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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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ein, als er an den Fanatismus dachte, mit dem die Sklaven die Kolonne angegriffen hatten. »Ich hoffe sehr, dass du Recht behalten wirst.«
    »Ganz bestimmt.« Sempronius’ Miene entspannte sich. »Es gibt noch ein paar dringendere Probleme, um die wir uns kümmern müssen, bevor wir uns wegen deines Gladiators Sorgen machen.«
    »Ach, wirklich?« Macro wölbte die Brauen.
    »Ja, wirklich«, erwiderte Sempronius gereizt. »Mit Marcus Glabius, diesem Idioten, haben wir schon genug zu tun. Es ist mir gelungen, ihn dazu zu bewegen, mir den Statthalterpalast zu überlassen, aber er hat die Akropolis besetzt und umgibt sich mit seinen Leibwächtern. Außerdem hat er die Nahrungsvorräte in die Lager der Akropolis schaffen lassen. Weil er die Nahrungsversorgung kontrolliert, kontrolliert er auch Gortyna und in gewisser Weise auch die mir unterstehenden Truppen, da ich ihn um Rationen für meine Leute bitten muss. Über all das könnte ich hinwegsehen, wenn Glabius die Erdbebenopfer wenigstens ernähren und sie beim Wiederaufbau unterstützen würde, aber das tut er nicht. Er beschützt das Eigentum seiner Freunde, kauft mit dem Provinzschatz Getreide und Fleisch zu überhöhten Preisen und verteilt es an die Armen. Das Getreide ist teilweise verschimmelt, das Fleisch verdorben. Das ist ein unhaltbarer Zustand«, schloss Sempronius.
    »Warum lässt du ihn dann gewähren, Herr?«, fragte Cato.
    »Warum?« Sempronius erhob sich und ging zur Tür. »Kommt mit, ich zeige euch den Grund.«
    Er geleitete sie zur Mitte des Stallhofs und zeigte zur Akropolis hinüber, die auf einem nahen Hügel im Stadtzentrum lag. Ein schmaler Weg schlängelte sich über den Hang zum Tor, das von zwei dicken Türmen bewacht wurde. »Wie ihr seht, hat Glabius sich einen sicheren Ort ausgesucht, um die Krise auszusitzen. Es bräuchte eine Armee, um die Akropolis einzunehmen, und er hat genügend Proviant, um einer Belagerung standzuhalten, während ich nichts dergleichen vorweisen kann. Außerdem wäre es in Anbetracht der Probleme, vor denen wir stehen, Wahnsinn, mit Gewalt gegen Glabius vorzugehen.«
    »Was also hast du vor, Herr?«, fragte Macro.
    »Ich beabsichtige, ausreichend Soldaten zusammenzuziehen und zu verhindern, dass es wegen Glabius’ Unfähigkeit zu einem Aufstand kommt. Des Weiteren habe ich vor, die Ordnung auf den Gehöften und Landgütern im Südteil der Insel wiederherzustellen und die Sklaven zusammenzutreiben, die dir solch große Sorge zu bereiten scheinen. Wenn das erledigt ist, werde ich mich mit Glabius befassen.«
    Cato schüttelte den Kopf. »Ich glaube, das wäre keine gute Idee, wenn du mir die Bemerkung gestattest.«
    »Ach?«
    »Glabius ist ein Steuereintreiber, Herr. Du weißt, über welch gute Beziehungen solche Leute in Rom verfügen. Wenn du dich gegen ihn stellst, machst du dir womöglich gefährliche Feinde.«
    »Andernfalls droht mir die Provinz zu entgleiten.«
    »Das stimmt«, räumte Cato ein. Der Senator befand sich in einer verzwickten Lage.
    Sempronius blickte besorgt zur Akropolis hinüber, dann fuhr er fort: »Ich habe heute Morgen einen Lagebericht nach Rom gesandt. Ich habe geschrieben, ich würde weitere Anweisungen abwarten, bevor ich mich mit Glabius befasse.«
    Macro und Cato wechselten einen Blick. Der Senator machte es sich also leicht und wartete auf Befehle; die Verantwortung für Kreta wies er damit von sich. Bis die Anweisungen einträfen, würde Glabius die Lage weiter ausnutzen und nicht nur die Sicherheit der Provinz gefährden, sondern die des ganzen Imperiums, denn die Nachricht vom Zusammenbruch der Autorität auf der Insel würde sich rasch im Mittelmeerraum verbreiten. Sie mussten dem Senator klarmachen, dass Glabius das Handwerk gelegt werden musste. Auch wenn er sich in Rom damit Feinde machte, überlegte Cato.
    Er räusperte sich. »Herr, ich glaube, wir können es uns nicht leisten, auf Anweisungen aus Rom zu warten. Wir müssen viel eher tätig werden. Bevor Glabius bei den Einheimischen zu viel Feindseligkeit weckt.«
    Sempronius wölbte eine Braue. »Und was schlägst du vor?«
    Macro entging nicht, dass die Autorität in diesem Moment vom Senator auf seinen Untergebenen übergegangen war, und gab sich Mühe, sich sein Erstaunen nicht anmerken zu lassen.
    »Wir müssen die Kontrolle über die Nahrungsvorräte übernehmen, Herr«, sagte Cato. »Das heißt, wir müssen Glabius festnehmen und seine Leibwächter entwaffnen. Nur dann können wir sicher sein, dass die Menschen

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