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Cedars Hollow (German Edition)

Cedars Hollow (German Edition)

Titel: Cedars Hollow (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Schaefer
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Sie starrten mich an, obwohl das u n möglich war.
    Mein Schrei blieb mir in der Kehle stecken. Ich taumelte z u rück, ruderte mit den Armen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, doch es half nichts. Ich kippte nach hinten um, fiel und fiel.
    Der Aufprall kam, und er war äußerst schmerzhaft. Ich sah mich erschrocken um und tastete meine Umgebung ab. Mit meinen Fi n gern stieß ich auf etwas Feuchtes, Klumpiges. Im nächsten Auge n blick begriff ich, dass es Erde war.
    Der Albtraum nahm kein Ende. Ich befand mich auf einem Frie d hof, und ich war in ein frisch geschaufeltes Grab gefallen.
    Meine Atmung wurde panisch. Entsetzt blickte ich nach oben. Am Rand der Grube stand meine Mutter mit ihren leeren Augenhöhlen. Sie hielt eine Schaufel in den Händen und b e gann, die Grube langsam mit frischer Erde zu füllen.
    „Nein!“, rief ich. „Nein, lass das!“
    Das Lachen war das glockenhelle Lachen me i ner Mom.
    „Hazel!“
    Jemand umfasste mein Handgelenk. Ich konnte nichts mehr sehen, wehrte mich blind gegen den Angriff.
    „Hazel, ich bin’s! Wach auf, du träumst nur.“
    Mit letzter Kraft gehorchte ich der vertrauten, tiefen Stimme, einer Stimme, die mich an warme, leichte Tage erinnerte. Die meines V a ters. Das schreckliche Bild meiner Mutter verschwamm. Ich kehrt e zurück in die Realität und schlug die Augen auf.
    Ich lag in meinem Bett. Dad beugte sich über mich und hielt noch immer mein Handgelenk umfasst. Als er mich schließlich losließ, lächelte er, doch das Lächeln wirkte maskenhaft, und seine verwei n ten Augen straften ihn Lügen.
    „Du hast wieder geträumt“, sagte er.
    Ich setzte mich auf, nickte benommen und heftete meinen Blick auf das Muster meiner Bettwäsche. Es war nicht das erste Mal seit dem Tod meiner Mom, dass sie mich in meinen Träumen besuc h te. Mein Vater kannte meine nächtlichen Schreie schon zur Genüge.
    „Willst du ein Glas Wasser?“
    Ich schüttelte den Kopf und wich seinem Blick aus.
    „Schlaf weiter“, sagte er. „Du solltest ausgeruht sein, wenn du mo r gen wieder zur Schule gehst.“
    Der Gedanke an die Schule und meine Freunde war in letzter Zeit in weite Ferne gerückt. Nach dem Tod meiner Mutter war ich zwei Wochen nicht zur Schule gegangen. Morgen würde ich mich zum ersten Mal wieder meinen Mitschülern stellen mü s sen, und mir graute davor. Ich konnte mir ihre Mienen bildlich vorstellen, ihre mitleidigen Blicke, ihr gemurmeltes Beileid. In letzter Zeit hatten mich alle Me n schen wie einen Geist beha n delt.
    Ich legte mich wieder hin und starrte an die Decke, die in der Fin s ternis dunkelgrau wirkte. Dad stand auf und ging zur Tür.
    „Schlaf gut“, sagte er und verließ das Zimmer.
    Eine Weile lag ich da und umklammerte die Bettdecke. Die Müdi g keit ließ sich schwer auf meine Augenlider nieder, während ich ve r suchte, sie zu vertreiben. Es war ein aussichtsloser Kampf. Irgen d wann schloss ich die Augen und fiel in e i nen unruhigen, aber diesmal glücklicherweise traumlosen Schlaf.
     
    Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich überrascht, wie au s geruht und beinahe normal ich mich fühlte.
    Ich ließ mir Zeit beim Anziehen, ging nach unten und scha u felte lustlos ein paar Löffel Cornflakes in mich hinein. Mit e i nem Schluck Wasser spülte ich die trockenen Bissen hinunter. Mein Magen begann zu rebellieren, was ich ignorierte.
    Der Gedanke an die Schule machte mich nervös. Ich fühlte mich eigentlich noch nicht bereit dazu, aber ich würde es schon durchst e hen. Irgendwie.
    „Alles okay?“, fragte Dad und riss mich aus meinen Geda n ken.
    Ich drehte mich um und verzog meine Lippen zu einem verzweife l ten Abklatsch eines Lächelns. Er bemerkte es nicht, sein Blick schweifte in die Ferne. Ich sah ihm an, dass er die Nacht nicht mit Schlafen, sondern mit Weinen verbracht hatte.
    „Klar“, sagte ich und machte mich daran, die Küche zu ve r lassen.
    Seit dem Tod meiner Mutter hatten wir kaum mehr als ein paar b e de u tungslose Worte gewechselt. Er ging mir aus dem Weg, ich ihm. Unsere wen i gen Gespräche verliefen fast immer gleich.
    Geht es dir gut?
    Ja, sicher.
    Gut.
    Ich hatte mich daran gewöhnt, allein zu sein und mich um mich selbst zu kümmern. Mir war keine andere Möglichkeit gebli e ben.
    Mit meiner Schultasche unter dem Arm verließ ich das Haus und machte mich auf den Schulweg. Es war eiskalt draußen, eher winte r lich als herbstlich. Die Luft war feucht und e r schwerte das Atmen. Innerhalb weniger

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