Cato 09 - Gladiator
auf unserer Seite stehen.«
»Während wir uns Glabius’ Freunde zu Feinden machen.« Sempronius stockte. »Hier und in Rom.«
»Das lässt sich nicht ändern. Außerdem spricht das Zahlenverhältnis eine klare Sprache, Herr. Es gibt mehr hungrige Mäuler als Glabius-Freunde. Wen möchtest du lieber auf deiner Seite haben?«
Sempronius presste die Lippen zusammen und suchte den Blick der anderen, dann schaute er hilflos zu den Mauern der Akropolis hinüber. Julia räusperte sich und ergriff sanft die Hand ihres Vaters. »Cato hat Recht. Du musst handeln. Und zwar schnell.«
Nach kurzem Schweigen nickte der Senator langsam. »Also gut. Wir werden uns mit Glabius befassen.«
kapitel 13
A m nächsten Morgen traf sich Sempronius mit den hohen Offizieren. Außer Macro und Cato waren noch die Kommandanten der drei Hilfskohorten anwesend. Marcellus, der Präfekt der batavischen Reiterschwadron, war ein schlanker, grimmig dreinblickender Veteran mit silbergrauem Haar und durchdringenden dunklen Augen. Die Abteilungen der beiden Infanteriekohorten wurden von den Centurionen Albinus und Plotius befehligt, die seit ihrem Eintritt ins Militär bei denselben Einheiten gedient hatten. Was Macro bedauerte, denn er hatte gehofft, sie seien von der Legion hierher versetzt worden.
»Schade«, flüsterte er Cato zu, als der Senator die Männer einander vorstellte. »Aber wir müssen damit leben.«
Sempronius bedachte sie mit einem irritierten Blick und fuhr fort. »Macro ist der befehlshabende Präfekt der Zwölften Hispania von Matala. Centurio Cato ist mein militärischer Berater und Oberkommandierender.«
Marcellus musterte Cato forschend. »Dürfte ich mich nach dem offiziellen Dienstgrad von Macro und Cato erkundigen?«
»Selbstverständlich.« Sempronius nickte. »Beide haben Legionärsrang inne und sollen bei ihrer Rückkehr nach Rom neue Einheiten übernehmen.«
»Ich verstehe.« Marcellus nickte und lächelte nicht ohne Genugtuung. »Dann bin ich als Präfekt ihr Vorgesetzter.«
»Im Prinzip ja«, entgegnete Sempronius gelassen. »Als ranghöchstem Amtsträger der Provinz steht mir in diesen Dingen allerdings das letzte Wort zu. Daher habe ich beschlossen, Macro den Oberbefehl über unsere Streitkräfte anzuvertrauen.«
»Dagegen muss ich Einspruch erheben, Herr. Macro ist lediglich amtierender Präfekt. Ich hingegen habe diesen Rang auf Dauer inne. Deshalb sollte ich den Oberbefehl übernehmen.«
»Dein Einspruch wurde zur Kenntnis genommen, Präfekt Marcellus; mein Entschluss steht jedoch fest. Präfekt Macro wird meine Soldaten befehligen.«
»Verstehe.« Marcellus nickte. »Das hätte ich gern schriftlich, Herr.«
»Tatsächlich?« Sempronius stutzte, fasste sich aber gleich wieder. »Bist du dir sicher?«
Der Offizier erwiderte unverwandt seinen Blick, dann schüttelte er den Kopf. »Ich nehme davon Abstand. Außerdem macht es ohnehin keinen Unterschied. Für den Kriseneinsatz sind wohl keine Belohnungen zu erwarten.«
»So ist es«, sagte Sempronius. »Ihr habt keinen Kampfauftrag, sondern sollt die Ordnung wiederherstellen, die Menschen ernähren und die entlaufenen Sklaven wieder einfangen. Das ist alles.« Er ließ den Blick über seine Untergebenen schweifen. »In Anbetracht der Lage habe ich zur Erreichung unserer Ziele folgende Pläne entwickelt: Die batavische Reiterschwadron und die Fünfte Gallische jagen die flüchtigen Sklaven und Banden, die die Menschen und die Provinz ausrauben.« Er hielt einen Moment inne und kaute auf der Unterlippe, bevor er fortfuhr. »Präfekt Marcellus wird diese Soldaten befehligen.«
Macro räusperte sich. »Ich bitte um Verzeihung, Herr. Ich habe gedacht, du wolltest den Oberbefehl mir übertragen.«
»Das habe ich getan.«
»Sollte dann nicht ich die Truppe befehligen?«
»Deine speziellen Fähigkeiten werden im Moment andernorts verlangt.«
»Herr?«
»Das erkläre ich später.« Sempronius wandte sich an Centurio Plotius. »Die Zehnte Mazedonische bleibt in Gortyna, sorgt für Ordnung und hilft beim Wiederaufbau. Centurio Macro wird dir nähere Anweisungen geben.«
»Jawohl, Herr.« Plotius nickte.
»Noch Fragen?«
Marcellus ergriff das Wort. »Jawohl, Herr. Meine Leute werden ein paar Tage brauchen, um ihre Aufgabe zu erfüllen, und dafür benötigen wir ausreichend Proviant. Die Sache ist die: Marcus Glabius ist nicht sehr freigiebig mit den Vorräten, die er auf dem Hügel gehortet hat.«
»Das ist auch mir zu Ohren gekommen.«
»Also, die
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