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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Zwischenzeit wieder rauskommt ?«
    »Er ist doch gerade erst rein. Ich nehme an, er wird noch eine Weile bleiben. Sollte er rauskommen, folge ich ihm und bringe ihn allein in die konspirative Wohnung. Dann treffen wir uns dort. Bleib nicht zu lange weg .«
    »Ist gut .« Macro stieß sich von der Einfassung des Eingangs ab und streckte sich. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass in beide Richtungen kein Mensch zu sehen war, trat er auf die Straße und eilte zur anderen Seite. Er wandte sich zum Hauseingang und ging daran vorbei, ohne stehen zu bleiben. Ein Stück weiter lag die Einmündung einer schmalen Gasse, die an der Hausseite entlangführte. Er bog ab und verschwand.
    Cato seufzte erleichtert auf. Macro war ein guter Soldat, aber die für eine Beschattung erforderliche Geduld zählte nicht zu seinen Eigenschaften. Cato ging in die Hocke und lehnte sich mit dem Rücken an die Ladentür.
    Die Gasse war kaum vier Fuß breit, und Macro vermutete, dass dies der Lieferantenzugang für die beiden angrenzenden Häuser war, darunter auch das, in dem Lurco verschwunden war. Die Wände ragten zu beiden Seiten hoch auf, und es war nur ein schmaler Streifen Nachthimmel zu sehen. Obwohl er über nacktes Erdreich ging, war das Geräusch seiner Stiefel doch gut zu hören, weshalb Macro sich bemühte, möglichst leise aufzutreten. Mit einer Hand fuhr er an der Wand entlang, streifte mit den Fingerspitzen über rissigen Putz und zu Tage tretenden Backstein. Nach etwa fünfzig Schritten gelangte er zu einer kleinen Tür. Leider abgeschlossen. Macro ging ein Stück weiter, dann hörte er auf einmal Stimmen, munteres Geplauder und Gelächter. Im nächsten Moment gesellte sich eine Flöte hinzu. Die Geräusche kamen von vorn. Ein Stück weiter hatte die Mauer nur noch die halbe Höhe, da an dieser Stelle der Garten begann.
    Macro eilte weiter, und der Lärm von der anderen Seite der Mauer übertönte das Geräusch seiner Stiefel. Weiter vorn überragte eine hohe Pappel die Mauer, und Macro hielt darauf zu. Wenn es ihm gelänge, auf die Mauer zu klettern, würde ihm der Baum Deckung geben. Dann könnte er Lurco beobachten und feststellen, mit wem er sich unterhielt. Allerdings war die Mauer gut zehn Fuß hoch. Macro gab ein ärgerliches Zischen von sich. Er schaute sich um, doch da war nichts, was er als Kletterhilfe hätte benutzen können. Mit einem resignierten Brummen zog er sein Schwert unter dem Umhang hervor und untersuchte mit der Spitze die Oberfläche der Mauer. Der Putz zerbröckelte bei der leichtesten Berührung, und die Ziegelsteine waren so weich, dass Macro eine Trittkerbe herausmeißeln konnte. Er arbeitete rasch und legte gleich mehrere Stufen an.
    Dann steckte er das Schwert in die Scheide, krallte die Finger in die Kerben, die er mit dem Schwert angelegt hatte, und stützte sich mit den Füßen ab. Vor Anstrengung verzerrte sich sein Gesicht. Er zog das Messer und vergrößerte die Kerben. Allmählich arbeitete er sich zur Mauerkrone hoch. Schließlich schob er das Messer in die Scheide zurück und packte den oberen Rand der Mauer. Er zog sich hinauf und half mit den Füßen nach, bis er mit dem Oberkörper auf der Mauerkrone lag. Er schöpfte eine Weile Atem, das Herz klopfte ihm von der Anstrengung bis zum Hals. Die Äste der Pappel schirmten ihn vor den Gästen der Gartenveranstaltung ab, und als er sich wieder erholt hatte, schwang Macro die Beine hoch und setzte sich auf, damit er den mauerumschlossenen Garten besser überblicken konnte.
    Sauber gestutzte Sträucher und geformte Büsche umgaben einen gepflasterten Bereich mit einem großen ovalen Teich in der Mitte. Auf kleinen Marmorsäulen standen Skulpturen. Trotz der Kühle saßen die Gäste draußen und wärmten sich an Kohlebecken, die um den Teich herum aufgestellt waren. Macro schätzte, dass mindestens hundert Personen anwesend waren. Überwiegend jüngere Männer wie Lurco, teuer gekleidet. Doch es waren auch Frauen in kurzen Tuniken zugegen, dem üblichen Gewand der Prostituierten. Die meisten waren grell geschminkt, hatten sich das Gesicht weiß gepudert und die Augen mit Kajal betont. Ihr Haar war zu kunstvollen Zöpfen und Locken arrangiert. Sklaven boten heißen Wein an, Dampffahnen wehten ihnen nach. Macro leckte sich bei dem Anblick die Lippen und hoffte, er und Cato würden sich auf dem Rückweg, wenn sie ihre Aufgabe erledigt hatten, im Fluss des Weins einen Krug genehmigen können.
    Um besser sehen zu können, rückte er noch ein

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