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Cedars Hollow (German Edition)

Cedars Hollow (German Edition)

Titel: Cedars Hollow (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Schaefer
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herzlich wie für sie üblich, aber gleichzeitig wirkte es zögerlicher als sonst und irgendwie besorgt. Sie blieb einfach an ihrem Platz sitzen und tat so, als wäre es nie anders gewesen.
    Scheinbar war ich innerhalb von zwei Wochen zur Außense i terin mutiert. Diese Erkenntnis sickerte in mein Bewusstsein, beeindruckte mich aber nicht. Für mich hatte sich alles verä n dert, was kümmerte mich da noch etwas dermaßen Nebensäc h liches?
    Es gab allerdings doch eine Sache, die mich nicht ganz kalt ließ. Ich wusste, dass ich diejenige war, über die die anderen in der Mittagspause reden würden, als sei das, was geschehen war, nichts weiter als eine Lappalie, die es nun zu analysieren galt, und der Tod meiner Mutter nur eine Schlagzeile, über die man diskutieren konnte.
    Ich presste die Lippen aufeinander und versuchte, die Tränen zu unterdrücken, die in mir aufstiegen. Die ganze Zeit über spürte ich Joannes besorgten Blick auf mir, doch sie sagte nichts, und ich war ihr dankbar dafür.
    Der Schultag zog sich zäh dahin. Die meiste Zeit versuchte ich, meinen Mitschülern aus dem Weg zu gehen, was mir aber nur selten gelang. Sie schienen überall zu sein und mir sogar zu folgen. Selbst auf der Toilette begegnete ich den neugierigen Blicken einiger Sechstklässlerinnen.
    Als der Unterricht endlich zu Ende war, packte ich meine S a chen hastig zusammen. Ich wollte gerade an Joannes Seite das Klasse n zimmer verlassen, als mich Mrs. Doyle, unsere Englischlehrerin, z u rückhielt.
    „Miss Willems?“
    Ich drehte mich zu ihr um. „Ja?“, fragte ich mit einer Stimme, die selbst in meinen Ohren viel zu brüchig klang.
    Zu meiner Überraschung konnte ich den mitleidigen Au s druck, den so viele andere Menschen in meiner Gegenwart au f setzten, in Mrs. Doyles Gesicht nicht entdecken. Ich war e r leichtert, denn sie sah mich so ernst an wie immer.
    „Miss Clarke, Sie können gehen“, sagte Mrs. Doyle an Joanne g e wandt. Joanne runzelte die Stirn, entgegnete aber nichts und verließ das Klassenzimmer. Ich stand perplex da und war s i cher, dass man mir die Besorgnis vom Gesicht ablesen kon n te.
    „Miss Willems“, begann Mrs. Doyle und krempelte sich die Ärmel ihrer Bluse hoch. „Sie haben heute recht abwesend g e wirkt.“
    „Es tut mir leid. Ich …“ Ich wusste nicht, was ich sagen sol l te.
    „Sie brauchen sich nicht bei mir zu entschuldigen“, sagte sie. „Was ich eigentlich wissen möchte ist, wie es Ihnen geht.“
    Ich knetete nervös meine Hände. „Wollen Sie die ehrliche Antwort oder die höfliche?“
    Mrs. Doyles Lippen deuteten ein Lächeln an. „Die ehrliche.“
    „Nicht sehr gut.“
    Mrs. Doyle nickte. „Mein herzliches Beileid“, sagte sie leise.
    Ich konnte nichts erwidern. Ich hatte diesen Satz in letzter Zeit so oft gehört, dass er keine Bedeutung mehr hatte.
    „Ich kann Sie sehr gut verstehen“, sagte Mrs. Doyle. „Wenn Sie möchten, befreie ich Sie nächstes Mal vom Englischunte r richt. Sie sind noch immer meine beste Schülerin, ich denke also nicht, dass es zu Ihrem Schaden sein wird.“
    „Danke“, krächzte ich. „Aber ich schaffe das schon.“
    „Das bezweifle ich nicht.“
    Ein peinliches Schweigen trat ein. Ich heftete den Blick auf meine Fingernägel und wartete, aber Mrs. Doyle machte keine Anstalten, mich zu entlassen.
    „Ich muss gehen“, sagte ich schließlich.
    Mrs. Doyle nickte. „Natürlich.“
    Ich verschwand nach draußen auf den Korridor, schloss die Kla s senzimmertür hinter mir und atmete tief durch. Ein leichtes Schwi n delgefühl überkam mich, doch ich kämpfte es nieder.
    „Geht es dir gut?“, fragte Joanne, die ich bis zu diesem A u genblick noch gar nicht bemerkt hatte.
    „Sicher“, sagte ich und zwang mich zu einem Lächeln. „Alles be s tens.“
    Joanne nickte, doch der Anflug von Zweifel in ihrem Gesicht entging mir nicht.
    Würde das jemals aufhören?
     
    Zu Hause erwartete mich nichts als Stille. Ich hatte keinen Hunger, also zog ich mich nach oben in mein Zimmer zurück und erledigte halbherzig meine Hausaufgaben.
    Dad war nicht da. In letzter Zeit blieb er immer länger im Büro, vielleicht, weil er mir aus dem Weg gehen wollte. Ich nahm es ihm nicht übel, schließlich benahm ich mich kaum besser als er.
    Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen und schloss die Augen, doch es gelang mir nicht, abzuschalten. Die Bilder, die mich seit zwei Wochen verfolgten, wollten nicht verschwinden.
    Nein! , schrie meine Mutter in meinem

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