn erst rückwärts trieb und dann in die Knie zwang, als der Prinz schließlich nicht mehr zurückweichen konnte. Artaxes riss sein Schwert hoch, um einen Schlag gegen seinen Kopf zu parieren, doch im letzten Moment änderte der Hilfssoldat die Richtung seines Hiebs, und seine Klinge durchschnitt den Arm des Prinzen unmittelbar über dem Handgelenk, zerschmetterte den Knochen und durchtrennte die Sehnen. Artaxes schrie auf, und das Schwert fiel ihm aus den kraftlosen Fingern. Der Hilfssoldat trat vor, um zum Todesstoß auszuholen.
    »Nein«, brüllte Cato und warf sich hinter dem Hilfssoldaten nach vorn. Er rammte ihm seinen Schild in die Seite und stieß ihn von Artaxes weg, so dass die Schwertklinge in den Sand fuhr, ohne Schaden anzurichten. »Lass ihn!«
    Er drehte sich um und rief auf Griechisch: »Ergebt euch! Der Prinz ist besiegt! Ergebt euch!«
    Die Letzten der Leibwachen fuhren zu Cato herum, und nach einem Moment des Zögerns warf einer von ihnen sein Schwert zu Boden. Die anderen folgten seinem Beispiel, aber erst nachdem ein weiterer der ihren unter den Schwerthieben eines Hilfssoldaten gefallen war, den noch immer der Kampfrausch gepackt hielt.
    »Zweite Illyrische!«, schrie Cato. »Kampf einstellen!« Seine Männer traten ein paar Schritte zurück und senkten ihre Schwerter. Erst danach legten die überlebenden
Leibwachen misstrauisch ihre Schilde nieder und warteten darauf, gefangengenommen zu werden. Angst und Verzweiflung waren tief in ihre Gesichter gegraben. Cato entspannte sich etwas und stützte seinen Schild auf dem Boden ab. Zu seinen Füßen drückte Artaxes den verletzten Arm mit der anderen Hand an die Brust, biss die Zähne zusammen und stöhnte leise vor Schmerz. Catos Brust hob und senkte sich keuchend. Er empfand eine unerträgliche Erschöpfung und spürte, wie sehr sein Körper von den Anstrengungen schmerzte, die er ihm abverlangt hatte. Aber jetzt war alles vorbei. Der Angriff auf die Aufständischenkolonne, die Schlacht gegen die Partherarmee und der Aufstand selbst. Alles. Er blickte auf Artaxes hinab und nickte müde. Dann fiel sein Blick auf das leuchtend rote Schlangenbanner, und er bückte sich, um es aufzuheben. Er hielt nach dem Hilfssoldaten Ausschau, der Artaxes niedergestreckt hatte, winkte den Mann zu sich und reichte ihm die Standarte.
    »Die gehört dir … Du hast sie dir verdient, Soldat.«
    Der Mann lächelte schwach und griff nach dem Schaft der Standarte. »Jawohl, Herr. Danke, Herr.«
    »Cato! Cato! Wo bist du, Junge?«
    Er wandte sich dem Klang von Macros Stimme zu und sah, dass die Legionäre die Spitze der feindlichen Kolonne in die Flucht geschlagen hatten und nun auf die vom Kampf zerschundenen und blutbespritzten Männer der Zweiten Illyrischen zukamen, die um die feindliche Standarte versammelt waren. Die Leichen von Rebellen wie Römern türmten sich um sie herum, und auf einer Seite stand die Handvoll Gefangener und starrte niedergeschlagen auf die Szene.

    »Bei den Göttern«, brummte Macro, der über die Leichen hinweg auf Cato zustapfte. »Was für ein Blutbad. Alles in Ordnung, Cato?«
    Cato sah die Sorge im Gesicht seines Freundes und brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass sein Gesicht und Helm mit Blut bespritzt sein mussten. »Alles bestens, Herr. Alles in Ordnung.«
    »Gut.« Macro gab ihm einen Klaps auf den Arm. »Gute Arbeit. Ist das hier Artaxes?«
    »Das ist er. Ich sollte besser dafür sorgen, dass jemand sich um seinen Arm kümmert.«
    »Wenn du meinst, dass es der Mühe wert ist.« Macro zuckte mit den Schultern. »Aber eigentlich verstehe ich nicht, wozu es gut sein soll. Ich bezweifle, dass er das Wiedersehen mit seinem liebenden Vater überleben wird.«
    »Vermutlich nicht«, räumte Cato ein. »Aber das ist deren Angelegenheit. Wenn wir ihn dem König lebend überbringen, wird uns das ein Stück weit Vabathus’ Gunst sichern. Und jetzt, da die Bedrohung durch die Parther beseitigt ist …« Cato drehte sich um und blickte über das Schlachtfeld. Nachdem der Kampf nun vorbei war und der Staub sich zu legen begann, erkannte er allmählich das Ausmaß der feindlichen Niederlage. Die Partherarmee war vollständig besiegt

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