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Caylebs Plan - 6

Titel: Caylebs Plan - 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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aus irgendeinem unerfindlichen Grund landwirtschaftliche Geräte charisianischen Ursprungs von Charis nach Shwei transportiert hat, geradewegs durch unsere Blockade von Corisande hindurch, habe zu jenem Zeitpunkt auch noch ... deutlich wertvollere Fracht geladen?«
    Dieses Mal war die Beunruhigung der Corisandianer unverkennbar, und Cayleb schüttelte den Kopf.
    »Meine Lords, so sehr es mich auch schmerzt zuzugeben, dass meine Navy tatsächlich nicht unfehlbar ist, muss ich doch einräumen, dass wir die Schwinge unbehelligt passieren ließen.« Er verzog das Gesicht, doch zugleich war in seinen Augen auch ein Funkeln zu erkennen. »Erst als uns gewisse andere Quellen bestätigten, dass sich Prinzessin Irys und Prinz Daivyn derzeit nicht in Corisande aufhielten, hat eine genauere Untersuchung des Berichtes, den mir der Captain der Daum Star vorgelegt hat, ergeben, dass drei Passagiere an Bord besagten geheimnisvollen Schiffes namens Schwinge waren. Da Graf Coris Sie nicht zu unserer heutigen Besprechung begleitet hat, darf man wohl darauf schließen, dass er neben den Durchlauchten der dritte Passagier ist. Denn ich bezweifle stark, der Grund für Coris' Fehlen sei darin zu suchen, dass Sie beide ihn in Ihrer Zerstreutheit einfach vergessen haben. Und ich an Prinz Hektors Stelle wüsste unter all meinen Ratgebern nur wenige zu nennen, denen ich meine Kinder gern in Obhut gäbe. Tatsächlich fallen mir nur drei oder vier ein, und zwei davon sitzen am heutigen Morgen mir gegenüber am Tisch.«
    Tartarian und Anvil Rock wechselten einen Blick. Dann wandte sich Tartarian an Cayleb.
    »Langfristig gesehen hat es wenig, wenn nicht keinen Sinn, Eure Vermutung abzustreiten, Euer Majestät, also: Ja, die genannten drei waren auf der Schwinge.«
    »Dacht ich's mir!« Cayleb nickte. »Und um die Frage zu beantworten, die Sie noch nicht ausgesprochen haben, Mein Lord: Ich gehe davon aus, dass alle drei wohlbehalten ihr Ziel erreicht haben.« In Wahrheit wusste Cayleb bereits ganz sicher, dass Irys und Daivyn ohne weitere Zwischenfälle die Shwei Bay erreicht hatten. Ohne sich etwas anmerken zu lassen, fuhr er fort: »Natürlich vermag niemand die Launen von Wind und Wetter vorherzusagen - Sie als Admiral werden das genauso gut wissen wie ich. Aber mit Ihrem kleinen Täuschungsmanöver haben Sie den einen Kreuzer, der die Schwinge tatsächlich aufgebracht hat, gänzlich hinters Licht geführt, und dazu möchte ich Ihnen gratulieren. Auch wenn das natürlich Ihre derzeitige Lage noch zusätzlich verkompliziert, nicht wahr?«
    »Nun, man könnte behaupten, es stelle zumindest eine geringfügige Komplikation dar«, gestand Tartarian mit einem schiefen Grinsen ein.
    »Anders kann es wohl auch kaum sein«, pflichtete Cayleb ihm bei. »Und angesichts Ihrer Wortwahl, Mein Lord«, er blickte Anvil Rock an, »scheint offenkundig, dass Sie und Graf Tartarian - und wie ich annehmen muss, auch der ganze Rat - sich darauf geeinigt haben, Daivyn als den Prinzen von Corisande anzuerkennen, seiner Abwesenheit zum Trotz, und obwohl es weitere mögliche Bewerber für den Thron gibt.«
    »Das stimmt«, bestätigte Anvil Rock knapp.
    »Ich denke, das war unter den gegebene Umständen wohl das Vernünftigste«, gab Cayleb zurück. »Andererseits entstehen so gewisse Schwierigkeiten. Sicher werden Sie nachvollziehen können, dass es mir angesichts der Spannungen zwischen Charis und Corisande nicht behagt, egal welches Mitglieder aus dem Hause Daykyn auf dem Thron von Corisande verbleiben zu lassen, selbst als Vasall des Charisianischen Kaiserreiches. Die Vorstellung, dass der Erbe des Thrones sich außerhalb des Fürstentums befindet und daher von unseren Feinden als Druckmittel gegen Charis eingesetzt werden kann, behagt mir noch weniger.«
    »Ob es Euch in diesem Falle behagt, Euer Majestät, oder nicht: Graf Tartarian und ich haben weder das Recht noch die Absicht, unseren rechtmäßigen Prinzen abzusetzen.«
    »Ah, ich sehe schon, dass Sie in dieser Hinsicht sehr starrsinnig zu sein beabsichtigen.« Das Lächeln, das kurz Caylebs Lippen umspielte, nahm seinen Worten einen Großteil ihrer Schärfe.
    »Das ist richtig, Euer Majestät«, erwiderte Anvil Rock, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Es mag Sie überraschen, Mein Lord, aber ich halte Sie für einen integren Mann und finde Ihre Entscheidung in mehrerlei Hinsicht richtig.«
    Unwillkürlich hob Anvil Rock eine Augenbraue. Cayleb gestattete sich ein leises, aber sehr raues Lachen.
    »Verstehen

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