Celinas Tochter
Erklärung dieses Seelenklempners hätte ich Ihre Bitte abgelehnt. Also, während Sie da drauÃen in der weiten Prärie herumpirschen, vergessen Sie nicht, daà mein Hintern auch Gefahr läuft, versengt zu werden.« Er hob den Kopf und sah sie grimmig an. »Bauen Sie keine ScheiÃe.«
»Das heiÃt, ich darf nach West Texas fahren?«
»Da ist es doch passiert, oder?«
»Ja, aber was wird aus meinen laufenden Fällen?«
»Ich übergebe die Vorbereitungen den Assessoren und bitte um Terminverschiebung. Inzwischen werde ich mit dem Staatsanwalt in Purcell reden. Wir waren zusammen auf der Uni. Er ist der perfekte Mann für das, was Sie vorhaben. Er gehört zum Durchschnitt und hat eine Frau geheiratet, die
eine Klasse zu hoch ist für ihn. Allen will er es ständig recht machen. Ich werde ihn bitten, Sie mit allen Kräften zu unterstützen.«
»Verraten Sie noch keine Einzelheiten, ich will nicht, daà sie gewarnt sind.«
»Okay.«
»Ich danke Ihnen, Greg«, sagte sie voller Inbrunst.
»Nicht so hastig«, dämpfte er ihre Begeisterung. »Wenn Sie sich da drauÃen in die Klemme manövrieren, werde ich mich von Ihnen lossagen. Der Generalstaatsanwalt macht kein Geheimnis daraus, daà ich sein nächster Erbe bin. Ich will den Job, und mein Schönstes wäre, wenn ich eine gutaussehende, gewiefte Braut als Leiterin einer meiner Abteilungen vorzuweisen hätte. Das kommt bei den Wählern gut an.« Er richtete seinen nikotinbraunen Zeigefinger auf sie. »Aber wenn Sie auf den Hintern fallen, hab ich Sie nie gekannt, Kleines. Kapiert?«
»Sie sind ein skrupelloser Bastard.«
Er grinste wie ein Krokodil. »Nicht mal meine Mama hat mich besonders gemocht.«
»Ich schick Ihnen eine Postkarte.« Sie wandte sich zum Gehen.
»Moment mal. Da ist noch etwas. Sie haben dreiÃig Tage.«
»Was?«
»DreiÃig Tage, um etwas rauszufinden.«
»Aber...«
»Länger kann ich Sie nicht entbehren, ohne daà der Rest der Indianer hier nervös wird. Das ist sowieso länger, als es Ihre Ahnung und die schwindsüchtigen Beweise rechtfertigen. Sie können es akzeptieren oder nicht.«
»Ich akzeptiere.«
Er wuÃte nicht, daà sie eine wesentlich dringendere Frist einzuhalten hatte, eine persönliche. Alex wollte ihrer GroÃmutter den Namen von Celinas Mörder präsentieren, bevor sie starb. Es war ihr egal, daà ihre GroÃmutter im Koma lag. Irgendwie würde sie in ihr BewuÃtsein eindringen.
Ihr letzter Atemzug würde friedlich vonstatten gehen, und Alex war überzeugt, daà sie zu guter Letzt ihre Enkelin loben würde.
Alex beugte sich über Gregs Schreibtisch. »Ich weiÃ, daà ich recht habe. Ich werde den wahren Mörder vor Gericht bringen, und wenn ich das getan habe, bekommt er auch seine Strafe. Sie werden es sehen.«
»Ja, ja. Inzwischen sollten Sie rausfinden, wie Sex mit einem Cowboy ist. Und sich Notizen machen. Ich will Einzelheiten über Sporen und Pistolen und so weiter.«
»Perversling.«
»Luder. Und knallen Sie nicht die â oh, ScheiÃe!«
Â
Bei dem Gedanken an dieses Treffen muÃte Alex lächeln. Seine sexistischen Beleidigungen nahm sie nicht ernst, weil sie wuÃte, daà er sie beruflich respektierte. Greg Harper gebärdete sich zwar als scharfer Hund, aber seit dem Sommer vor ihrem ersten Semester Jura, während ihres Praktikums im Büro des Staatsanwalts, war er ihr Mentor und Freund. Jetzt riskierte er etwas für sie, und sein Vertrauensvotum machte sie zuversichtlich.
Sobald sie Gregs Einwilligung ergattert hatte, lief sie auf Hochtouren. Sie hatte nur einen Tag gebraucht, um ihren Papierkram aufzuarbeiten, ihren Schreibtisch zu räumen und ihre Eigentumswohnung abzuschlieÃen. Frühmorgens hatte sie Austin verlassen und ihre Fahrt kurz in Waco im Pflegeheim unterbrochen. Merles Zustand war unverändert. Alex hatte die Nummer des Westerner Motels hinterlassen, damit man sie im Notfall erreichen konnte.
In ihrem Motelzimmer wählte sie die Privatnummer des Staatsanwalts.
»Mr. Chastain, bitte«, sagte sie, als sich eine Frauenstimme meldete.
»Er ist nicht zu Hause.«
»Mrs. Chastain? Ich muà Ihren Mann in einer dringenden Angelegenheit sprechen.«
»Mit wem habe ich es zu tun?«
»Alex Gaither.«
Ein leises Lachen war vom anderen Ende
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