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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Tisch. Aus einem Schnitt an Macros Stirn trat ein dünnes Blutrinnsal aus.
    »Macro !« Er schüttelte seinen Freund heftig. »Macro! Mach die Augen auf .«
    Der Kopf seines Freundes rutschte auf der Tischplatte hin und her, der Mund stand ihm offen. Cato ohrfeigte ihn. »Mach endlich die verdammten Augen auf !«
    Als Macro nicht reagierte, schlug Cato fester zu. Diesmal ruckte Macro mit dem Kopf und riss die Augen auf. Seine Kiefermuskeln spannten sich an. »Wer von euch Mistkerlen hat mich geschlagen, häh ?«
    Dann begann er zu husten und würgte qualvoll Wasser aus. Es dauerte eine ganze Weile, bis er sich so weit erholt hatte, dass er Catos Anwesenheit zur Kenntnis nahm. Er lächelte schwach. »Was zum Hades ist denn mit dir passiert, Junge? Du siehst furchtbar aus .«
    Cato lächelte vor Freude. »Wieso ich? Du solltest dich mal sehen .«
    »Was … was ist passiert ?« Macro verzog das Gesicht. »Ich hab das Gefühl, als hätte mir jemand einen Stein auf den Kopf fallen lassen .«
    »Als wir in den Fluss gespült wurden, bist du wohl mit dem Kopf gegen den Ast gestoßen .«
    »In den Fluss ?« Macro hob den Kopf und blickte sich verwirrt um. Dann erinnerte er sich an die letzten Momente, bevor die Flutwelle sie erreicht hatte. »Der Kaiser !«
    »Gerettet. Ist da drüben .« Cato zeigte zum Ast. Burrus war inzwischen nahe an Claudius herangerückt. Der Ast befand sich in Ufernähe, stieß im nächsten Moment gegen ein Unterwasserhindernis und schwenkte zum Ufer herum. Cato stieß einen Seufzer der Erleichterung aus und boxte seinen Freund gegen die Schulter. »Los, komm. Auf ins Trockene .«
    Cato machte Schwimmbewegungen mit den Beinen und drehte den Tisch zum Ufer herum. Dann beförderten er und Macro ihn aus der Strömung hinaus. Es dauerte eine Weile, bis sie das Flussbett unter den Stiefeln spürten. Sie schoben den Tisch in den schmalen Schilfgürtel hinein, dann wateten sie an Land und ließen sich hinter dem Schilf auf den Boden sinken. Macro presste sich stöhnend die Hände gegen den Kopf, während Cato auf allen vieren verharrte, den Kopf hängen ließ, in tiefen Zügen atmete und den letzten Rest Wasser aus der Lunge aushustete. Er hatte heftiges Herzklopfen und zitterte krampfhaft. Es war kühl, und da er durchnässt war, fror er umso mehr, doch Cato wusste, dass das Zittern der wahnsinnigen Anstrengung seit dem Dammbruch geschuldet war. Und dem verspätet einsetzenden Schock und dem Entsetzen über das, was geschehen war.
    Er richtete sich mühsam auf und schaute sich um. Flussaufwärts machte er das Ende des Tals aus, das etwa eine halbe Meile entfernt lag. Ein silbriges Band zog sich über die Wiese zwischen dem Tal und dem Flussufer. Entwurzelte Bäume lagen herum, und inmitten des Schlamms saßen mehrere Gestalten und starrten ins Leere. Weitere Männer standen am Rand des Weges, den die Flutwelle genommen hatte. Von den kaiserlichen Sänften oder den Tischen, auf denen die Torte gestanden hatte, war nichts mehr zu sehen. Etwa fünfhundert Schritte flussaufwärts machte Cato Burrus aus, der den Kaiser stützte. Tigellinus war nirgendwo zu sehen.
    Cato hockte sich neben Macro auf den Boden. »Wie fühlst du dich ?«
    »Mir tut alles weh .« Macro blies die Backen auf. »Ich hab mir übel den Kopf gestoßen … Hab mich an dem Ast festgehalten – dann wurden wir über ein Hindernis gespült und sind in die Tiefe gestürzt. Das Nächste, woran ich mich erinnere, ist, dass mir irgendein Kerl Saures gegeben hat .« Er schaute hoch. »Ich nehme an, das warst du .«
    »Wofür hat man denn Freunde ?« Cato reichte Macro die Hand und zog ihn auf die Beine. »Los, komm, lass uns mal schauen, was von der Centurie noch übrig ist .«
    Sie gingen auf die Gestalten zu, die in dem Überschwemmungsbiet verteilt waren. Einige suchten in den Trümmern nach Überlebenden oder kümmerten sich um die Verletzten.
    »Was beim Hades ist passiert ?« , fragte Macro.
    »Das kannst du dir doch denken. Der verfluchte Damm ist gebrochen .«
    »Aber wieso? Wie ist das möglich? Du hast gehört, was der Baumeister gesagt hat. Es bräuchte hundert Männer, um den Damm zum Einsturz zu bringen .«
    Cato überlegte einen Moment. »Offenbar doch nicht. Entweder er ist ganz von allein eingestürzt, oder jemand hat nachgeholfen .«
    »Griechische Nachlässigkeit – das war der Grund .«
    »Glaubst du wirklich? Ausgerechnet in dem Moment, als der Kaiser an der Stelle stand, wo die Flutwelle vorbeikommen musste? Das wäre ein zu

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