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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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wahrscheinlich, dass Cestius hinter dem Versuch steckt, die Kontrolle über die Getreideversorgung zu bekommen .«
    Narcissus rieb sich das Kinn. »Aber dafür bräuchte er ein Vermögen. Die Straßenbanden verdienen gut, aber auch sie bräuchten mehrere Jahre, um so viel Geld anzuhäufen, dass sie die Getreidevorräte aufkaufen könnten. Eine solche Summe kann nur aus einer Quelle stammen .«
    Cato nickte. »Vom überfallenen Münztransport .«
    Septimus räusperte sich. »Das bedeutet, dieser Cestius arbeitet mit den Liberatoren zusammen .«
    Narcissus bedachte ihn mit einem kühlen Blick. »Es sieht ganz danach aus. Cestius ist ein weiterer Gegner, mit dem wir uns zu gegebener Zeit befassen müssen. Zunächst aber werdet ihr beiden euch um Centurio Lurco kümmern. Was gedenkt ihr zu tun ?«
    »Nichts Besonderes « , sagte Macro. »Wir folgen ihm, warten, bis er allein ist, und reden in Ruhe mit ihm, falls wir Gelegenheit dazu haben. Wenn das nichts nutzt, geben wir ihm eins auf den Kopf. In beiden Fällen bringen wir ihn hierher und übergeben ihn an Septimus. Dann liegt es an euch, ihn so lange aus dem Verkehr zu ziehen, bis wir unseren Auftrag erledigt haben .«
    Der kaiserliche Sekretär starrte Macro einen Moment an, dann entgegnete er mit schneidender Stimme: »Ein brillanter Plan, ich muss schon sagen. Es ist ein Trost zu wissen, dass die Armee noch Strategen allerersten Ranges beschäftigt .«
    »Es wird klappen « , erwiderte Macro mürrisch. »Das allein zählt .«
    »Dann warten wir’s ab .« Narcissus seufzte. »Ich fürchte, unsere Zeit wird knapp, meine Herren. Es muss einen Grund geben, weshalb unsere Feinde Lurco verschwinden lassen wollen. Da muss mehr dahinterstecken als eine bloße Bewährungsprobe. Sie werden bald losschlagen, das weiß ich. Und die Liberatoren sind nicht die einzige Gefahr, mit der wir es zu tun haben. Das Gladiatorenspektakel des Kaisers wird den Pöbel eine Weile ablenken. Aber wenn wir ihm nicht bald etwas zu essen beschaffen, wird das Volk wie hungrige Wölfe über uns herfallen und Rom in Stücke reißen .«

Kapitel 15
    D ie Abenddämmerung sammelte sich über der Kapitale und hüllte sie in dünnen Nebel, als Centurio Lurco vom Prätorianerlager in die Stadt ging. Er trug einen dicken blauen Umhang, und allein die weichen Lederstiefel, die ihm bis zur Mitte der Wade reichten, ließen erkennen, dass er ein Mann von Stand war. Die Ausbuchtung an seiner Hüfte zeigte an, dass er bewaffnet war; Wegelagerer und kleine Räuberbanden stellten in den dunkleren Straßen und Gassen Roms eine erhebliche Gefahr dar.
    Macro und Cato folgten ihm in sicherem Abstand. Als sie nach der Unterredung mit Narcissus ins Prätorianerlager zurückgekehrt waren, hatten sie die Unterkunft des Centurios beobachtet und auf ihn gewartet. Am späten Nachmittag kam er in Militärtunika heraus und stattete dem Hauptquartier einen kurzen Besuch ab. Als die Abenddämmerung einsetzte, kam er im Umhang wieder heraus und machte sich auf den Weg zur Stadt, um sein nächtliches Vergnügen zu suchen. Cato und Macro hielten sich etwa fünfzig Schritte hinter dem Offizier. Wie Lurco waren auch sie bewaffnet, und Macro hatte einen mit Sand und kleinen Kieseln gefüllten Lederprügel dabei.
    Centurio Lurco spazierte sorglos den Hügel hinunter und sah sich auf den dunklen Straßen kein einziges Mal um. Es waren noch genügend Leute unterwegs, sodass Cato und Macro nicht auffielen, aber auch wiederum nicht so viele, dass sie Mühe gehabt hätten, Lurco im Auge zu behalten. Er hielt sich von den Hauptstraßen möglichst fern, wohl um Patrouillen und Kontrollpunkten der städtischen Kohorten aus dem Weg zu gehen.
    Während sie ihm in die Subura hinein folgten, flüsterte Macro Cato zu: »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Lurco freiwillig seine Zeit in dieser Kloake verbringt. Oder er hat einen schlechten Geschmack und Freunde, die ihn teilen .«
    »Ich wette, es gibt viele junge Lebemänner, für die es einen besonderen Reiz hat, sich unters Volk zu mischen « , erwiderte Cato. »Oder aber er hat ein bestimmtes Ziel .«
    Nach einer Weile bog der Centurio abrupt nach rechts in eine Straße ab.
    »Mist « , zischte Macro. »Er hat uns bemerkt .«
    Sie trabten zur Abzweigung und spähten vorsichtig um die schmutzige Ecke des Wohnblocks. Lurco war bereits ein ganzes Stück entfernt und schritt scheinbar sorglos aus. Sie ließen ihm einen ordentlichen Vorsprung, erst dann setzten sie die Verfolgung fort.
    »Weshalb

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