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Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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Wasser einschenkte, sagte sie leiser: »Das ist wohl das Problem, wenn man eine unüberschaubare Festung voller erfahrener Krieger angreift: Man muss cleverer sein als wir, wobei Berick das mit seiner Grausamkeit fast wettmacht. Die Assassinen, die ihm in die Hände gefallen sind, kamen alle in Einzelteilen zurück.« Sie schüttelte den Kopf. »Brutalität macht ihm Spaß.«
    »Und Ansel weiß, wovon sie redet«, pflichtete Mikhail mit gedämpfter Stimme bei. »Sie hatte das Vergnügen, ihn kennenzulernen.«
    Als Celaena die Augenbraue hochzog, schnitt Ansel eine Grimasse. »Nur weil ich die Charmanteste von euch bin. Der Meister schickt mich ab und zu nach Xandria, um mit Berick zu verhandeln. Zum Glück wagt er es bislang nicht, die Gespräche abzubrechen, aber irgendwann werden meine Kurierpflichten mich Kopf und Kragen kosten.«
    Mikhail sah Celaena augenrollend an. »Sie macht’s gern dramatisch.«
    »Und wie.«
    Celaena warf den beiden ein schwaches Lächeln zu. Seit Ansel zu essen begonnen hatte, waren mehrere Minuten vergangen und sie war noch ziemlich lebendig. Celaena kostete ein Stück Fleisch und war total überrascht, wie scharf-würzig und rauchig es schmeckte. Begeistert begann sie zu essen. Während Ansel sich mit Mikhail unterhielt, nutzte sie die Gelegenheit, sich umzusehen.
    Abgesehen von den Märkten in Rifthold und den Sklavenschiffen in Skull’s Bay hatte sie noch nie so viele Menschen aus den verschiedensten Königreichen und Kontinenten beieinander gesehen. Und obwohl die meisten hier ausgebildete Killer waren, war die Stimmung friedlich und gelöst – fast heiter. Sie sah kurz zu dem Tisch mit den ausländischen Würdenträgern, die Ansel erwähnt hatte. Es waren Männer und Frauen, die sich, über ihr Essen gebeugt, leise unterhielten und ab und zu den Blick über die Assassinen im Raum wandern ließen.
    »Ach«, sagte Ansel leise. »Die zanken sich bloß darüber, wem von uns sie ein Angebot machen sollen.«
    »Ein Angebot?«
    Mikhail beugte sich vor, damit er die Gesandten durch die Menge sehen konnte. »Sie kommen von Höfen aus dem Ausland, um den Assassinen, von denen sie am meisten beeindruckt sind, eine Stellung anzubieten. Manchmal ist es nur ein Auftrag, manchmal ein Vertrag auf Lebenszeit. Jeder von uns darf fortgehen, wenn er will. Aber nicht alle wollen es.«
    »Und ihr beide …?«
    »O nein«, sagte Ansel. »Mein Vater würde mir die Seele aus dem Leib prügeln, wenn ich mich an einen fremden Hof binden würde. Für ihn ist das eine Art von Prostitution.«
    Mikhail lachte leise. »Und ich bin gern hier. Sollte ich irgendwann gehen wollen, werde ich es den Meister wissen lassen. Aber bis dahin …« Er richtete den Blick auf Ansel und Celaena hätte schwören können, dass sie leicht errötete. »Bis dahin habe ich meine Gründe hierzubleiben.«
    »Von welchen Höfen kommen die Würdenträger?«
    »Von keinem aus Adarlans Machtbereich, falls du das meinst.« Mikhail kratzte sich die kurzen Bartstoppeln. »Unser Meister weiß ganz genau, dass alles von Eyllwe bis Terrasen das Hoheitsgebiet deines Meisters ist.«
    »Allerdings.« Eigentlich wusste Celaena nicht, warum sie das sagte. Nach dem, was Arobynn ihr angetan hatte, war ihr die Lust vergangen, die Assassinen in Adarlans Reich zu verteidigen. Aber es beeindruckte sie doch, alle diese Assassinen – so viel Stärke und Wissen – hier versammelt zu sehen und zu wissen, dass sie es nicht wagen würden, in Arobynns – und ihr eigenes – Gebiet einzudringen …
    Sie aß schweigend weiter, während Ansel, Mikhail und ein paar andere um sie herum sich leise unterhielten. Schweigegelübde, so hatte Ansel vorher erklärt, legte man für so lange ab, wie der Einzelne es für richtig hielt. Manche verbrachten ein paar Wochen in Schweigen, andere Jahre. Ansel wollte anscheinend einmal für einen Monat stumm bleiben, gab aber schon nach zwei Tagen auf. Sie redete einfach zu gern. Das leuchtete Celaena sofort ein.
    Einige Leute um sie herum verständigten sich in einer Zeichensprache, die Ansel und Mikhail offenbar auch beherrschten, selbst wenn sie manchmal mehrere Anläufe brauchten, um die vagen Gesten richtig zu deuten.
    Plötzlich spürte Celaena einen Blick auf sich und versuchte sich nichts anmerken zu lassen, als sie einige Plätze weiter einen gut aussehenden jungen Mann mit dunklem Haar entdeckte, der sie beobachtete. Oder ihr vielmehr verstohlene Blicke zuwarf, denn seinemeergrünen Augen richteten sich immer nur kurz

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