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Caylebs Plan - 6

Titel: Caylebs Plan - 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Sie mich nicht falsch, Mein Lord! Ihre Entscheidung für richtig zu halten ist nicht das Gleiche wie die Situation gutzuheißen. Trotzdem: Nun einen Erbfolgestreit zu beginnen wäre momentan für keinen von uns von Vorteil. Das bedeutet, ich bin bereit, den jungen Daivyn als rechtmäßigen Prinzen von Corisande anzuerkennen und zugleich auch als Herzog von Manchyr.«
    Die Körpersprache der beiden Corisandianer zeigte, dass sie sich sichtlich entspannten. Cayleb allerdings war noch nicht ganz fertig.
    »Wie letztendlich hinsichtlich Daivyns Anspruch auf die Krone zu verfahren ist, bleibt vorerst abzuwarten. Wenn er den Wunsch hat, sie zu behalten - oder auch sein Herzogtum, wenn wir schon dabei sind -, dann wird er Kaiserin Sharleyan und mir Lehnstreue schwören müssen. Dieser Eid wird auch für sämtliche Angehörige des Adels von Corisande bindend sein. Ich werde allerdings keine seiner Würden bestätigen, solange er sich in den Grenzen eines anderen Reiches aufhält. Denn ich muss sicher sein können, dass er für sich selbst spricht und nicht durch jemand anderen gesteuert wird. Bis ich mir dessen sicher sein kann, wird sein Herzogtum für ihn durch eine Person meiner Wahl verwaltet. Ich würde es vorziehen, wenn es sich bei besagter Person um einen Corisandianer handelt, nicht um einen Außenstehenden, der auf diese Weise Manchyr aufgezwungen würde. Ich wüsste es zu schätzen, wenn Sie mir Vorschläge für einen geeigneten Verweser unterbreiten würden.«
    Wieder wechselten Anvil Rock und Tartarian einen bedeutungsschweren Blick. Eine Weile herrschte Schweigen. Dann räusperte sich Anvil Rock.
    »Was genau verlangt Ihr von Corisande, Euer Majestät?«, fragte er geradeheraus.
    »Ich denke, die wichtigsten Punkte habe ich bereits dargelegt. Insbesondere verlange ich, dass Corisande die Hoheit von Charis anerkennt und sämtliche Mitglieder des corisandianischen Adels, jeder für sich, der charisianischen Krone Lehnstreue schwören. Ich verlange die Zusammenarbeit Ihres eigenen Parlaments und Ihrer eigenen Rechtsgelehrten bei der Zusammenführung von corisandianischem und charisianischem Gesetz. Ich benötige eine förmliche Bestätigung Corisandes, dass der Corisande-Bund aufgelöst ist ebenso wie die Bestätigung der bereits erreichten dauerhaften Eingliederung von Zebediah in das Kaiserreich - als eigenständige Provinz. Ich werde einen Gouverneur für Corisande ernennen, der in meinem Namen und im Namen von Kaiserin Sharleyan handelt und durch eine charisianische Garnison unterstützt wird. Sämtliche corisandianischen Kriegsschiffe werden dem Hause Ahrmahk überlassen und anschließend in die Imperial Charisian Navy eingegliedert; sämtliche corisandianischen Armee-Einheiten werden aufgelöst. Und ich bestehe darauf - und das aus Gründen, die Sie beide gewiss sofort einsehen werden -, dass die Anzahl der waffentragenden Gefolgsleute, die einem corisandianischen Adeligen zustehen, deutlich reduziert wird.«
    Die Gesichter der Corisandianer verrieten deutlich die Anspannung, unter der sie standen, während der Kaiser sprach. Cayleb sprach in dem gleichen ruhigen, gemessenen Ton weiter.
    »Ich meinerseits garantiere den Schutz von Personen und Eigentum sämtlicher Untertanen von Corisande. Es wird keine allgemeine Pfändung von Privatbesitz erfolgen, und auch das Krongut bleibt unangetastet. Sämtliche Rechte eines Untertanen von Charis werden auch jedem Corisandianer gewährt, der dem Kaiserreich Lehnstreue schwört. Corisandianern, die dies wünschen, wird auch gestattet sein, im charisianischen Militär zu dienen.«
    »Und die Kirche, Euer Majestät?«, erkundigte sich Tartarian leise.
    »Und die Kirche, Mein Lord?« Cayleb sprach fast ebenso leise wie Tartarian, und sein Lächeln wirkte alles andere als freundlich. »Die Kirche von Charis folgt der Krone von Charis.«
    »Und was genau bedeutet das, Euer Majestät?«, fragte Anvil Rock nach, und seine Stimme klang nun deutlich harscher als zuvor.
    »Das bedeutet, die Bischöfe und sämtliche weiteren Geistlichen der Kirche hier in Corisande werden aufgefordert, ihre Treue zur Kirche von Charis kundzutun und Erzbischof Maikel als den Primaten besagter Kirche anzuerkennen«, erklärte Cayleb unumwunden. »Bischöfe oder Priester, die das nicht guten Gewissens tun können, werden ihres Amtes enthoben. Eine Weigerung zieht keine Inhaftierung nach sich, niemand wird ins Exil gezwungen, kein Geistlicher muss seine Priesterhaube ablegen. Wie Erzbischof Maikel

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