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Caylebs Plan - 6

Titel: Caylebs Plan - 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Aufstände gegen die Autorität des Kaiserreichs herumzuschlagen. Es ist in meinem eigenen Interesse, die Bedingungen für Corisande so annehmbar zu formulieren wie den charisianischen Sicherheitsinteressen nach möglich. Das ist im Übrigen der überzeugendste und beste Grund, warum ich von einem Attentat auf Hektor in jedem Falle abgesehen hätte. Ich möchte nicht so tun, als hätte ich die Absicht gehabt, ihn auf dem Thron zu belassen. Aber sein Tod ist meiner Sache alles andere als hilfreich.«
    Cayleb bemerkte, dass sein vernünftiger Tonfall seine Wirkung nicht verfehlte. Anvil Rock und Tartarian schienen zudem ein deutlich brutaleres Vorgehen von Charis' Kaiser erwartet zu haben.
    »Aus sowohl Ihrem als auch meinem Blickwinkel betrachtet ist der verständliche Zorn, den die Ermordung Prinz Hektors hervorrufen wird, äußerst bedauerlich«, fuhr er fort. »Es wird noch mehr Widerstand gegen die Eingliederung Corisandes ins Kaiserreich geben. Auch wenn ich das anerkenne, kann ich unter diesen Umständen die Kapitulationsbedingungen nur deutlich härter und restriktiver formulieren als vor Hektors Ableben.
    Das wird für jeden von Ihnen Konsequenzen haben, für Adel wie Bürgerliche. Das bedauere ich, aber ich vermag es nicht zu ändern. Ich sehe auch, in welcher ... prekären Lage Sie beide sich befinden; ich sehe die Gefahr eines Grabenkampfes der verschiedenen Fraktionen, sollte es zu einer Anfechtung der Erbfolge kommen, und ich weiß um die anderen immens destabilisierenden Folgen, die der Mord an Prinz Hektor nach sich ziehen wird. Zweifellos werden die Bedingungen, die Sie beide zu akzeptieren und durchzusetzen vermögen, dadurch unmittelbar beeinflusst. Ich bin bereit, dies bei unseren Verhandlungen zu berücksichtigen. Trotzdem werden sämtliche Bedingungen, auf die wir uns letztendlich möglicherweise verständigen, immer noch meine Bedingungen sein. Mit weniger als dem kann ich mich nicht zufrieden geben, und offen gesagt: Ihre militärische Position gestattet Ihnen nicht, mehr als das zu verlangen.«
    Wieder hielt Cayleb inne, ließ den corisandianischen Unterhändlern Zeit, das Gehörte zu verarbeiten. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und blickte sie über den Tisch hinweg schweigend an.
    »Es gibt«, fuhr er schließlich fort, »einen Grund, warum ich unmittelbar mit Ihnen spreche, ohne Scharen von Ratgebern und Rudeln von Botschaftern. Ich möchte, dass es keine Missverständnisse und keinerlei Grauzonen gibt. Und ich möchte, dass Ihnen bewusst ist und Sie es auch jederzeit vor anderen bestätigen können, dass Sie mit mir persönlich gesprochen haben. Sie haben meine Bedingungen gehört und meine Bedingungen akzeptiert. Ich werde Ihnen auch im Nachhinein nicht mehr abverlangen.«
    »Ich weiß Euer Majestät Offenheit zu schätzen«, gab Anvil Rock nach kurzem Schweigen zurück. »Ich meinerseits werde nicht so tun, als hätte ich in allen Phasen gern gehört, was Ihr zu sagen hattet. Und wenngleich ich Eure Position verstehen kann und auch zu würdigen weiß, bin ich nicht versucht, die Interessen von Corisande oder die Prinz Daivyns denen von Charis zu opfern. Und ob Ihr nun an dem Attentat auf Prinz Hektor und Kronprinz Hektor beteiligt wart oder nicht: Eure Analyse der Auswirkungen dieses Doppelmordes auf die Innenpolitik des Fürstentums deckt sich im Großen und Ganzen mit der des Grafen Tartarian oder der meinen. Niemand von uns möchte in eine Lage geraten, in der bewaffneter Widerstand gegen die charisianische Autorität oder auch nur ein Konflikt zwischen den verschiedenen Fraktionen Corisandes dazu führt, dass Charis Strafmaßnahmen gegen Prinz Daivyns Untertanen verhängt.«
    Während er sprach, beobachtete er aufmerksam Caylebs Mienenspiel. Der Kaiser lächelte.
    »Mir ist aufgefallen, dass Sie gerade von Prinz Daivyn gesprochen hatten, Mein Lord«, bemerkte er.
    »Er ist der rechtmäßige Erbe Prinz Hektors«, gab Anvil Rock zurück.
    »Das wohl«, stimmte Cayleb ihm zu. »Bedauerlicherweise hält er sich aber derzeit nicht im Fürstentum auf, nicht wahr?«
    Beide corisandianischen Grafen erstarrten, und Cayleb zuckte die Achseln.
    »Ich weiß, dass diese Tatsache noch nicht allgemein bekannt ist, meine Herren. Trotzdem haben meine Agenten und ich von seiner Abwesenheit erfahren - und der von Prinzessin Irys. Ich glaube, einer meiner Kreuzer hätte die beiden beinahe aufgegriffen. Sagen Sie es mir: Liege ich mit der Vermutung richtig, die harchongesische Galeone Schwinge, die

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