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Changelings

Changelings

Titel: Changelings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Clodagh ja auch die Heilerin — obwohl er sich absolut sicher war, daß sie den Erwartungen dieser vornehmen, hochnäsigen Herrschaften bestimmt nicht entsprechen würde.
    Der bemerkenswerte Sessel schwebt doch glatt, verdammich, über dem Boden des Würfels, wie Adak ihn auch über den Schnee hatte schweben sehen! Und über den Schlamm! Und über alles andere, was die Leute heutzutage zur Verfügung hatten, um sich auf der Raumbasis zu bewegen! Und der Patient — dieser VIP namens Farringer Ball, dessen Helfer zu glauben schienen, daß selbst Adak O'Connor ihn kennen müsse — war durch Schläuche mit dem Sessel verbunden.
     
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    »Oder«, fuhr Adak fort, »man ruft den örtlichen Heiler, sofern man nicht in Kilcoole lebt, oder Clodagh Senungatuk, falls man es doch tut — und genau das habe ich übrigens getan, nur daß Clodagh ihre Zeit brauchen wird, um hierher zu kommen.«
    »Wissen Sie denn überhaupt nicht, daß bei medizinischen Notfällen der Zeitfaktor eine entscheidende Rolle spielen kann?«
    »Natürlich, aber er blutet ja nicht, und atmen tut er auch noch. Das sind doch ermutigende Zeichen«, versetzte Adak. »Außerdem hat er ja Sie alle, um sicherzustellen, daß er auch weiterhin nicht blutet und schön weiteratmet. Also setzen Sie sich bitte dort hin, bis Clodagh endlich eingetroffen ist«.
    Der Mann in seinem wunderschönen geschneiderten Reiseaufzug musterte die spartanische Ausstattung des Raumes, und als er Adak wieder das Gesicht zuwandte, wirkte seine Miene säuerlich und herablassend zugleich. »Es gibt hier doch bestimmt einen Aufenthaltsraum für Transportpassagiere ...«
    »Genau dort befinden Sie sich gerade«, unterbrach Adak ihn brüsk.
    Das war eigentlich gar nicht seine Art, aber langsam war er diesen verrückten Worttanz leid, als müßte der Name, wenn man ihn nur aussprach, sofort alles herbeizaubern, was der Sprecher haben wollte -
    und das schien in diesem Fall die allerteuerste Zimmerflucht in einem Privatkrankenhaus zu sein, dazu die erfolgreichsten und allwissendsten Ärzte, die dem Patienten zu sofortiger Genesung verhelfen würden. »Ich hab' es Ihnen doch schon erklärt: Die Intergal hat hier alles rausgeholt, das Lazarett eingeschlossen, als sie den Planeten wieder sich selbst überließ. Tatsächlich besitzen wir Petaybeeaner jetzt aber viel mehr als je zuvor.« Stolz wies Adak auf den Würfel. Der war nicht nur sauber und warm, sondern sogar größer als die vier größten Hütten von Kilcoole zusammengenommen.
    »Nun nehmen Sie mal Platz, und warten Sie es ab!« Adak wühlte in den vor ihm liegenden Papieren und erweckte dadurch recht erfolgreich den Eindruck, nach irgend etwas zu suchen. Dann nahm er das Funkgerät und kehrte dem Medico den Rücken zu, als würde
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    es sich um ein Privatgespräch handeln. Endlich hatte der Bursche kapiert und wandte sich wieder vom Schalter ab.
    »Thavian, haben Sie ihm denn überhaupt nicht gesagt, wer ich bin?« schnaufte der alte Mann in dem Sessel und hieb mit einer Hand, deren Haut reichlich mit Leberflecken gesprenkelt war, auf die Armlehne.
    Adak schoß ihm einen verstohlenen Blick zu. Der Bursche sah nicht besonders gut in Form aus. Völlig eingefallen. Wenn der erwarten sollte, daß Petaybee ihn wiederherstellte, egal, was ihm zugestoßen sein mochte, dann verlangte er wahre Wunder. Soviel stand fest. Und soweit Adak darüber informiert war, konnte man für Wunder nicht bezahlen — die fanden immer nur dann statt, wenn sie es selbst für richtig hielten. Wie der große, riesige Berg, den Petaybee mitten auf der Landebahn ausgeworfen hatte .. um ihn sechs Wochen später wieder zu verschlingen.
    In Adak stieg Unruhe auf, als er endlich zu seiner großen Freude ein Katzentrio erblickte, das draußen durch den Schnee sprang, gefolgt vom wuchtigen Umriß der in Felle gehüllten Clodagh. Als er den Blick von ihr zu diesen makellos gekleideten Medizinern schweifen ließ — selbst der Patient trug feinste Tuche und war in verblüffend bunte Pelze gehüllt, wie kein Tier auf Petaybee sie jemals hervorbrachte -, wurde Adak sich traurig des gewaltigen Unterschieds zwischen Petaybeeanern und ihren Besuchern .
    bewußt, was Stil und Aussehen anging. Allerdings waren diese prächtigen Kleider nicht so warm und so hervorragend für Petaybee geeignet wie seine und Clodaghs praktische und noch dazu einheimische Bekleidung. Außerdem war es ihm regelrecht zuwider, Clodagh ausgerechnet mit diesem Problem zu behelligen, nachdem sie doch

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