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Champagner, Kuesse und ein Traumprinz

Champagner, Kuesse und ein Traumprinz

Titel: Champagner, Kuesse und ein Traumprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rimmer
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Augen mit Liliana reden?“, fragte Rules Vater.
    „Ich habe schon mit ihr gesprochen“, gestand Rule.
    Seine Mutter stand abrupt auf. Rule und sein Vater folgten langsam ihrem Beispiel. „Warum hast du das nicht eher gesagt?“, fragte sie erschrocken.
    Kein Zweifel, jemanden zu erwürgen oder mit der Faust gegen die Wand zu schlagen, wäre gerade sehr befriedigend. „Ich habe es euch doch gesagt. Eben gerade.“
    „Und wann genau hast du mit ihr geredet?“
    Rule warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Vor einer Dreiviertelstunde.“
    „Du hast ihr von deiner Frau erzählt?“
    „Ja.“
    Seine Eltern wechselten wieder vielsagende Blicke.
    „Was ist? Hätte ich ihr es etwa nicht sagen sollen?“
    „Doch, natürlich.“
    „Dann verstehe ich nicht …“
    „Ist sie jetzt allein?“
    „Keine Ahnung. Ihre Cousine hat mir die Tür aufgemacht. Ich vermute, dass sie noch immer in Lilis Wohnung ist.“
    „Solange Moltano ist jetzt keine ideale Gesellschaft für sie. Lili braucht jemanden, mit dem sie reden kann und der sie tröstet.“
    Dasselbe hatte Sydney auch gesagt. Wütend biss Rule die Zähne zusammen und tat das, was er in den letzten Stunden andauernd zu tun schien: sich entschuldigen. Allmählich hing ihm das gründlich zum Hals heraus. „Das Ganze ist allein meine Schuld. Ich sehe ein, dass ich mich falsch verhalten habe.“
    Seine Mutter strich ihm über eine Wange. „Nein, mein Lieber. Du hast getan, was du tun musstest. Aber du hättest mir eher davon erzählen müssen. Lili braucht mich jetzt nämlich. Ich muss sofort zu ihr.“ Mit diesen Worten fegte Adrienne aus dem Zimmer.
    Rule und Evan blieben schweigend zurück. „Ich würde jetzt gern jemanden schlagen“, sagte Rule schließlich.
    Sein Vater nickte. „Ich kenne das Gefühl.“
    „Ich habe Lili das Herz gebrochen. Und meine Frau ist wütend auf mich.“
    „Lili wird schon darüber hinwegkommen, Rule. Überlass die Sache ruhig deiner Mutter. Sie liebt Lili wie ihr eigenes Kind und weiß bestimmt, womit sie sie trösten kann. Aber warum ist deine Frau wütend auf dich?“, erkundigte Evan sich stirnrunzelnd. „Hast du ihr etwa von dem Jungen erzählt?“
    Rule stieß einen leisen Fluch aus. „Nein, noch nicht. Und ich werde es auch nicht, auf jeden Fall nicht in absehbarer Zeit. Sydney ist wütend wegen Lili. Sie sagt, ich hätte sie als Ass im Ärmel missbraucht, als Notnagel, falls ich niemanden finde, den ich lieber heiraten will.“
    „Sie scheint ein sehr ungewöhnlicher Mensch zu sein. Nicht viele Frauen hätten Mitgefühl für ‚die Andere‘.“
    „Sydney ist anders als alle Frauen, die ich je kennengelernt habe“, bestätigte Rule frustriert.
    „Ist das nicht etwas Positives?“
    „Keine Ahnung, ich weiß nicht mehr, was ich denken soll. Mir schwirrt dermaßen der Kopf, dass ich kaum noch durchblicke.“
    „Das ist bei liebenswerten Frauen immer so.“
    „Anscheinend habe ich alles versaut.“ Rule ließ sich zurück aufs Sofa fallen und schüttelte den Kopf. „Sydney ist bedingungslos ehrlich und erwartet daher auch dasselbe von anderen Menschen. Es hat sie tief enttäuscht, dass ich Lili gegenüber nicht aufrichtig war und ihr meine wahren Gefühle oder vielmehr meine nicht vorhandenen Gefühle verschwiegen habe. Das macht mir ehrlich gesagt Angst. Wenn sie mir das schon kaum verzeihen kann, was wird sie dann erst sagen, wenn sie die Wahrheit über Trevor erfährt?“
    Evan setzte sich zu Rule. „Tja, sieht so aus, als hättest du ein Problem.“
    „Ich habe mich immer für einen ehrlichen Menschen gehalten, für jemanden, der immer das Richtige tut. Aber ich kann es Sydney unmöglich sagen. Wenn überhaupt, hätte ich es ihr von Anfang an erzählen sollen, bevor ich sie dazu überredete, mich zu heiraten.“
    „Und warum hast du es nicht getan?“
    „Weil sie schon mit anderen Männern schlechte Erfahrungen gemacht hat. Wenn ich es ihr sofort gestanden hätte, hätte sie mich nie an sich herangelassen. Es ist genauso, wie ich dir schon am Telefon gesagt habe. Es gab einfach keine optimale Lösung. Ich habe mich für die entschieden, die mir zumindest noch eine Chance ließ. Zumindest habe ich das zum damaligen Zeitpunkt so gesehen.“
    Evan schwieg für einen Moment. „Was hast du für wichtige Termine?“, fragte er plötzlich.
    Fragend hob Rule eine Augenbraue. „Was hat mein Terminplan damit zu tun, dass ich als Mensch ein Versager bin?“
    „Sag alles ab.“
    „Meine Termine meinst du?“
    „Ja.

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