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Champagnernaechte sind gefaehrlich

Titel: Champagnernaechte sind gefaehrlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Glück ist Unschuld heilbar", erwiderte sie. „Die Zeit wirkt oft Wunder. Wohin soll ich meine Sachen bringen?" Sekundenlang hielt sie den Atem an und, wünschte, Scott würde es akzeptieren, daß sie das Thema gewechselt hatte. Sie ertrug es wirklich nicht, den schrecklichsten Augenblick ihres Lebens in Gedanken noch einmal zu erleiden.
    „Sunny, an jenem Abend, als du zu mir kamst ..."
    „Ich heiße Susan", unterbrach sie ihn mit belegter Stimme, wandte sich ab und ging zur Ladeklappe ihres Lieferwagens. „Soll ich drüben beim alten Haus parken?"
    „Nein, du wohnst im großen Haus."
    „Aber ..."
    „Kein Aber. Ein unschuldiges Mädchen wie dich lasse ich nach Einbruch der Dunkelheit nicht frei herumlaufen. Einige meiner Leute sind üble Schürzenjäger. Wenn Cash da ist, kannst du meinetwegen mit ihm ins alte Haus ziehen. Ansonsten bleibst du bei mir. Es ist schwer genug, Männer zu finden, die auf einer so entlegenen Ranch wie der Rocking M arbeiten wollen. Und es wäre mir äußerst unangenehm, wenn ich einen der Jungs ins Krankenhaus bringen müßte, nur weil er getrunken und im alten Haus Licht gesehen und beschlossen hat, sein Glück zu versuchen."
    „Keiner deiner Männer würde ..."
    „Hast du vor zwei Jahren denn gar nichts gelernt?" fiel er ihr ins Wort. „Die Männer trinken, um zu vergessen, und dann vergessen sie zu allererst, daß man die Finger von unschuldigen jungen Mädchen wie dir lassen soll."
    „Ich bin kein unschuldiges ..."
    Scott unterbrach Susan von neuem. „Laß diesen Koffer im Wagen", befahl er kühl.
    „Was?” Verwirrt wandte sie sich von der kleinen Ladefläche ab, wo ihr Gepäck stand.
    „Ich habe keine Lust, mich mit meinen Angestellten zu streiten. Wenn du nicht imstande bist, eine einfache Anordnung zu befolgen, kannst du wieder in dein Spielzeugauto steigen und verschwinden."
    Ungläubig starrte Susan ihn an, Kummer und Zorn kämpften in ihr. „Würdest du mich auch so behandeln, wenn Cash da wäre, Scott?" 
    „Wenn Cash da wäre, müßte ich mich nicht darum bemühen, dich vor deiner eigenen Dummheit zu schützen. Dann würde er auf dich aufpassen."
    „Ich bin durchaus fähig, selbst auf mich aufzupassen."
    „Von Männern, die auf einer abgeschiedenen Ranch leben, verstehst du etwa so viel wie ein kleines Mädchen, das noch in den Kindergarten geht. Also, du darfst dir's aussuchen. Entweder wohnst du im großen Haus, oder du fährst in die Stadt zurück."
    Sie griff wieder nach ihrem Gepäck und hoffte, Scott würde das Beben ihrer Hände nicht bemerken. Wie sollte sie es aushalten, unter einem Dach mit ihm zu leben, ihn Tag und Nacht zu sehen, seine Mahlzeiten zuzubereiten, sein Bett zu machen, seine Kleidung zu waschen und zusammenzulegen und für ihn zu sorgen? Tausend subtile Intimitäten, die whiskeybraunen Augen, die sie ständig beobachten würden, kein Ort, wo sie sich verstecken konnte ...
    Nun, deshalb bin ich doch hergekommen, sagte sie sich, damit aus wachsender Vertrautheit Geringschätzung wird. Und wenn mir beim Gedanken an diese Art von Nähe die Knie weich werden, muß ich das eben überwinden.
    Susan versuchte eine möglichst kühle Miene aufzusetzen, und drehte sich zu Scott um. Angesichts ihrer Blässe unterdrückte er einen Fluch. „Keine Bange, ich werde mich nicht an dir vergreifen. Und ich hätte dich auch vor zwei Jahren nicht angerührt, wenn ich nicht betrunken gewesen wäre - und wenn du nicht von deinen Gefühlen gesprochen hättest. Jedesmal, wenn dieses Thema zur Sprache kommt, zitterst du am ganzen Körper. Du lieber Himmel, man könnte glauben, ich hätte dich vergewaltigt!"
    „Nein", stieß sie heiser hervor, nein."
    „Verdammt, ich werde nicht zulassen, daß du vor Angst vergehst, sobald ich in deine Richtung schaue. An jenem Abend ist doch gar nichts passiert."
    Daß er ihre Liebeserklärung als „nichts" bezeichnete, verletzte ihren Stolz zutiefst, und der Zorn darüber gab ihr Kraft. Sie straffte die Schultern, warf den Kopf in den Nacken und fragte leise: „Willst du für diesen Sommer eine Köchin und Haushälterin haben?"
    „Ja, aber..."
    Sie ließ ihn nicht weitersprechen. „Dann werden wir jenen Abend nicht mehr erwähnen. Es war der schmerzlichste Augenblick meines Lebens, eine furchtbare Erniedrigung. Allein schon der Gedanke daran macht mich krank. Und wenn du mich nicht von der Ranch vertreiben möchtest, solltest du aufhören, davon zu reden."
    Daß er nun erfahren mußte, die Erinnerung an seine

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