Champagner, Kuesse und ein Traumprinz
Erfüll nur die Verpflichtungen, die du nicht aufschieben kannst, und kehr nach Texas zurück. Versöhn dich mit Sydney. Sorg dafür, dass ihr eure kleine Krise überwindet, indem du Zeit mit Trevor verbringst und damit die Bindung zwischen euch Dreien stärkst. Und komm erst nach Montedoro zurück, wenn deine Frau bereit ist, mitzukommen.“
7. KAPITEL
Am nächsten Morgen lauerten Sydney zu ihrer Überraschung zwei Reporter in ihrem Vorgarten auf, als sie ihren Wagen rückwärts aus der Garage setzte. Sie bremste, kurbelte das Fenster herunter und ließ für gute sechzig Sekunden Fotos von ihr machen.
Während die beiden ein Foto nach dem anderen schossen, bombardierten sie Sydney mit Fragen, die sie jedoch so knapp wie möglich beantwortete. Ja, sie hatte ihren Prinzen geheiratet und war sehr glücklich, vielen Dank auch. Nein, sie hatte nicht die Absicht, der Presse ihre Pläne mitzuteilen.
Einer der Reporter fragte sie gehässig, ob sie schon die Prinzessin von Alagonien gesehen hatte. Sydney beantwortete die Frage mit Nein, erklärte jedoch, dass sie sich jedoch schon darauf freue, Prinzessin Lilianas Bekanntschaft zu machen – und übrigens sei das hier eine bewachte Wohnanlage. Das nächste Mal würde sie den Sicherheitsdienst rufen. Mit diesen Worten fuhr sie davon.
In der Kanzlei verabredete sie sich mit ihren Partnern, die bereits von der Hochzeit wussten und daher nicht weiter überrascht waren, dass sie Teale, Gayle and Prosser verlassen wollte. Natürlich waren sie nicht gerade begeistert, und als Sydney erklärte, möglichst schon in einem Monat umziehen zu wollen, schwiegen sie eisig und wiesen sie dann auf ihre Verpflichtungen und ihren Arbeitsvertrag hin.
Sydney erwähnte daraufhin die Mandanten, die sie der Kanzlei zum Ausgleich vermitteln wollte, und zählte die Firmen auf, die Rule ihr am Abend vor ihrer Hochzeit genannt hatte. Sie erklärte, dass ihr Mann über ausgezeichnete internationale Wirtschaftskontakte verfügte und kein Problem damit hatte, Teale, Gayle and Prosser davon profitieren zu lassen.
Als das Meeting vorbei war, lächelten ihre Partner wieder. Natürlich hing alles davon ab, ob sie ihre Versprechungen auch halten würde, aber zumindest würde man sie vorzeitig aus ihrem Vertrag entlassen, ohne dass ihr Ruf Schaden nahm oder sie sämtliche Brücken hinter sich abbrach.
Nachdem diese Hürde also überwunden war, stürzte Sydney sich voller Eifer in die Arbeit, um bis zu ihrer Abreise so viel wie möglich zu schaffen. Irgendwann fiel ihr auf, dass Rule sie seit ihrer Auseinandersetzung wegen Prinzessin Lili nicht mehr angerufen hatte. War sie zu hart mit ihm gewesen?
Na schön, vielleicht. Ein bisschen zumindest.
Aber sie fand es nun einmal unfassbar, dass er vor der armen liebeskranken Prinzessin die Bombe von seiner Hochzeit hatte platzen und sie dann allein gelassen hatte, nur weil sie ihn weggeschickt hatte!
Um fünf Uhr nachmittags wurde sie in den Hauptkonferenzraum gerufen, in dem sich sämtliche Partner, Kollegen, Rechtsanwaltsgehilfinnen, Sekretärinnen und sogar die Personalabteilung versammelt hatten. Es gab Champagner, einen Riesenstapel Geschenke und eine Torte für sie.
Sydney war überwältigt. Es passierte also tatsächlich. Sie bekam endlich die Büro-Wedding-Shower, mit der sie bis vor Kurzem gar nicht mehr gerechnet hatte.
Sie bedankte sich mit einer kleinen Rede bei den anderen und erklärte ihnen, wie viel sie ihr alle bedeuteten, und wie sehr sie sie vermissen würde. Anschließend aß sie zwei Stück Torte, trank ein Glas Champagner und machte glücklich die Runde.
Erst um neun Uhr verließ sie die Kanzlei.
Zu Hause angekommen, half Lani ihr, die Geschenke ins Haus zu tragen. „Du siehst ja total erschöpft aus“, sagte ihre Freundin mitleidig. „Leg einfach alles auf dem Tisch da drüben. Ich kümmere mich morgen darum.“
Sydney ließ den letzten Karton auf den Stapel fallen und sank erschöpft in einen Sessel. „Und? Wie war dein Tag?“, fragte sie ihre Freundin.
„Super. Trevor hat nach dem Mittagessen drei Stunden geschlafen, und ich habe währenddessen zehn Seiten geschrieben. Danach waren wir im Park. Er hat übrigens zwei Mal nach ‚Ru‘ gefragt, weil er mit ihm Laster spielen wollte.“
Sydney war froh, dass ihr Sohn sich so gut mit seinem Stiefvater verstand. Wenn sie doch nur ihre Nervosität und ihr Misstrauen ablegen könnte! Aber das mit Rule war alles so schnell passiert, und jetzt war er auf einmal fort. Irgendwie
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