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Champion Jack Barron

Champion Jack Barron

Titel: Champion Jack Barron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Spinrad
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wandte dann ihre Augen zum Vidphonbild von Luke, Barron lebendes Fleisch von Carrie, übertragenes Fleisch von Luke. Hat denn niemand mehr einen Sinn für Humor außer mir?
    „Das war dein Ernst, nicht wahr, Jack?“ fragte Lukas Greene schließlich leise.
    „Um Himmels willen, Luke …“
    „Sachte, Wladimir“, sagte Greene. „Ich hab’ne Erleuchtung. Du. Champion Jack Barron. Republikanischer Kandidat – aber die sind immer noch Nullen. Weißt du, es könnte funktionieren. Bennie Howards als Zielscheibe. Um Teddy müßten wir uns überhaupt nicht kümmern. Yeah, wir ignorieren den Anwärter ganz einfach, bringen die Demokraten direkt mit Howards in Verbindung und ziehen dann unsere Show ab. Ein Präsident der Koalition für Soziale Gerechtigkeit …“
    „Hör auf, Mann, von welchem Planeten, sagtest du, kommst du?“ unterbrach ihn Barron, der den Witz nun überhaupt nicht mehr komisch fand. Luke, der Spinner, glaubt, er ist wieder in Berkeley, großartige Illusion und Machtphantasie Marke „Feuchter Traum“. „Du kannst doch nicht im Ernst so dumm sein. Morris will die K.S.G. nur, um einen republikanischen Präsidenten gewählt zu bekommen. Wenn er das geschafft hat, wird er sämtliche zu groß gewordene Babybolschewiken an die Fische verfüttern. Er braucht nur ein großes Bild, hinter dem er sich verstecken kann, ein Image.“
    „Schon“, stimmte Greene zu, „Aber dieses Image ist der gute alte Jack Barron. Sogar Morris weiß, was für ein ausgenippter Vogel du bist, daher meint er, du solltest besser ein zahmer Flunkie sein. Aber ich kenne dich besser, Adolf. Wenn die Zeit kommt, wirst du dich erinnern, was du mal warst. Ich mag verrückt sein, aber ich bin bereit, dir soweit zu vertrauen. Und ich glaube, der Nationalrat auch, nachdem ich sie entsprechend bearbeitet habe. Wenn du die Nominierung der Republikaner annimmst, kann ich dir die der K.S.G. verschaffen. Vielleicht spreche ich tatsächlich mit dem zukünftigen Präsidenten. Was hast du Morris gesagt?“
    „Was meinst du, was ich ihm gesagt habe?“ schnappte Barron. „Ich hab ihm gesagt, er soll sich selber ins Knie ficken. Bist du etwa auch übergeschnappt, Rastus?“
    Greene runzelte die Stirn. „Du und dein großes Maul“, sagte er. „Hmmm … Morris kennt dich und deine Art, daher hast du vielleicht noch nicht alles versaut. Hast du das Gespräch auf Band?“ Greene lächelte wissend. „Klar hast du das, Claude, ich weiß doch, wie dein Kopf arbeitet. Wie war’s, wenn du mir die Kopie rüberpiepsen würdest?“
    „Vergiß es, Luke“, sagte Barron. „Das ist deine Angelegenheit, nicht meine, nicht mehr. Ich werde weder an Morris noch an dich verkaufen. Wenn ich an jemanden verkaufe, dann an …“ Barron unterbrach sich hastig. An Bennie Howards, hatte er sagen wollen. Yeah, dachte er, da machst du Totalausverkauf, riskierst sogar die Show, das tust du für die Ewigkeit, nicht für einen halbgaren Pfeifentraum … He, warte mal … Diese ganzen dämlichen Politiker können mir vielleicht noch einen Extratrumpf für das Spiel mit Howards in den Ärmel schieben. Warum nicht?
    „Komm schon, Mann“, bettelte Greene, „erheitere mich. Pieps mir das Gespräch rüber. Du hast deinen Spaß gehabt, gönn mir meinen auch. Wir können ihn vielleicht gegen alles mögliche verwenden, mit dem die Republikaner ankommen. Das macht dir doch nichts aus, o nobler Held Jack Barron? Könnte vielleicht sogar deinen Punktestand etwas verbessern.“
    „Da du mir schon das Messer an die Kehle setzt, übermittle ich es dir – unter einer Bedingung“, sagte Barron. „Du behältst alles strikt für dich, es sei denn, ich gebe dir grünes Licht – was ich nicht tun werde. Es bleibt zwischen uns beiden, okay?“
    „Bettler können nicht wählerisch sein“, meinte Greene. „Ich schalt’ meinen Recorder ein.“ Er nestelte an etwas außerhalb der Kamera herum. „Schieß los, Gridley.“
    Barron nahm die Bandspule vom Recorder, befestigte sie an der Eingabespule des Senders, der in den Wandkomplex eingebaut war, und aktivierte dann den Sender. „Hier soweit alles klar“, meldete er.
    „Pieps los“, befahl Luke Greene.
    Barron drückte den Sendeknopf; der Sender komprimierte das ganze Gespräch zu einem etwa neunzigsekündigen Signal, das über die Vidphonleitung zu Greenes Haus in Mississippi übermittelt wurde, um dort von Lukes Recorder wieder dekodiert zu werden, damit Luke seinen machiavellistischen Spaß daran haben konnte.
    „Hab

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