Champagner, Kuesse und ein Traumprinz
du dann später vergeblich auf den richtigen Moment gewartet hast, aber mein Gefühl hat sich einfach dagegen gewehrt.“
Rule schüttelte den Kopf. „Es gibt keine Entschuldigung für mein Verhalten.“
Sie hob die Hände an die erhitzten Wangen. „Ich will dir nur erklären, was in mir vorging. Ich wollte, dass du mir vertraust. Dass du stärker bist als deine Ängste, so realistisch sie auch sein mögen. Dass du mir immer die Wahrheit sagst, ganz egal zu welchem Preis.“
„Und du hast recht damit“, versicherte er ihr. „Ich habe einen Fehler gemacht, einen schlimmen Fehler. Bitte hör auf, dich damit zu quälen, dass du mir nicht verzeihen kannst.“
Lachend wischte sie sich die Tränen aus den Augen. „Aber das ist es ja. Ich musste wieder über alles nachdenken, was zwischen uns schiefgelaufen ist, und dann plötzlich, einfach so, sah ich dich , Rule. Ich sah dich, da in dem dunklen Schlafzimmer nebenan. Mir wurde bewusst, dass du mich liebst, dass ich dich liebe, und dass es letztlich nur darauf ankommt.“ Sie begann zu strahlen.
„Und plötzlich brauchte ich gar nicht mehr darüber nachzudenken, ob ich dir verzeihen kann. Es … passierte einfach. Ich ließ meine Wut und meine verletzten Gefühle einfach los. Weil ich an dich glaube. Ich glaube an deine Integrität und Ehrlichkeit. Ich glaube, dass du mich genauso liebst wie ich dich. Ich will … unsere Familie wiederhaben. Uns .“ Tränen strömten ihr übers Gesicht.
„Sydney …“ Rule sprang auf und war in wenigen Schritten bei ihr. „Sydney …“
Schluchzend ließ sie sich in seine Arme fallen. „Rule, ach, Rule …“
Er schlang die Arme um sie und hielt sie fest. „Pst, es ist doch alles gut …“
Sie legte den Kopf in den Nacken und sah ihn an. „Ich liebe dich, Rule.“
„Und ich liebe dich, Sydney, von ganzem Herzen. Ich habe so lange nach dir gesucht und bin unendlich froh, dich gefunden zu haben.“
Er senkte den Kopf und küsste sie, diesmal richtig. Und besiegelte damit erneut ihren Bund. Endlich …
Sie konnten nicht genug voneinander bekommen. Erst nach ein paar Minuten hob Rule den Kopf und strich Sydney die Tränen aus dem Gesicht. „Wir werden es schaffen“, sagte er. „Und was die Pressekonferenz angeht, die du vorgeschlagen hast …“
„Vergiss es. Das war keine gute Idee von mir.“
„Ich habe darüber nachgedacht und mich dagegen entschieden.“
„Schon gut.“
„Stattdessen werde ich Andrea Waters ein Exklusivinterview geben.“
Sydney keuchte erschrocken auf und öffnete den Mund, doch anstatt etwas zu sagen, gab sie nur einen unverständlichen Laut von sich.
Rule musste lachen. „Habe ich dir etwa die Sprache verschlagen? Das ist mir ja noch nie gelungen.“
Sie stöhnte genervt auf. „Sehr witzig! Meinst du das wirklich ernst?“
„Ja, tue ich. Ich werde ihr die Wahrheit über dich, mich und unseren Sohn erzählen. In Andrea Waters Tonight.“
„Hm. Wirklich alles?“ Sydney legte ihm eine Hand auf eine Wange, eine schlichte Geste, die ihm mehr bedeutete, als er sagen konnte. Was für ein herrliches Gefühl, sie endlich wieder in den Armen zu halten und zu wissen, dass sie wieder zusammen waren und immer sein würden. „Das brauchst du nicht“, flüsterte sie. „Es wäre viel zu viel verlangt.“
„Ich …“
Sie legte ihm einen Zeigefinger auf die Lippen. „Pst, lass mich ausreden. Du hast recht, in unserer Beziehung erwarte ich absolute Ehrlichkeit von dir. Aber ich verlange nicht, dass du unsere Geheimnisse in aller Öffentlichkeit ausbreitest.“
Er nahm ihre Hand und küsste ihre Handfläche. „Kein Problem.“
„Du kannst immer noch absagen. Ich würde das voll und ganz akzeptieren.“
Rule schüttelte den Kopf.
„Okay, wenn du wirklich fest entschlossen bist …“
„Ja?“
„… möchte ich dabei sein, an deiner Seite, wenn Andrea Waters dir Fragen stellt.“
Rule drehte ihre Hand um und küsste jeden Finger einzeln. „Ich hatte gehofft, dass du das sagen würdest.“
„Dann fliegen wir also nach New York?“
„Nein, sie kommt hierher, nach Montedoro. Der erste Teil der Sendung wird aus einer Palastführung bestehen. Erst danach werden wir uns hinsetzen und plaudern.“
Sydney erschauerte.
„Ist dir kalt, mein Schatz?“
„In deinen Armen?“ Glücklich sah sie ihn aus grünen Augen an. „Niemals. Aber ich bin ganz schön nervös.“
„Brauchst du nicht. Es wird alles gut, da bin ich mir sicher.“
„Küss mich, Rule.“
Und das tat er.
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