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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Kopf des Mannes sinken und stand auf. Der Wundarzt rief vier der Seeleute herbei und befahl ihnen, den Seemann so sanft wie möglich hochzuheben. Cato sah ihnen auf dem Weg zur Enterbrücke nach und wandte sich dann an Macro. »Eigenartig, findest du nicht?«
    »Ich habe ein Alibi«, gab Macro mit bissigem Humor zurück. »Ich war die ganze Zeit damit beschäftigt, flüchtige Sklaven zu jagen.« Er deutete auf den Seemann, der nun über die Enterbrücke getragen wurde. »Was soll dieser Unsinn mit Centurio Macro?«
    »Ajax war hier. Es muss so sein.«
    »Warum?«
    »Wer sonst würde deinen Namen verwenden?«
    »Keine Ahnung. Aber falls es Ajax ist, warum tut er das dann?«
    »Vielleicht ist das seine Art von Humor. Oder er hat noch einen anderen Grund.«
    »Was für einen denn?«
    Cato schüttelte den Kopf. »Ich bin mir nicht sicher. Aber dahinter steckt mehr, als es den Anschein hat.«
    »Nun, wenn Ajax und seine Männer hier waren, sind wir jedenfalls wieder auf ihrer Spur.«
    »Ja, das stimmt.« Cato blies die Wangen auf. »Der Zeitpunkt ist allerdings nicht gerade günstig.«
    »Was meinst du damit?«
    »Wir haben keine Vorräte mehr. Das Wasser ist beinahe aufgebraucht. Wir können die Verfolgung erst wieder aufnehmen, wenn wir uns mit Proviant und Wasser versorgt haben. Wir nehmen, was wir an Bord dieses Schiffes finden, und segeln dann nach Alexandria.«
    Macro starrte ihn an. »Das kann doch nicht dein Ernst sein … Herr.«
    »Denk doch einmal nach, Macro. Er hat mindestens einen Tag Vorsprung, da kann er inzwischen über hundert Meilen entfernt sein. Was meinst du wohl, wie lange wir brauchen, bis wir ihn finden? Wie viele Tage? Versuchen wir es, laufen wir Gefahr, nicht mehr kampffähig zu sein, wenn wir ihm begegnen. Vielleicht sind wir sogar bald zu schwach für die Rückfahrt zum Hafen. Mir bleibt keine andere Wahl. Wir nehmen Kurs auf Alexandria. Dann füllen wir unsere Vorräte auf und versuchen, genug Verstärkung zu bekommen, um das Gebiet hier gründlich abzusuchen.«
    Macro wollte noch einmal protestieren, doch nun kam Decurio Diodorus hinzu und erstattete Bericht. »Herr, meine Männer haben das Boot abgesucht. Es gibt keine weiteren Überlebenden.«
    »Nun gut. Befiehl deinen Männern, alles, was hier an Nahrungsmitteln und Wasser zu finden ist, an Deck zu bringen und zwischen unseren beiden Schiffen aufzuteilen.«
    »Jawohl, Herr.« Diodorus salutierte und wandte sich an die Marineinfanteristen, die im Frachtraum herumstanden. »Los, ihr faulen Hunde. Steckt eure Schwerter in die Scheide und legt die Schilde ab. Es gibt Arbeit.«
    Macro sah Cato scharf an. Er rieb sich die Nase.
    »Was ist?«, fragte Cato müde.
    »Ich denke nach. Ich hoffe, du machst keinen Fehler. Wenn Ajax uns wieder entwischt, während wir nach Alexandria zurückkehren, mögen die Götter wissen, wie wir die Fährte wieder aufnehmen sollen. Es ist über einen Monat her, seit wir zum letzten Mal von ihm gehört haben.«
    »Ich weiß.« Cato machte eine hilflose Geste. »Aber uns bleibt keine andere Wahl. Wir müssen umkehren.«
    Macro spitzte die Lippen. »Es ist deine Entscheidung, Herr. Dein Befehl.«
    »Ja. Ja, so ist es.«
    Drei Tage später fuhren die Sobek und die Ibis in Alexandrias großen Hafen ein. Der riesige Leuchtturm, der auf Befehl Ptolemäus II. auf einem Felsen der Insel Pharos errichtet worden war, ragte hoch über den beiden Kriegsschiffen auf. Sämtliche Männer an Bord waren von den römischen Legionen in Alexandria abkommandiert worden, um bei der Niederschlagung des Sklavenaufstands auf Kreta zu helfen, und waren daher mit dem außergewöhnlichen Anblick des Leuchtturms vertraut. Auch Cato, der an Deck auf- und abging, hatte ihn schon früher gesehen, blieb aber trotzdem stehen und staunte über die gewaltigen Dimensionen von Ptolemäus’ ehrgeizigem Bauwerk. Neben dem Leuchtturm befanden sich der riesige Komplex der Großen Bibliothek, das Grab von Alexander dem Großen und die Via Canopia, die große Prachtstraße, die mitten durchs Herz der Stadt führte. Die ganze Stadt war darauf angelegt, Besucher zu beeindrucken und ihren eigenen Bürgern ein Gefühl der Überlegenheit zu vermitteln.
    Es war beinahe Mittag und Cato blinzelte, als er zum Leuchtturm hinaufsah. Eine Rauchsäule stieg von dem Feuer auf, das ständig oben in der Turmspitze brannte, und kündigte den Schiffen weit draußen auf dem Meer oder entlang der Küste Ägyptens die Stadt an. Cato senkte den Blick, verschränkte die Hände

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