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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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dem Kampf bis zum bitteren Ende. Der palmyrische Prinz musste sich der Situation fast zur gleichen Zeit bewusst geworden sein, denn er holte tief Luft und schrie seinen Männern einen Befehl zu. Sie schlossen die Reihen mit einander überlappenden Schilden und erhoben die Lanzen, bereit, sie nach jedem Römer zu stoßen, der in Reichweite der langen Eisenspitzen kam. Cato blickte sich um und sah, dass der Rest seiner Kohorte die Vernichtung der feindlichen Kolonne zu Ende führte. Die Wüste war mit Leichen und Blutlachen übersät. Die Männer, die noch kämpften, mussten aufpassen, dass sie nicht ausrutschten, während sie gnadenlos auf diejenigen Aufständischen einhieben, die noch immer verrückt oder tapfer genug waren, den Kampf fortzusetzen.
    Bei Cato befanden sich vielleicht hundert Mann, mit denen er gegen Artaxes und seine Leibwache vorging. Es entstand eine angespannte Kampfpause, in der die Hilfssoldaten die Kräfte des Feindes einschätzten. Die Gegner starrten einander heftig keuchend an und warteten darauf, dass der Bann brach.
    Cato richtete sich zu seiner vollen Größe auf und erhob sein Schwert, um die Aufmerksamkeit seiner Männer auf sich zu ziehen.
    »Zweite Illyrische! Halt!«
    Die Männer sahen ihn an, manche mit überraschter Miene, doch sie verharrten, wo sie waren, und erwarteten
den nächsten Befehl ihres Kommandanten. Cato wandte sich den Aufständischen zu.
    »Prinz Artaxes! Ihr seid geschlagen. Die Parther sind geflohen. Dein Aufstand ist zu Ende.« Cato machte eine kurze Pause, damit die Wirkung seiner Worte sich entfalten konnte, und fuhr dann fort: »Weiterer Widerstand ist zwecklos. Rette das Leben deiner Männer und ergib dich.«
    Zunächst kam keine Antwort. Artaxes starrte Cato einfach nur an und biss sich auf die Lippen. Dann warf einer seiner Männer einen Blick auf ihn und senkte die Lanzenspitze zu Boden.
    »Nein!«, schrie Artaxes. »Wir ergeben uns nicht! Tötet sie!«
    Er entriss dem nächststehenden seiner Männer die Lanze und schleuderte sie nach Cato. Er hatte zwar schlecht gezielt, doch mit großer Kraft geworfen, und bevor der Hilfssoldat, der neben Cato stand, reagieren konnte, durchbohrte die Lanzenspitze seinen Bauch und brach in einer blutigen Fleischmasse am Rücken wieder heraus. Die Arme des Mannes zuckten, und Schild und Schwert flogen aus seinen Händen und krachten zu Boden. Er fiel um, trat noch einmal um sich und starb mit einem gurgelnden Geräusch, während ihm blutiger Schaum aus dem Mund quoll.
    »Bringt die Schweine um!«, schrie einer von Catos Männern, die Stimme schrill vor Zorn. »Bringt sie um!«
    Bevor Cato sie aufhalten konnte, stürzten die Hilfssoldaten mit einem wütenden Brüllen vor… Lanzen glitten krachend von den Schilden der Römer ab. Wenn einer der Aufständischen besonders kraftvoll zustieß, kam die
Lanzenspitze auf der anderen Seite des Schildes splitternd heraus, und einem der Hilfssoldaten riss ein solcher Stoß Haut und Muskelfasern vom Arm. Dann prallten die Legionäre gegen die Leibwache des Prinzen und nutzten ihre größeren Schilde und ihre Überzahl dazu, den Feind zurückzuschieben. Die Speerstöße glitten von Helmen und Kettenpanzern ab. Unterdessen versuchten die Römer, die Schilde oben und die Köpfe gesenkt zu halten, während sie den Feind weiter zurückdrängten. Im Handgemenge waren sie mit ihren Kurzschwertern im Vorteil, und wann immer sich zwischen den feindlichen Schilden eine Lücke auftat, stießen sie nach den ungeschützten Gliedmaßen. Manche hackten nach den Speerschäften, die über ihre Köpfe wegstießen, und zersplitterten das Holz oder schlugen sie sogar den Aufständischen aus der Hand. Das angestrengte Keuchen der Männer auf beiden Seiten, die geknurrten Triumphschreie und das Japsen und Stöhnen der Verwundeten waren so nah, dass Cato sich sicher war, den letzten Hauch von Sterbenden einzuatmen. Bei diesem Gedanken überlief ihn ein kurzer abergläubischer Schauder. Er stieß sich zwischen seinen Männern hindurch, um zur feindlichen Standarte und Prinz Artaxes vorzudringen. Noch immer konnte er den Prinzen sehen, der herausfordernd brüllte, sein Schwert zog und es in die Luft stieß, um seine Männer anzutreiben. Doch einer nach dem anderen wurden sie niedergestreckt und von den Hilfssoldaten, die mit ihren genagelten Stiefeln über sie hinwegstapften, in die Erde getreten. Bevor Cato bei Artaxes ankam, tötete einer der Hilfssoldaten den Gegner vor ihm und bahnte sich einen Weg durch das

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