Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
Vom Netzwerk:
stellen wir ihn nicht jetzt gleich ?« , fragte Macro. »Bis zu der Wohnung ist es nicht weit .«
    Cato schüttelte den Kopf. »Erst mal sehen, wohin er will. Vielleicht gewinnen wir ja neue Erkenntnisse .«
    »Oder er führt uns zu einem Haufen pflichtvergessener Pissköpfe « , entgegnete Macro. »Oder wir verlieren ihn aus den Augen .«
    »Wenn wir uns vorsehen, wird das nicht passieren. Außerdem könnten wir hier für einen Auflauf sorgen. Wir warten lieber ab, mit wem er sich trifft, und passen dann einen Moment ab, wo er allein ist .« Cato wurde sich seines ziemlich herrischen Tons bewusst und musterte seinen Freund forschend, ob der vielleicht Anstoß genommen hatte. Macro aber nickte nur knapp, als hätte er einen Befehl bekommen. Cato wunderte sich ein wenig über den Anflug von Genugtuung, den der bedingungslose Gehorsam seines Freundes und seine Bereitschaft zum Unterordnen bei ihm auslösten. Vielleicht hatten sie beide sich inzwischen damit arrangiert, dass er jetzt einen höheren Rang bekleidete als sein ehemaliger Mentor. Aber war das wirklich schon Vergangenheit? Nein, noch nicht. Es gab noch vieles, was Macro ihn lehren konnte.
    »Achtung !« Macro versetzte Cato einen Stoß ihn die Rippen, bevor er in den stinkenden Unrat vor einem Metzgerladen treten konnte. »Pass auf, wo du hintrittst, Junge. Verdammt noch mal, muss ich ständig dein Kindermädchen spielen ?«
    Cato lachte.
    »Was ist denn so komisch ?«
    »Nichts. Mir ging nur was durch den Kopf .«
    Macro schaute finster drein. »Und deswegen wärst du beinahe voll in die Scheiße getrampelt .«
    Der Centurio hatte seinen Vorsprung vergrößert, und sie mussten sich beeilen, um ihn wieder einzuholen. Es wurde immer dunkler, und um Lurco nicht aus den Augen zu verlieren, mussten sie jetzt noch näher heran. Lurco ging den Viminalhügel hinunter, dann ließ er das Suburaviertel hinter sich und ging eine Straße hoch, die zum Quirinalhügel führte, wo einige der wohlhabendsten Einwohner Roms lebten. Zwischen ihren großen Villen lagen die bescheideneren Häuser einfacherer Bürger und die Behausungen derer, die sich aufgrund der vornehmen Nachbarschaft in das Viertel einkauften.
    Die Dämmerung war der Nacht gewichen, und inzwischen waren weniger Leute unterwegs. Lurco bog in eine Straße ein, die von herrschaftlichen Häusern gesäumt war. Die allein von imposanten Toren und schmalen Fensterschlitzen durchbrochenen schlichten Mauern führten in die Irre. Hinter den dicken Holzbohlen der Türen und ein gutes Stück von der Straße zurückgesetzt lagen prächtige Villen. Die größten Häuser hatten zudem kunstvolle Gärten, einige davon sogar mit Springbrunnen.
    Schließlich hielt Lurco vor einem eher bescheiden wirkenden Eingang an und strich seinen Umhang glatt, bevor er die Treppe hochstieg und anklopfte. Cato zog Macro in einen überwölbten Ladeneingang, von dem aus sie das Haus beobachten konnten, ohne von Lurco gesehen zu werden, falls er sich umblicken sollte. Lurco klopfte erneut, dann wurde das Eisengitter in der Tür geöffnet. Es folgte ein kurzer Wortwechsel, von dem Cato und Macro nichts mitbekamen, dann wurde die Tür geöffnet. Lurco trat ein, die Tür wurde geschlossen, und man hörte das Schleifgeräusch eines Metallriegels. Auf der Straße regte sich nichts bis auf eine weit entfernte Gestalt, die gleich darauf in der Dunkelheit verschwand.
    »Was jetzt ?« , fragte Macro. »Sollen wir warten, bis er wieder auftaucht ?«
    »Genau. Und wir beobachten, wer raus- und reingeht. Vielleicht erkennen wir ja jemanden .«
    Macro rieb sich die Hände. »Das könnte Stunden dauern .«
    »Gut möglich .«
    »Scheiße. Es könnte eine kalte Nacht werden .«
    Cato nickte und verkniff sich die Bemerkung, Macro solle aufhören, Banalitäten von sich zu geben. Eine Weile standen sie schweigend da, dann begann Macro mit den Füßen aufzustampfen, um sich warm zu halten. Das Geräusch der auf die steinerne Türschwelle knallenden Nagelstiefel war ohrenbetäubend laut. Cato wandte sich ihm stirnrunzelnd zu.
    »Es reicht! Du verrätst uns noch .«
    »An wen ?« Macro zeigte gereizt auf die menschenleere Straße.
    Cato presste die Lippen zusammen und entgegnete so ruhig wie möglich: »Es wäre gut, wenn wir wüssten, wem das Haus gehört. Wie wär’s, wenn du dich ein wenig umschauen würdest, während ich den Eingang beobachte? Vielleicht findest du jemanden, der dir Auskunft geben kann .«
    Macro musterte ihn skeptisch. »Und wenn Lurco in der

Weitere Kostenlose Bücher