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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Cato die Leidenschaft aufflammen. Er lächelte Julia zu, die neben ihm auf dem schwankenden Karren saß.
    »Ich glaube, ich weiß, was du denkst!«, meinte sie lachend.
    »Sieht man mir das an?«
    »Allerdings. Du bist ein Mann. Natürlich sieht man dir das an.«
    Sie mussten beide lachen. Einige Soldaten wandten neugierig die Köpfe, dann musterten sie wieder die Landschaft und hielten Ausschau nach möglichen Gefahren.
    Sie erreichten Gortyna ohne Zwischenfall in der Abenddämmerung und erblickten die Stadt, als die Straße um einen Hügel bog. Es erstaunte Macro, dass die Provinzhauptstadt anscheinend weniger Schäden aufwies als der Hafen. Neben der Straße, die zum Stadttor führte, lag ein Militärlager. Ein Trupp Hilfssoldaten bewachte den Eingang. Macro zeigte auf sie.
    »Woher kommen die?«
    Cato zügelte das Pferd. »Die wurden von der Fünften Gallischen und der Zehnten Mazedonischen abkommandiert und kommen aus den Garnisonen Knossos und Axos. Im Norden der Insel sind offenbar weit weniger Schäden aufgetreten als hier, deshalb hat Sempronius Verstärkung nach Gortyna beordert. In den nächsten Tagen sollten weitere Soldaten aus anderen Städten eintreffen.«
    »Na, das ist ja mal was.« Macro nickte. »Solange sie nicht dermaßen außer Form sind wie die Kameraden von der Zwölften Hispania. Wir brauchen gute Leute, wenn wir hier aufräumen wollen. Was würde ich doch für ein paar Kohorten der Zweiten Legion geben.«
    »Nicht alle Hilfstruppen sind so wie die Zwölfte«, entgegnete Cato. »Die Männer, die wir in Bushir und Palmyra befehligt haben, waren tüchtige Soldaten. Das hast du selbst gesagt. Ebenso tüchtig wie die Legionäre.«
    »Stimmt«, räumte Macro ein. »Aber das kam daher, dass wir sie so hart rangenommen haben, Cato. Wir haben sie regelmäßig gedrillt und auf den Krieg vorbereitet. Das Problem mit Garnisonseinheiten ist, dass die Offiziere die Zügel schleifen lassen. Nach kurzer Zeit sind sie dann ebensolche Faulpelze wie die von der Stadtwache. Ich würde gutes Geld darauf verwetten, dass die meisten Hilfskohorten auf Kreta aus diesem morschen Holz geschnitzt sind.«
    »Mag sein. Aber das wissen wir nicht.«
    Macro sah ihn an. »Ach, wirklich? Würdest du dagegen wetten, wenn ich behaupte, dass kein einziger Mann in diesem Haufen für die Zweite Legion taugt?«
    Nach kurzem Überlegen schüttelte Cato den Kopf. »Ich kenne bessere Möglichkeiten, mein Geld auf den Kopf zu hauen.«
    Sie ließen ihre Eskorte am Stadttor zurück, und der Decurio, der Anweisung hatte, Atticus einer Infanteriekohorte anzugliedern, marschierte mit seinen Männern zu ihrem Lager an der anderen Seite von Gortyna weiter. Macro und Cato saßen ab und führten, gefolgt von Julias Karren, die Pferde am Zügel die Hauptstraße entlang. Auf den zerstörten Flächen hatte man Zelte und Baracken errichtet. Sie kamen an mehreren Sklavengruppen vorbei, die den Schutt beiseite räumten und Tempel und Geschäftshäuser instandsetzten. Cato bemerkte, dass die Sklaven aneinandergekettet waren und von Männern mit Knüppeln bewacht wurden. Die Bewohner der ärmsten Gegenden Gortynas waren auf sich allein gestellt und wühlten in den Trümmern nach Wertsachen und Nahrung, die in der vorherrschenden Hitze noch nicht verdorben war. Vor den großen Häusern und Lagern rund ums Stadtforum standen Bewaffnete.
    »Sieht so aus, als würde Glabius sich vor allem um seine eigenen Leute kümmern«, bemerkte Cato leise.
    »Einstweilen ja«, entgegnete Macro. »Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ihm Sempronius lange dabei zusehen wird.«
    »Warum denn nicht? Die Reichen haben es schon immer verstanden, sich um ihresgleichen zu kümmern.«
    »Du fragst warum?«, warf Julia ein. »Weil mein Vater kein Dummkopf ist, Centurio Macro. Er weiß genau, dass der Wiederaufbau der Provinz erschwert würde und die aufständischen Sklaven Zulauf bekämen, wenn ein Keil zwischen die Einheimischen getrieben würde. Deshalb.«
    Macro kratzte sich das stoppelige Kinn. »Wenn du das sagst.«
    »Glaub mir«, fuhr sie fort. »Er wird das Richtige tun. Das tut er immer.«
    Cato glaubte ihr. Der Senator war ein moralisch denkender Mensch, der seine Verantwortung gegenüber Rom über seine Eigeninteressen stellte. Deshalb war er auch nur zum Quaestor befördert worden. Wenn er Bestechungen verteilt und angenommen hätte, wäre er schon vor Jahren zum Provinzstatthalter ernannt worden.
    Sie schritten durchs Forum, wo ein paar Händler ihre Stände

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