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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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großer Zufall .«
    »So was kommt vor. Die Götter treiben ihr Spiel mit uns .«
    »Verräter auch. Hast du Tigellinus gesehen? Er war anscheinend der Einzige, der von der Flutwelle nicht überrascht worden ist .«
    Sie gingen eine Weile schweigend weiter, dann räusperte sich Macro. »Na schön. Aber wenn die Liberatoren dahinterstecken, wie zum Hades haben sie das angestellt ?«
    »Keine Ahnung. Noch nicht. Aber ich will mir mal anschauen, was von dem Damm noch übrig ist .«
    Als sie die anderen Überlebenden erreichten, hatten sich die verbliebenen germanischen Leibwächter bereits um den Kaiser formiert. Mit ihrem nassen, schlammverschmierten Haarschopf und den verdreckten Tuniken und Rüstungen wirkten sie noch barbarischer als sonst, und die Prätorianer und Zivilisten hielten sich auf Abstand. Jemand hatte dem Kaiser einen Hocker hingestellt, auf dem er benommen saß und Löcher in die Luft stierte. Die Überlebenden hatten sich für den Fall, dass noch ein weiteres Unglück eintreten sollte, instinktiv aufs höhere Gelände am Talende begeben. Narcissus beugte sich gerade zum Kaiser hinunter und sprach beruhigend auf ihn ein. Etwas abseits stand der verängstigt wirkende Apollodorus, flankiert von zwei germanischen Leibwächtern.
    »He, ihr da !«
    Cato wandte sich um und sah Tribun Burrus heraneilen. Cato und Macro nahmen Haltung an und salutierten vor dem Kommandanten ihrer Kohorte. Burrus musterte Cato kurz und nickte. »Du bist der, der mitgeholfen hat, den Kaiser zu retten, hab ich recht ?«
    Cato überlegte. Es war verlockend, die Anerkennung für seinen Anteil an Claudius’ Rettung für sich zu reklamieren. Andererseits wäre es riskant, wenn er und Macro auf sich aufmerksam machen würden. Zumal, wenn die Liberatoren davon Wind bekämen, denn dann kämen ihnen mit Sicherheit Zweifel an ihrer Gesinnung.
    »Ich habe mich am selben Ast festgehalten. Das war alles. Ich glaube, du hattest den größten Anteil an seiner Rettung, Herr .«
    Burrus kniff die Augen zusammen, als traute er der Sache nicht. Dann nickte er langsam. »Na schön. Wie auch immer, ich werde dafür sorgen, dass ihr für euren Einsatz belohnt werdet .«
    Cato bedankte sich mit einem Kopfnicken.
    »Euer Centurio wird noch vermisst. Habt ihr ihn gesehen ?« , fragte der Tribun.
    »Als wir im Fluss trieben, war er ganz in der Nähe. Dann habe ich ihn aus den Augen verloren .«
    »Schade. War ein guter Mann. Hat gleich versucht, den Kaiser zu retten, als die Flutwelle ihn erreichte. Zum Glück konnte ich vollenden, woran er gescheitert ist, was ?«
    »Jawohl, Herr .«
    »Sein Optio führt jetzt den Befehl .« Burrus nickte zu Fuscius hinüber, dem es gelungen war, seinen Offiziersstab festzuhalten, und der nun unter den erschöpften Überlebenden nach Männern der Sechsten Centurie Ausschau hielt. »Ihr solltet Fuscius besser persönlich Meldung erstatten .«
    »Noch nicht, Tribun !« , rief Narcissus, während er sich den drei Soldaten näherte. »Ich will mir den Damm genauer anschauen. Ich möchte, dass die beiden mich begleiten, für den Fall, dass noch Gefahr droht .«
    »Gefahr ?« Burrus wirkte überrascht, nickte aber. »Bitte, du kannst über sie verfügen .«
    Der kaiserliche Sekretär blickte zum Kaiser hinüber und senkte die Stimme. »Kümmere dich um ihn. Das alles hat ihn sehr mitgenommen .«
    »Wird gemacht .«
    Narcissus musterte Cato und Macro mit dem ausdruckslosen Blick eines Mannes, der es gewohnt ist, die breite Masse der Menschheit als Untergebene zu betrachten. »Kommt mit !«
    Sie schritten durchs Gras, wobei sie das matschige Gelände zwischen dem Tal und dem Fluss umrundeten. Als sie das Tal erreichten, wählten sie auf dem schlammigen Untergrund ihre Schritte mit Bedacht und umgingen die ineinander verkeilten, entwurzelten Bäume und Büsche. Als die Überlebenden sie nicht mehr sehen konnten, sprach Narcissus Cato und Macro an.
    »Das war kein Unglücksfall. Das war ein Anschlag auf den Kaiser und mich .«
    Macro schnaubte. »Ganz zu schweigen von einigen hundert Gardisten und Zivilisten. Aber wir zählen ja nicht, hab ich recht ?«
    »Im großen Maßstab, nein « , entgegnete Narcissus kühl. »Im Moment ist es mir aber ganz recht, dass der griechische Baumeister an einen Unfall glaubt. Er ist vollkommen durcheinander und gibt vielleicht nützliche Informationen preis. Jetzt gleich oder später .«
    »Später ?« Cato blickte ihn fragend an.
    »Wenn er sich verplappert und mir eine Handhabe gegen sich

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