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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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fragen würdest, ob der Junge hier ist? Das könntest du doch wenigstens für mich tun, was meinst du ?«
    »Ich bin nicht dein Sklave « , knurrte der Wachmann. »Ich lass mich von dir nicht scheuchen. Und der Herr möchte gewiss nicht gestört werden .«
    »Ist wohl ein schwieriger Typ, wie ?« , fragte Macro mitfühlend.
    Der Wachmann zeigte einen Anflug von Angst. Er schnalzte mit der Zunge. »Seneca ist in Ordnung. Aber seine Frau – die ist ein Miststück. Wenn jemand deren Fest stört, lässt sie einen gleich bis aufs Blut auspeitschen. Und Seneca führt es aus. Gehorcht ihr wie ein Schoßhund .«
    »Das ist übel .« Macro nickte und legte den Kopf schief, als überlege er. »Na gut, dann lassen wir’s dabei bewenden. Ich werde meinem Herrn sagen, dass ich den Jungen nicht finden konnte .«
    »Wäre für uns alle das Beste « , meinte der Wachmann erleichtert. Unvermittelt verhärtete sich seine Miene, und er schwang den Knüppel. »Und jetzt verzieh dich .«
    Macro nickte und entfernte sich über die Straßenmitte. Nachdem er zwei Grundstücke passiert hatte, ging er zurück zu der Gasse, wo Cato auf ihn wartete.
    »Hast du was rausgekriegt ?« , fragte Cato.
    »Genug .« Macro grinste. »Das Haus gehört dem Tutor des jungen Nero .«
    »Seneca ?« Cato atmete zischend aus.
    »Das ist noch nicht alles. Ich habe die Gemahlin des Kaisers unter den Gästen gesehen .«
    »Du hast sie gesehen? Wie das ?«
    Macro schilderte ihm, wie er auf die Mauer geklettert war und mit dem Wachmann gesprochen hatte.
    »Somit können wir eine Verbindung zwischen Lurco und den Liberatoren wohl ausschließen « , meinte Cato. »Agrippina und ihre Anhänger wünschen sich vermutlich eine Wiederherstellung der Republik ebenso wenig wie Claudius .«
    »Es sei denn, Lurco spioniert sie im Auftrag der Liberatoren aus « , sagte Macro.
    »Aber weshalb sollte Sinius ihn dann töten wollen ?«
    Macro verzog das Gesicht, verärgert darüber, dass er nicht selbst darauf gekommen war. »Verstehe. Vielleicht will man ihn ja töten, weil er ein Anhänger Agrippinas ist .«
    »Oder es ist reiner Zufall, dass Lurco an der Feier teilnimmt. Hast du gesehen, dass er mit ihr gesprochen hat? Oder mit Seneca ?«
    »Nein .«
    »Hm .«
    Beide Männer schwiegen einen Moment, dann zischte Cato verärgert. »Ich blicke da nicht durch. Was hat Narcissus uns diesmal wieder aufgehalst? Dass es eine Verschwörung gibt, steht außer Zweifel … vielleicht sogar mehr als nur eine Verschwörung .«
    Macro stöhnte. »Hör mal, Cato. Ich kriege Kopfschmerzen davon. Was soll das heißen, mehr als eine Verschwörung ?«
    Cato versuchte, die Informationen, die Narcissus ihnen vor Beginn des Einsatzes gegeben hatte, mit dem in Verbindung zu bringen, was sie seitdem in Erfahrung gebracht hatten. »Irgendetwas stimmt da nicht. Es gibt zu viele Widersprüche und Ungereimtheiten .« Er stockte und lächelte seinen Freund reumütig an. »Du hast ganz recht, wenn du sagst, diese Arbeit wäre nichts für uns. Richtiges Soldatenhandwerk ist mir lieber .«
    Macro klopfte ihm herzhaft auf den Rücken. »Ich hab doch gewusst, aus dir wird noch ein richtiger Soldat! Komm, jetzt sagen wir Narcissus, wir hätten genug von diesem Scheiß und wollten dorthin zurück, wo wir hingehören. Nämlich zur Legion. Selbst wenn wir dafür auf eine Beförderung verzichten müssen. Es muss doch was Besseres geben, als in einer kalten Nacht durch finstere Gassen zu schleichen « , schloss er voller Verachtung, die schon an Ekel grenzte.
    »Ich wünschte, es wäre so einfach. Narcissus wird uns nicht einfach gehen lassen. Und das weißt du genau « , sagte Cato verbittert. »Wir haben in dieser Sache keine Wahl. Wir müssen sie bis zum Ende durchstehen .« Er beugte sich vor und blickte zum Eingang des Hauses. »Erst mal warten wir darauf, dass Lurco wieder herauskommt .«
    Die Stunden, die sie im Ladeneingang hockend verbrachten, verstrichen quälend langsam. Cato fror mehr als sein Freund und zitterte vor Kälte, sosehr er sich zu beherrschen versuchte. Er hatte sich den Umhang untergelegt und die Arme um die Knie geschlungen. Die Straße lag still und verlassen da, nur hin und wieder kam ein Fußgänger oder es rumpelte ein Planwagen in Richtung Forum. Gelegentlich wehten vom Garten her das Gelächter und der Lärm der Feiernden heran. Gegen Mitternacht schließlich öffnete sich die Tür, und trüber Lichtschein fiel auf die Straße. Eine Gruppe junger Männer und Frauen kam heraus und

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