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Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition)

Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Pollmann
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genau einer Stunde stand die ganze Legion abmarschbereit.
    In Eilmärschen ging es die Licca entlang nach Norden. Nach zwei Tagen erreichten sie den Danuvius. Sie folgten dem Fluss in mehreren Tagesmärschen nach Westen, bis sie eine günstige Stelle zum Überqueren fanden. Es dauerte einen Tag, bis sich beide Legionen endlich wieder am anderen Ufer gesammelt hatten. Nun befanden sie sich im Waldgebirge des Abnoba.
    Lucius war der Gedanke, in dieses Gebiet zu marschieren, nicht geheuer. Hier hatten längere Zeit die Kimbern und Teutonen gelebt. Auch Ariovist und seine Sueben waren von hier nach Gallien einmarschiert.
    Die Legionäre wussten nicht, dass Drusus darauf hoffte, auf die Germanen zu treffen. Sie konnten nur Mutmaßungen darüber anstellen, welches Ziel ihr Feldherr mit diesem neuerlichen Feldzug verfolgte. Doch die Angst der Legionäre vor den Germanen saß tief, und so wagte keiner darüber nachzudenken, dass diese das Ziel ihres Marsches sein könnten.
    Sie trafen auf ein Oppidum der Latobrigen und mehrere junge Männer erklärten sich bereit, ihnen als Führer zu dienen.
    Drusus hatte eine Gruppe Legionäre unter dem Befehl des Tribuns Ahenobarbus ausgeschickt, die Gegend zu erkunden. Das Hastatenmanipel der 8. Kohorte und ein Manipel Allobroger, begleitet von drei Turmae Reiter, näherten sich einer offensichtlich verlassenen Siedlung.
    Die Reiter umkreisten diese während Lucius und seine Männer in die Ruinenlandschaft eindrangen. Vorsichtig und kampfbereit, obwohl kaum mit einem Hinterhalt zu rechnen war.
    Diese Siedlung war nicht nur verlassen, sondern auch geplündert worden. Überall zeigten sich Brandspuren und Zeichen mutwilliger Zerstörung. Verlassen war die Siedlung allerdings offenbar schon länger, da sich niemand die Mühe gemacht hatte, die älteren Schäden zu reparieren. Trotzdem war erkennbar, dass hier noch vor kurzer Zeit Menschen gelagert hatten. Es sah so aus, als ob diese Siedlung so etwas wie ein Ausgangs- und Sammelpunkt für die einfallenden Germanen war. Lucius fand diesen Gedanken nicht sehr ermutigend.
    Nachdem die Durchsuchung des Ortes und der Umgebung abgeschlossen war und die Kundschafter keine frischen Spuren der Germanen gefunden hatten, ließ Ahenobarbus die Wachen einziehen und befahl den Abmarsch. Er wollte so schnell wie möglich zur Legion zurück.
    Lautes Geschrei zu seiner Rechten schreckte Lucius plötzlich auf. Mehrere Gruppen der voranreitenden gallischen Reiter kamen zurück über die Hügelkuppe geritten und galoppierten auf sie zu. Lucius fand, dass sie in ihren bunten Gewändern einen prächtigen Anblick boten, und sah versonnen von Gruppe zu Gruppe. Ihre bunten Umhänge bilden einen schönen Kontrast zu den grauen Regenwolken, dachte er. Doch ihm stockte der Atem, als er erkannte, dass ihnen weitere Gruppen von Reitern folgten, deren Kleidung keineswegs bunt war. Dies waren keine Gallier, dies waren Germanen.
    „Blas Alarm!“, brüllte Lucius dem neben ihm gehenden Cornicen zu. Der sah ihn verständnislos an. „Los, blas Alarm!“
    Laut rufend rannte Lucius durch die Reihen seiner Männer. Diese starrten zuerst entgeistert, reagierten dann aber schnell. Unterdessen donnerte der Alarmruf aus dem Horn über das Lager. Die Lage war ernst. Eine Turma Gallier befand sich in wilder Flucht. Sie drohten von einem drei- bis viermal so starken Gegner eingekreist zu werden.
    „Rechts schwenkt!“, brüllte Lucius und seine Centurie schwenkte dem Feind entgegen.
    Auch Hilarius hatte sein Centurie schwenken lassen und war bereit, sich den Germanen zu stellen. Ahenobarbus zügelte sein Pferd neben den Centurionen und erteilte eilig seine Befehle:
    „Centurio Marcellus, rücke mit deinen Männern vor und halte diese Reiter auf! Centurio Hilarius, deine Männer bilden die Reserve! Die Allobroger ziehen sich auf den Kamm zurück und sichern den Rückzug!“
    Es blieb keine Zeit zu fragen, ob es klug war, die Einheit zu trennen.
    Lucius grüßte und wollte loslaufen, als Hilarius ihn an der Schulter festhielt.
    „Bekämpfe die Panik! Geschrei tut niemanden weh!“
    Lucius nickte. Hilarius hielt ihn immer noch fest: „Marcellus, achte auf deine rechte Seite!“
    Damit ließ er ihn los und ging weg.
    Lucius war so überrascht, den traditionellen Gruß von Hilarius zu hören, dass er vergaß, ihm zu antworten. Er eilte zu seinen Männern. Hastig gab er seine Anweisungen, und seine Centurie rückte vor. Als die Germanen sahen, dass sich die Legionäre in ihre Richtung

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