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Champagner und Stilettos

Champagner und Stilettos

Titel: Champagner und Stilettos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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Tisch. Wie üblich trug er ein schlichtes weißes T-Shirt, Jeans und eine Wollmütze, heute mal auberginefarben. Schweißtröpfchen glänzten auf seinem Gesicht und seinen Unterarmen.
    »Hey, Kumpel, schön, dass du’s noch hergeschafft hast«, sagte er und schlug Trent auf die Schulter.
    »Find ich auch. Das erste Set haben wir leider verpasst.« Am Nebentisch war gerade ein Stuhl frei geworden, und Trent zog ihn rasch herüber. »Setz dich zu uns.«
    Julian zögerte kurz, mit einem Blick zu Brooke, und ließ sich nieder. »Julian Alter«, sagte er und hielt ihr die Hand hin.
    Brooke wollte gerade antworten, als Trent über sie hinwegtönte: »Herrje, wo habe ich bloß meine Manieren? Julian, das ist meine, ähm, das ist Brooke. Brooke …«
    »Greene«, ergänzte sie, froh, dass damit bewiesen war, wie wenig sie sich kannten.
    Sie und Julian schüttelten sich die Hand, was etwas unbeholfen wirkte in so einer Studentenkneipe, doch Brooke empfand nichts als atemlose Erregung. Sie musterte ihn genauer, während er und Trent über irgendeinen gemeinsamen Bekannten frotzelten. Julian konnte nur wenige Jahre älter als sie sein, wirkte aber viel reifer, erfahrener , obwohl sie das an nichts festmachen konnte. Seine Nase war zu vorspringend, das Kinn ein wenig fliehend und seine Haut auffällig blass im Vergleich zu all den anderen, die den Sommer über in der Sonne reichlich Vitamin D getankt hatten. Seine Augen waren grün, aber unscheinbar, mit einem bräunlichen Unterton, und von einem Kranz feiner Fältchen umgeben, wenn er lächelte. Hätte sie ihn nicht so oft singen hören, ihn den Kopf zurückwerfen und so wunderbar pathetische Textzeilen herausschmettern hören – wäre sie ihm einfach so in irgendeiner lauten, x-beliebigen Bar begegnet, mit der Mütze auf dem Kopf und einem Bier in der Hand, hätte sie ihn keines weiteren Blickes gewürdigt, ihn nicht im Mindesten attraktiv gefunden. Doch nun blieb ihr fast die Luft weg.
    Sie lehnte sich zurück und verfolgte schweigend das Gespräch der beiden, bis nach einigen Minuten Julian – nicht Trent – bemerkte, dass sie nichts zu trinken hatte.
    »Soll ich dir ein Bier bestellen?«, fragte er und sah sich nach der Bedienung um.
    Trent sprang sofort auf. »Ich geh’s schon holen. Wir sind ja eben erst reingekommen. Was möchtest du, Brooke?«
    Brooke murmelte die erste Biersorte, die ihr einfiel, und Julian hielt sein Glas hoch. »Bringst du mir ein Sprite mit?«
    Brooke spürte einen Anflug von Panik, als Trent fort war. Worüber sollten sie bloß reden? Egal, sagte sie sich, Hauptsache, er erfuhr nicht, dass sie ihm durch die ganze Stadt hinterhergetingelt war.
    Julian wandte sich ihr zu und lächelte. »Trent ist ein netter Kerl, was?«
    Brooke zuckte die Achseln. »Scheint ganz nett, ja. Wir haben uns erst heute Abend kennengelernt.«
    »Aha, das allseits beliebte Blind Date. Hast du vor, ihn wiederzusehen?«
    »Nein«, sagte Brooke ohne jedes Bedauern. Sie fühlte sich wie unter Schock, wusste kaum, was sie sagte.
    Julian lachte, und Brooke lachte mit. »Warum nicht?«, wollte er wissen.
    Wieder zuckte Brooke mit den Schultern. »Kein bestimmter Grund. Er ist ganz okay, nur ein bisschen ein Langweiler.« Sie hatte nicht vorgehabt, das zu sagen, aber sie konnte nicht klar denken.
    Julian lächelte so breit, dass Brooke ihre Verlegenheit kurzfristig vergaß. »Der Langweiler ist mein Cousin.«
    »Oh Gott. So hab ich das nicht gemeint. Er ist wirklich, ähem, ein Supertyp, nur –« Je mehr sie stammelte, desto amüsierter wirkte er.
    »Nein, bitte.« Er legte seine große, warme Hand auf ihren Arm. »Du hast vollkommen recht. Trent ist schwer in Ordnung, wirklich ein feiner Kerl, aber – ganz ehrlich – nicht gerade eine Stimmungskanone.«
    Schweigen trat ein, während Brooke sich den Kopf zerbrach, was sie als Nächstes sagen könnte. Hauptsache, sie outete sich nicht als Groupie.
    »Ich hab dich schon spielen sehen«, rutschte es ihr heraus, und sie schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund.
    Er musterte sie. »Ach ja? Wo denn?«
    »Jeden Dienstagabend im Nick’s.« Die Hoffnung, nicht als Stalkerin dazustehen, konnte sie jetzt wohl begraben.
    »Tatsächlich?« Er schien verdutzt, aber geschmeichelt.
    Sie nickte.
    »Warum?«
    Sie erwog kurz, ihm etwas von einer Freundin vorzuschwindeln, die in der Nähe wohnte, oder von einer Clique, mit der sie sich jede Woche zur Happy Hour traf, aber aus Gründen, die sie selber nicht begriff, war sie

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