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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Stückchen vor zu einer Stelle, wo ein Pappelzweig über die Mauer auf die Gasse hinausragte. Er hielt Ausschau nach Lurco und hatte dessen blauen Umhang bald entdeckt. Lurco stand bei einer Gruppe Gleichaltriger, die sich um ein Kohlebecken versammelt hatten und tranken. Der Centurio lauschte grinsend der Erzählung eines jungen Mannes, der Macro den Rücken zuwandte. Die Kohleglut ließ seinen Umriss scharf hervortreten, während er mit den Händen gestikulierte und die anderen lauthals lachten.
    Nachdem er Lurco ausfindig gemacht hatte, musterte Macro systematisch die anderen Gäste und war fast schon überzeugt, dass keine bekannten Gesichter darunter waren, als sein Blick auf zwei Frauen fiel, die ein wenig abseits standen und sich im roten Lichtschein eines Kohlebeckens angeregt unterhielten. Macro kniff die Augen zusammen. Es gab keinen Zweifel, die linke Frau war Agrippina. Was beim Hades machte sie hier? Macro beobachtete sie einen Moment, dann wandte er seine Aufmerksamkeit ihrer Gesprächspartnerin zu, einer großen, schlanken Frau mit dunklem Haar, das sie achtlos zu einem Knoten gebunden und mit einer Nadel festgesteckt hatte. Irgendetwas an ihr kam ihm bekannt vor, doch Macro konnte sie nirgendwo einordnen, auch wenn er sich noch so anstrengte. Schließlich gab er es auf. Er hatte bereits genug gesehen und musste nur noch herausfinden, wessen Haus das war.
    Also kroch er zurück und schwenkte vorsichtig die Beine von der Mauer, dann ließ er sich hinunter. Er tastete mit den Füßen nach den Trittkerben, doch seine Stiefel weigerten sich hartnäckig, sie zu finden. Da ihm die Arme allmählich müde wurden, holte Macro tief Luft und ließ sich in die Gasse hinunterfallen. Er kam unbeholfen auf, fiel auf den Hintern und prellte sich das Steißbein.
    »Verdammter Mist !«
    Er rappelte sich hoch und rieb sich das Kreuz, dann ging er weiter bis zur Rückseite des Grundstücks, wo er die Sklavenunterkünfte vermutete. Da gefeiert wurde, bestand die Möglichkeit, dass die Eskorten einiger Gäste in den Sklavenquartieren warteten, die stets ein wenig abseits von den luxuriöseren Häusern ihrer Herren lagen. Ein Stück weiter endete die Gasse, und Macro vernahm jetzt verschiedene Stimmen. Eine gedämpfte Unterhaltung, weniger aufgekratzt als weiter vorn bei den Gästen. Macro richtete seinen Umhang, sodass er das Schwert so gut wie möglich verdeckte, dann spähte er um die Ecke. Diese Straße war breiter und gesäumt von prächtigen Residenzen. Und an der Rückseite des Grundstücks stand das Tor offen, beleuchtet von flackernden Fackeln, die in Eisenhaltern standen. Mehrere Sänften waren am Straßenrand abgestellt, die Träger hockten in ihre Umhänge gemummt an der Mauer und warteten auf das Erscheinen der Herrschaften. Zwei Männer mit Knüppeln hielten am Tor Wache.
    Macro holte tief Luft, trat auf die Straße hinaus und näherte sich dreist dem Tor. Die Wachleute blickten ihm aufmerksam entgegen. Macro hob grüßend die Hand.
    »Guten Abend !« Er rang sich ein Lächeln ab. »Wird da drinnen gefeiert ?«
    Eine der Wachen trat vor, hob den Knüppel und stützte den Schaft mit der Linken. »Wer will das wissen ?«
    Macro ging noch ein Stück näher heran und runzelte die Stirn. »Warum so unfreundlich, Kumpel? Hab doch nur eine Frage gestellt .«
    Der Mann zuckte mit keiner Wimper. »Noch mal, wer will das wissen ?«
    »Schon recht .« Macro zuckte mit den Schultern und tippte sich mit dem Daumen auf die Brust. »Marcus Fabius Felix heiße ich. Ich bin der Leibwächter von Aufidius Catonius Superbus, dem es gelungen ist, sich aus dem Haus seines Vaters zu stehlen, um mit seinen Freunden auf dem Quirinal zu feiern. Ich armer Trottel wurde von seinem liebenden Vater beauftragt, den jungen Aufidius heimzubringen. Also, ist er hier ?«
    »Weiß ich nicht « , antwortete der Wachmann. »Ist mir auch egal .«
    »Nicht in diesem Ton, mein Freund .« Macro tat so, als sei er gekränkt. »Wenn hier einer Grund hat, sich zu ärgern, dann ich, denn ich renne schon den ganzen Abend durch die verdammte Gegend. Das hier ist die einzige Feier, auf die ich gestoßen bin, also sei so nett und lass mich den Jungen heimholen .«
    »Nichts zu machen, mein Freund « , entgegnete der Wachmann mit dem Anflug eines Lächelns. »Und deshalb verpiss dich .«
    »Ich soll mich verpissen ?« Macro riss die Augen auf. »Dazu besteht kein Anlass. Ich tue nur meine Arbeit. Wie wär’s, wenn du deinen Herrn, wer immer das sein mag,

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